G e h a u s : kugelig, dünn, leicht, ungenabelt, hellgelb, in schiefet Richtung
stark quer gestreift oder fein gerippt. Das Gewinde hat fünf Umgänge, mit fünf
schwarzbraunen, in ihrer Stellung und Farbe sich stets gleichbleibenden, Binden; davon
sind die drei untersten beinahe gleichbreit, die zwei obersten sehr schmal, zuweilen
erloschen; zwei der untersten Binden verlieren sich im Innern des Gehäuses*
die drei übrigen bemerkt man auf der äufsern Wölbung desselben. Mündung etwas
höher als breit; deren Spindelrand gerade, der Seitenrand gerundet; Mundsaum röth-
lich - violett, nach Innen mit einem weifsen Wulst eingefafst..
Höhe: 8£'". B re ite : 8£'".
A u fen th a lt: an freien unbeschatteten Orten; im Erzherzogthum Oesterreich
und Illyrien. In den Umgebungen von Wien häufig.
Sie vertritt bei uns die Stelle der in dem südlichen Frankreich vorkommenden eigentlichen
Hel. sylvatica, Drap., nähert sich der Hel. nemoralis, ist aber von derselben
durch die leichtere Schale, sich immer gleichbleibende Farbe und Zahl der Binden,
so wie. die violette Lippe, unverkennbar specifisch verschieden.
• Die Beschreibungen sind nach lebenden Exemplaren, welche Herr Ziegler zu
Wien mir mit dem Postwagen zuschickte, und die ich , nachdem sie die Reise in
Baumwolle und einer festverschlossenen Schachtel glücklich zurückgelegt hatten, noch
einige Monate in meinem Zimmer bewirthete.
H e l i x h o l o s e r i c e a , Gmel. , die Seidenschnirkelschnecke.
Taf. IV. Fig. 10. 11. 12.
H. testa orbiculato - plana, umbilicata, hispida, corneo-rufescente; apertura triangulari, bi-
dentata; labro margine albo, reflexo,
Gmelin, N. 186. p. 3641.
Stuier, p. 16.
Hartmann, p. 238. N. 71. T. 2. f. 15.
Ferussac, Prod. p. 38. N. 106.
Sturm, VI: 6. T. 10.
a) gröfser, f. 12.
T h ie r : auf dem Rücken stahlgrau, zur Seite und unten hellgrau.
Gehäus: plattgedrückt, gelbbraun, zerbrechlich, etwas durchscheinend, mit
feinen Härchen besetzt; das Gewinde hat fünf wenig erhabene, durch eine tiefe Naht
bezeichnete, Umgänge; Mündung dreieckig; Mundsaum weifs, zuweilen röthlich, mit
zwei starken Zähnen besetzt: davon befindet sich der eine in der Mitte des Seitenrandes,
der andere, diesem gegenüber, auf dem Spindelrande, durch welche Stellung
die Mündung dem Umrisse eines Kleeblatts ähnelt. Der Nabel offen und tief, mehrere
Umgänge des Gewindes zeigend.
Höhe: 2 L. B r e ite : 4 L.
A u fen th a lt: auf den steyerschen und österreichischen Alpen; mitgetheilt von
Herrn Ziegler, auch in den Schweizeralpen-Wäldern des Berner Oberlandes.
Sie wurde oft mit H. obvoluta verwechselt, von welcher sie jedoch sehr verschieden
ist. Das Gehäus ist kleiner, dünner, feiner behaart; das Gewinde hat einen
Umgang weniger, ist etwas erhaben und weniger herabgedrückt; die Zähne sind
grofs und völlig ausgebildet.
Helix bidentata, Gmel., die zweigezahnte Schnirkelschnecke.
Taf. IV. Fig. 13. 14.
H. testa orbiculato-conoidea, perforata, fusca, albo-fasciata, striata, nitida; apertura semi-
ovata; labro marginato, bidentato.
Gmelin, p. 3642. N. 231.
v. Alten, p. 77. T . 9. f. 17.
Hel. pyramidea, Var. u. Hartmann, p. 239. No. 74.
Ferussac, Prod. p. 39. No. 121.
Nilssan, p. 14. No. 1.
Var. a. gröfser, Fig. 13.
— b. kaum halb so grofs.
T h ie r : Kopf und Kücken schwärzlich-grau, mit zwei Streifen, von den Fühlern
zum Mantel hinziehend; Fufssohle bräunlich - grau: v. Alten.
Gehäus: unten gewölbt, oben stumpf-kegelförmig, hellbraun, durchscheinend,
glänzend, fein gestreift. Das Gewinde besteht aus sieben Umgängen, wovon der
letzte stumpf gekielt, mit einer weifsen Binde umgeben ist. Mündung niedergedrückt,
noch einmal so breit als hoch, mit zwei Zähnen besetzt; Mundsaum weifslich, etwas
zurückgebogen. Nabel sehr enge, zum Theile vom Spindelrande bedeckt.
Höhe: 3 L. B r e ite : SJ L.
A u fen th a lt: an schattigen Orten, unter Gebüschen und faulenden Blättern.
Die Var. a. wohnt auf den österreichischen Alpen (Ziegler), Var. bi bei Lübeck
(Dr. Pfeiffer) , Blankenese, unweit Hamburg (Dr. Menke), Augsburg und
München (v. Allen).