l a e ie — Rachitis adultorum — ist eine seltene Krankheit,
kommt mehr bei Frauen vor, wesswegen die Verbiegung
am Becken so wichtig ist. Bei dem so häufigen Vorkommen
der Krankheit bei Kindern, und so seltenen Eintreten
bei Erwachsenen , dürfte- es wol in Frage kommen, ob
verbogene Beckenknochen , die man bei Erwachsenen findet
, nicht schon in der früheren Lebensperiode aus mangelhafter
Beimischung der Kalkerde verbogen gewesen sind,
und die fehlerhafte Richtung behalten haben, weil den schon
gebogenen Knochen der den Knochen hart machende Stoff
zugemischt worden ist. Es ist kaum zu glauben, dass einem
gut geformten Becken so viel Kalkerde sollte beraubt
werden können, dass Verbiegungen noch möglich seyn
sollten. Wenn angenommen wird, der Unterschied zwischen
Osteomalacie — Rachitis adultorum — und Rachitis infantum
— bestehe nur in dem früheren und späteren Alter,
so lässt es sich nicht nachweisen, wann, wie früh, in welcher
Lebensperiode das Parenchym der Knochen eines
Beckens von einer Frau, deren Beckenhöhle von der Seite
zusammengedrückt, deren Ossa pubis wie die vordere Spitze
eines dreieckigen Hutes vorragen, weich zu werden anfing.
Man nennt ein solches Becken, das o s t e oma l a c i s c h e ,
während die Beckenverengerung von hinten nach vorn das
r a c h i t i s c h e genannt wird.
8. Zu der im angiologischen Handbuche Pag. 168 gegebenen
Erklärung des Cephalaematoma füge ich noch
Folgendes hinzu: Ha der Corlex ossis, welcher an den Kopfknochen
aus der Tabula externa und interna besteht, ebenfalls
Canales medulläres mit den darin enthaltenen Blutgefässen
besitzt, die Gefässe der beiden Platten der Kopfkuo-
chen sehr gut zu injiciren sind, so kann auch das Cephalaematoma,
ohne dass die Tabula externa zu fehlen braucht,
durch Transsudation des Blutes durch die dünnen Wände
der Gefässe, die in den Markkanälen der Tabula externa liegen,
sich bilden, so lange dieselbe iin Ossificiren begriffen und
noch sehr zart ist. Auf diese Weise kann die Blutgeschwulst
auch von der Tabula interna ausgehen. Gedachte Gefässe
sind so zahlreich und so oberflächlich von der Knochenerde
incrustirt, dass man sie bei jungen Subjecten nach gelungenen
Injectionen schon nach abgetrenntem Pericranium sehen
kann, so dass das Blutdurchschwilzen ohne Defect der Tabula
externa leicht möglich ist.
EINTHE1LUNG DES SCELETTES.
I. Kopf — Caput — welcher zerfällt in:
1. Hi r n s c h ä d e l — Ca l v a , s. Ca l v a r i a , s.
Cr ani um.
a. S i n c i p u t , s. Re g io s i n c i p i t i s , s.
Frons — Vorderkopf —.
b. Ve r t e x , s. Regi o ve r t i c i s — Sc h e i tel,
s. Br e gma — Mi t t e l k o p f —.
c. Oc c ip u t , s. Regi o o c c ip i t i s — Hi n t
e r h a upt —.
d. Temp o r a , s. Re g io t emp o r a l i s —
Schl ä f e n —.
2. Ge h ö r k n ö c h e l c h e n — Os s i c u l a audi-
tus —.
3. Ge s i c h t — Fa c i e s —.
4. Zähne —- Deu t e s —.
II. R ump f — S tamm, T r u n c u s —, welcher zerfällt
in :
1. Ha l s — Collum —, Ve r t e b r a e col l i .
2. B r u s t—Bru s tk a s t e n , Br u s t k o r b , T h o r
a x—, zerfallend in :
a. Th o r a xwi r b e l — Ve r t e b r a e t hor ac i s ,
s. dor si.
b. Br u s t b e i n — S t e r n um —.
c. Rip p e n — Costae —.
3. Abdomen .
4. Becken — Pe l v i s —, zerfallend in: