A u fe n th a l t : an feuchten Orten im Moos oder unter angefaultem Holze und
Pflanzen. Bey Cassel an den Ufern der Wasserparthieen zu Schönfeld und an
den Grahen auf den Forstwiesen; nicht seltei}.
2. D ie M enkesche Z werghornschnecke. Carychium Menkeanum.
Taf. III. Fig. 4 a.
C. testa conico-oblonga, obtusa, solida, laevi, nitida; apertura oblique pyriformi,
5 — 6 deutata.
T h i e r : .......................... ..........................................
G eh a u s : kegelförmig-länglich, gelblich weifs, kalkartig, glänzend, sehr
fein kaum merklich gestreift. Das Gewinde hat 7 bis 8 Umgänge: der letzte
ein Drittheil so grofs als die ganze Länge des Gehäuses. Naht sehr flach. Mündung
verkehrt bimförmig, schiefliegend, durch 5' bis 6 Zähne verengt; davon
bemerkt man einen spitzen und einen flachen auf der Spindel, 1 bis 2 flache
auf dem Spindelrand, und 2 dergleichen auf dem entgegengesetzten Seitenrande:
von letztem befindet sich der gröfste uncl obere an dem äufsersten Rande des
Mundsaums, der andere hingegen ist zurückstehend und verlängert sich nach
dem Innern des Schlundes. Mundsaum verdickt, an der Spindel und dem Spindelrande
zurückgeschlagen. Nabelritze fehlt.
Länge 3 Linien. Breite 1 Linie.
A u fe n th a lt : wahrscheinlich an feuchten Ufern von Teichen und Wassergraben.
Das Gehaus, jedoch ohne Thier, in ausgegrabener fetter, torfiger schwarzer
Erde, an den neuen Fischteichen, zu Ende einer der Brunnenalleen bey Pyrmont;
nicht gar selten vorkommend.
Der achtungswerthe and thatige Naturforscher Herr Doctor Menke in Pyrmont, nach
dessen Namen ich diese Conchylie benenne, hat solche früher gekannt als ich, und nur
durch seine gefällige Anleitung gelang es mir, mehrere Exemplare selbst aufzufinden. Der
Fundort war m der oben beschriebenen E rdart, welche früher als Unterlage eines Sumpfes
gedient hatte, und die nun zu dem Ende ausgegraben, wurde, um an der Stelle einen Teich,
anzulegen. W ie lange die Gehäuse ohne Bewohner an diesem Orte gelegen haben, läfst
sich eben so wenig bestimmen, als die ihnen früher eigenthümlich gewesene Farbe. Der
muthmalsliche Wohnort dieser Schnecke, so wie die Form des Gehäuses und Bildung der
Mundung haben mich bestimmt, solche für ein Carychium zu halten.
IX . W IRBELSCHNBCKE. Ve r tig o . MÜLL.
Taf. I. Fig. 7. 8.
T h i e r : Fühler stumpf, die Augen an der Spitze der Fühler.
G e h ä u s : walzenförmig; der letzte Umgang nicht gröfser als der vorletzte;
Mündung halboval, gezahnt oder gefaltet.
1. D ie sechszahnige W irbelschnecke. Vertigo sexdentata.
Taf. III. Fig. 43. 44-
V. testa dextrorsa,' ovata, ventricosa; apertura sexplicata, labio laterali retuso
coarctata. *
Vertigo sexdentata. Daudeb. Essai dune meth. conchyl. p. 124.
Pupa anti - vertigo. Drap. Hist, des Moll. p. 60. PI. III. F . 32. 33.
T h ie r : dunkelgrau, Kopf und Hals schwarz-; die Fühler an der Spitze stumpf.
Länge % Linie. Breite / Linie.
Gehäus-: eirund, etwas bauchig, dunkelbraun, glatt, glänzend. Das Gewinde
rechts, mit 5 Umgängen, wovon der letzte nicht viel gröfer als der vorletzte.
Mündung halbrund, am Seitenrande stark eingebogen, mit 6 etwas zurückstehenden
Zähnen; davon bemerkt man 3 oben, einen unten, einen am Spindelrande
und einen andern am Seitenrande. Nabelritze flach, schief.
Länge 1 % Linie. Breite % Linie.
A u fe n th a l t : an sehr feuchten, moosigen, von Wässer bespülten Ufern.
Bey Cassel zu Schönfeld, an dem grofsen Teiche und an den Wassergraben auf
dem Forste; nicht selten.
Eine genaue Beobachtung des Thieres hat mich überzeugt, dafs diese Gattung nur 2
Fühler hat, und folglich der Draparnaudschen Gattung Pupa nicht beigezählt werden darf,
sondern eine eigene Gattung bildet, welche auch schon Müller, in der folgenden A r t , als
Vertigo zuerst aufgestellt hat. Daudebard hat noch als besonderes Unterscheidungszeichen
bemerkt, dafs die Zähne in dieser Gattung nicht, wie bey den Pupen, an dem Mundsaume,
sondern in die Mündung weiter zurückgesetzt sich befinden. Daudeb. Essai dune meth.
conchyl. p. 5 2.