Rande. Jede Gattung1 befolgt dabey eine dem Baue ihres Gehäuses angemessene
W e ise .
So lange das T h ie r im W a ch s en begriffen is t, setzt es den Bau der
Schale fo rt, und erst dann, wann es seine volle Gröse erreicht hat, ist die
Schale vollendet. Hat die Mündung eine Auszeichnung durch Z ä h n e ,
F alten oder S chw ie len , so ist dies das untrügliche Kennzeichen eines ausgewachsenen
Gehäuses; ist dies aber nicht der F a l l, so hält es oft sehr
s ch w e r , die jungen Schnecken von den ausgewachsenen zu unterscheid
en , und giebt o flA n la fs , jene für besondere A rten zu haltern
§ • 8 .
L e b e n s d a u e iv
Die Lebensdauer dieser Geschöpfe ist allerdings sehr s chw e r zu bestimmen,
doch dar f man woh l als zuverlä fsig annehmen, dafs die Muscheln
ein w e it höheres A lte r e r re ich en , als die einschaligen und nackten
Schnecken.
Die Schale is t , wenn das T h ie r dem E ie entschlüpft, b e y den Muscheln
äufserst klein und za r t; der Anbau geht sehr langsam von statten,
und es müssen unzählige neue Auflagen erforderlich seyn, bis sie zu der
Stärke und Gröse einer vollendeten Schale gedeihen. Der Bau der ein-
.schaligen Gehäuse hingegen beschränkt sich auf den kleinen Umfang der
Mündung, und es dürften woh l 2 bis 3 Jahre hinreichen, dieselbe zu
vollenden. W e n n ich nun die Lebensdauer unserer gröseren Muschelgattungen
auf 8 bis 12 Jahre, hingegen die der Schnecken auf 3 bis 4
Jahre annehme, so glaube ich dadurch der W a h rh e it am nächsten zu
kommen.
§• 9.
L i t e r a t u r .
Die von mir hauptsächlich benutzten W e rk e sind, nach chronologischer
Ordnung, fo lg en d e :
Mart. Lister Historiae conchylioram libri quatuor. Londini 1685— 1692. in 4. mit schwär-
zen Abbildungen.
Nied. Gualtieri Index testarum conchyliorum. Florentine 1742. in fol.'mit schwarz. Abbild.
Joh. Schwammerdam Bibel der Natur. Leipzig i752, in fo|, mit schwarz. Abbild.
Car. a Linné‘ System.! naturae. Editio duodecima reformata. Holmiae 1767. in 8
Job. Sam. Schröter Systematische Abhandlung über die Erdconcbylien um Thangelstedt.
Berlin »771. in 8. mit schwarzen Abbild.
Desall. äArgeneille Conchyliologie oder Abhandlung Ton den Schnecken, Muscheln und
anderen Schalthieren, nebst der Zoomorphose. Aus dem Französischen übersetzt. Wien , 7- 2.
in fol. mit schwarzen Abbild.
■ O. Fr. Müller Vermium terrdstrium et fluviatilium historia. Hauniae et Lipsiae i 773. in 4.
J. Sam. Schröter Geschichte der Flulsconchylien. Holle i779. in 4. mit schwarz. Abbild.
Joh. Hier. Chemnitz Neues systematisches Conchylien-Cabinet. Bd. IX. Nürnberu ,-,nß 1
mit ilium.* Abbild. * ' v'
J. F . Gmelin Caroli a Linné Systeina naturae. Tom. I. (Lipsiae i788. in 8.) Pars VI.
Brugière in der Encyclopédie méthodique. Histoire naturelle des.cers. Paris , 7 o3. in 4.
Joh. Ph. R. Draparnaud Histoire naturelle des Mollusques terrestres et fluyiatiles de la
France, Paris an XIII. ( i8o5) in 4. mit schwarz. Abbild.
Jac. Sturm Deutschlands Fauna in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen,
yi. Abth. Die Würmer. Nürnberg ites Heft i 8o3. a tes Heft 1806. 3tes Heft i 8i3. 4tes Heft
1820. in 12.
Daudebardde Firussac Essai dune méthode conchyliologique, appliquée aux mollusques
fluyiatiles et terrestres, d'après la considération de l’animal et de son test. Edition nouT. aùgm
par J. Daudebard fils. Paris 1807. 8.
J. TV. v. Alten Systematische Abhandlung über die E rd - und Flufsconchylien um Augsburg.
Augsburg 1812. in 8. mit illum. Abbild.
Gottfr. Gärtner Versuch einer systematischen Beschreibung der in der Wetterau bisher
entdeckten Gonchylien. Hanau i 8i3. in 4.
de Lamarck Histoire naturelle des animaux sans vertèbres. TomeV. et YI. Paris ( i8 i5 _
1819. YI. vol.) in 8.
G. Cuvier Le Règne animal distribué d’après son organisation. Tome II. Paris 1817. in 8.
§• 10.
E r k lä r u n g e in ig e r g e b r a u c h t e n A u sd rü c k e .
Die bei der Beschreibung der Gehäuse gebräuchlichen Ausdrücke sind
den Conchyliologen hinreichend bekannt ; ich begnüge mich daher nachfolgende
Erläuterung beyzufügen. Ich denke mir nemlich b e y meinen Be schreibungen
die e in s c h a l ig e n G e h ä u s e nicht wie solche abgebildet sind
auf der Spitze oder dem W irb e l stehend, sondern wie D r a p a r n a u d , in einer