VERSCHIEDENHEIT DES WEIBLICHEN UND MÄNN*
LICHEN BECKENS.
Das weibliche Bechen ist überhaupt weiter, als
tlas männliche, um der schwängern Gebärmutter Raum,
und bei der Geburt dem Kinde den Durchgang zu gestatten.
Hierauf gründen sich folgende Eigenthümlich-
heilen desselben:
1. Flacher liegende Darmbeine, welche am männlichen
Bechen aufwärts steigen, wesswegen bei’m weiblichen
Geschlecht die Hüften breiter sind.
2. Breiteres und von oben nach unten mehr ausgehöhltes
Os sacrum.
O. Nicht so starh hervorragendes Promontorium.
4. Minder starhes Hervorragen des Os coccygis,
aber grössere ßeweglichheit desselben.
O. Die Rami horizontales ossium pubis sind länger.
Desswegen, und weil die Darmbeine mehr nach
aussen gebogen, sind alle Durchmesser des Becheneingangs
weiter.
6. Die Rami descendentes ossium ischii und die
Tubera ischiadica stehen weiter von einander.
7. Die Rami adscendentes ossium ischii, und descendentes
ossium pubis stehen gleichfalls weiter aus einander.
8 . Desswegen bilden diese Aeste einen grösseren
Bogen — Arcus ossium pubis —, während am männlichen
nur ein Angulus ist.
9. Bei der grösseren Entfernung aller Wände
der Bechenhöhle von einander müssen auch die Ace-
tabula weiter von einander liegen. Während die obe-
ren Theile der Oberschenhel divergiren, convergiren
die unteren Theile und am meisten die Kniee.
MUSKELN, WELCHE SICH MIT DEM BECKEN
VERBINDEN.
1. Mit dem Os s a c r um: Gl u t a e u s maxi-
mus mit dem Seitentheile der hinteren Fläche x)$ L a -
t i s s ii nus do r si mit den Processibus spinosis spuriis,
und mit dem Rande des Sulcus canalis sacralis $
Venter communis S a c r o l umb a l i s e tL o n g i s s imi
dor si mit den Processibus spinosis spuriis 3)j Mul t i -
f idus s p i n a e mit denselben Fortsätzen5 Coc cygeu s
mit dem Margo lateralis 4) 5 P i r i f o rmi s mit der Superficies
interna *).
2 . Mildem Os Co c cy g i s : Coc cyge us mit dem
Rande 5); Le v a to r i n t e s t i n i r e c t i und S p h i n c t e r
a n i ex te r n us 6).
5. Mit dem Os il i u m : Ob l iq u u s e x t e r n u s
mit dem Labium externum crislae 7) 5 Ob l iq u u s int
e r n u s mit der Crista intermedia T r a n s v e r s u s
mit dem Labium internum cristae^)} Glu t a e u s maxi-
mus mit dem hinteren Theile des Labium externum
cristae 10)j Gl u t a eu s médius mit der Superficies externa
zwischen Labium und Linea semieircularis n ) 5
1) Icon. myol. Tab. XXII. Fig. 1 und 2.
2) Icon. myol. Tab. XIII. Fig. 4.
3) Icon, niyol. Tab. XV. Fig. 1.
4) Icon. myol. Tab. XXVIII. Fig. 3. — Tab. XXVII. Pig. 12.
*) Icon. myol. Tab. XXVII. Fig. 12.
5) Icon. myol. Tab. XXVIII. Fig. 3. 5.
6) Icon. myol. Tab. XXVIII. Fig. l und 2.
7 ) Icon. myol. Tab. XI. Fig. 2. — Tab. X. Fig. 1.
8) Icon. myol. Tab. VIII. — Tab. XI. Fig. 3. — Tab. X. Fig. 1.
9) Icon. myol. Tab. X. Fig. 1.
10) Icon. myol. Tab. XXII. Fig. 2.
11) Icon. myol. Tab. XXII. Fig. 3.