„mufs ich ihn preisen, der in der Stille der ländlichen F lu r , fern von des
„L eb en s v erworrenen Kreisen, kindlich liegt an der Brust der N a tu r .u
J a , Freude an der Natur und ihrer unmittelbaren Beschauung bleibt das
unschätzbare Erbtheil der besseren Menschen, die mit sich selbst in stillem
Frieden leben und mit geweihetem A uge an dem Halme w ie an der Eiche
die Weisheit des Schöpfers in gleicher Gröfse erblicken! —
Das von mir angenommene S y s t e m gründet s ich, in seinen oberen
Abtheilungen, auf den Bau der A th emw e rk z eu g e , w o b e y ich, aller inneren
und äufseren Mittel der eigenen Prüfung beraubt^' lediglich C u v ie r ,
der hier w oh l als vollgültige Autorität gelten kann, gefolgt bin. Die unteren
Abtheilungen sind mehr auf eigene Beobachtung gegründet, und
beziehen sich auf den Bau der Schale und auf äufserlich sichtbare Theile
des Körpers * namentlich auf die F o rm und Zahl der Fühler und auf den
Sitz der Augen.
Die vorausgedruckte Darstellung des Cuv ie rschen Systems von dem
gesammten Thierreiche hat den speciellen Z w e c k , dem angehenden Naturforscher
die Stelle zu bezeichnen, welche die hier beschriebenen Geschöpfe
in demselben einnehmen.
E s sind überhaupt 11 Zf A r ten , welche ich möglichst genau beschrieb
en, nach der Natur mit Sorgfalt habe zeichnen und in Kupfer stechen
lassen; davon sind nur wenige völlig neu, doch ein grofser Theil ist es
noch für Deutschland, und wenigstens durch deutsche Literatur noch nicht
bekannt geworden. Dafs durch meine Darstellung dieser Gegenstand nichts
w en ig e r als erschöpft, vielmehr dabei noch sehr viel zu thun übrig sei,
davon habe ich mich selbst j iu r zu sehr überzeugt: ich würde noch hinlänglichen
Stoff gefunden haben, meiner Arbeit eine gröfsere Ausdehnung
und Vollkommenheit zu g eben, wenn nicht eine sehr beschränkte Muse
und gestörte Gesundheit mich für jetzt daran verhinderten. So viel es
jedoch die Umstände erlauben, werde ich auch künftig mein Lieblingsfach
v erfolgen, und sollte diese meine erste Arbeit mit Nachsicht und ermunternder
Billigung aufgenommen, oder wenigstens der gute W ille , welcher
mich dabey leitete, nicht verkannt werden: so werde ich meine weiteren
Beobachtungen und Erfahrungen, als Fortsetzung derselben, oder an irgend
einem anderen schicklichen O r te , den Freunden der Naturgeschichte
demnächst mittheilen. Seh r dankbar würde ich es erkennen, wenn die
Besitzer von Sammlungen mein Vorhaben durch gütige Mittheilung
deutscher, mir noch unbekannter Conchylien unterstützen wollten; ich
erbiete mich dagegen, ihnen das etwa Wünschenswerthe von meinen V o r -
räthen zu überlassen.
A u f die beschreibende Darstellung der in n e r e n T h e i l e d e s T h i e -
r e s und deren Functionen, so wie auf alle, auf anatomische Kenntnisse
derselben sich gründende, Untersuchungen habe ich Ve rz ich t leisten müss
en , indem es mir selbst an den nöthigen Vorkenntnissen fehlen w ü rd e ,
Beobachtungen der A r t zum Vortheil der Wissenschaft anzustellen. So
w ie die Classification der A th emw e rk z eu g e , konnte ich daher auch, was
über die G e s c h l e e h t s e i g e n s c h a f t und B e f r u c h t u n g s a r t gesagt
is t, nur von Warner entlehnen. Mit um so gröfserer Aufmerksamkeit und
Sorgfalt habe ich die E i e r , sobald solche, von der Mutterschnecke g e trennt,
in der freien Natur erschienen, beobachtet. Zw e i Blätter der
Kupfertafeln sind zu deren treuen Abbildung allein benutzt, und ich glaube,
dafs solche für den Naturforscher um so gröfseres Interesse haben werden,
als bis jetzt so äufserst wenig darüber bekannt geworden ist. Dafs übrigens
die von mir beschriebenen und abgebildeten E ier das sind, wo fü r ich sie
ausgebe, und wirklich von der genannten Gattung und A r t herstammen,
wird die Verfahrungs weise:, welche ich bei diesem Gegenstände beobachtete,
am besten beurkunden. So viel ich auch Gelegenheit hatte, die Eier
in der freien Natur aufzufinden: so benutzte ich diese doch nicht zu meinem
Z w e ck e ; ich nahm vielmehr die Schnecke selbst mit nach Hause, trennte