2. D ie kle ine W irbBlschnecke. Vertigo pusilla.
Taf. III. Fig. 45. 46.
V. testa s in is tro rsa , cy lin d rico -o v ata ', o b tu sa ; a p e rtu ra 6 — 7 p lic a ta , labio la-
te ra li depresso coarctata.
Vertigo pusilla. Müll. Verm. Hist. n . p. 124. N. 320.
Pupa vertigo. Drap. Hist, des Moll. p. 61. PI. III. F. 34 35.
Helix vertigo. Gmel. Syst. nat. I. p. 3664* N. i 55.
Schröter Flüfsconchyl. S. 849.
T h ie r : weifsgrau, durchsichtig; Hals und Fühler dunkelgrau; Augen schwarz;
der Fufs nach hinten schmal und spitz.
Länge '*/ Linie. Fühler kaum /4 Linie.
G eh au s : sehr klein, walzenförmig-eiförmige an der Spitze stumpf, hellbraun,
wenig durchsichtig, etwas glänzend, sehr fein gestreift. Das Gewinde links, mit
4 bis k / i Umgängen. Mündung halboval; der Seitenrand etwas eingebogen, mit
6 bis 7 zurückstehenden Zähnen: davon befinden sich 2 auf der Spindel, 2 an
dem Seitenrande und 2 bis 3 diesem gegenüberstehend. Die Nabelritze deutlich
sichtbar.
Länge 1 Linie. Breite / Linie.
A u fe n th a l t : in feuchtem Moos, an alten Mauern und an den Ufern von
Teichen und Wassergraben. In den Anlagen zu Wilhelmshöhe, an der sogenannten
ägyptischen Pyramide, und an den Ufern des grofsen Teichs zu Schönfeld;
selten.
3. D ie Z wergwirbe lshnecke. Vertigo pygmaea.
Taf. III. Fig. 47- 48*
V. testa d e x tro rsa , elliptica; ap e rtu ra q u ad ri-q u in q u e d en ta ta , labio laterli arcuato
déhiscente.
Vertigo pygmaea. Daudeb. Essai d'une méth. conchyl. p. 124.
Pupa pygmaea. Drap. Hist. des Moll. p. 60. PI. III. F. 3o. 3 i.
T h ie r : grau; Kopf und Hals schwarz.
Länge % Linie. Fühler ’/I Linie.
G eh äu s : sehr klein, länglich walzenförmig, stumpf,» hellbraun, glatt, wenig-
glänzend. Das Gewinde mit 5 Umgängen. Mündung beinahe rund, mit 4 bis
5 Zähnen: davon befinden sich 4 etwas im Hintergründe, nemlich 2 unten, einer
am Spindelrande, ein anderer diesem gegenüber, und endlich der 5te vorstehend,
oben auf der Spindel. Mundsaum etwas nach aufsen zurückgebogen. Nabelritze
schief, sehr bemerkbar.
Länge % Linie. Breite / Linie.
A u fe n th a l t : an feuchten bemoosten Mauern. Bey Cassel an der sogenannten
ägyptischen Pyramide zu Wilhelmshöhe; selten.
Diese Schnecke unterscheidet sich wesentlich von V . sexdentata und liefert einen
schönen Beweis der Sorgfalt und des Fleifses, mit welchem Draparnaud diesen Zweig der
Naturgeschichte behandelt hat. Ohne seine Anleitung würde sie vielleicht meiner Aufmerksamkeit
entgangen seyn.
* * Gehäus mit Deckel.
X . K r e i s m u n d s c h n e c k e . Cyclostoma. L a m . (*)
Taf. I. Fig. 9.
T h i e r : Fühler wa lzenfö rmig, stumpf; die Augen an dem äufsern Grunde
derselben; Schnauze rüsselförmig.
G e h ä u s : oval; Mündung beinahe rund; Mundsaum zusammenhängend.
(*) Cavier (Regne anim. II. p. 42°*) stellt die Gattung Cyclostoma, von welcher nur
die einzige hier beschriebene Art in Hessen gefunden wird, unter seine Cyclobranches,
jedoch nur als Ausnahme und mit der Bemerkung, dafs sie auf dem Lande lebe, -freye
Luft athme, und statt der Riemen ein gefäfsiges Netz an den Wänden der Brusthöhle besitze.
Schvoeigger (Naturgesch. der skeletlosen Thiere §. 267. S. 788.) hingegen ordnet
sie unter seine Coelopnoa, welche die meisten Gattungen der Cuv. Pulmo nes unter sich begreifen,
allein mit der unrichtigen Angabe, dafs sie mit 4 Fühler versehen seyen.
Eine Zusammenstellung der Eigenschaften zeigt hinlänglich, dafs sie den Pulmonaceis
näher als den Cyclobranchiatis verwandt sind; mit letzteren haben sie nur den Deckel und
das getrennte Geschlecht gemein; ich habe mich daher' veranlafst gehalten, sie, gegen
Cuvier, unter die Pulmonacea aufzunehmen.