T h ie r : im Wesentlichen mit dem vorhergehenden übereinstimmend, nur kleiner,
etwas dunkler von Farbe, und mit verhältnifsmäfsig langem Fühlern. Das Thier
kann nur den Vordertheil des Körpers zusammen-, aber nicht in die Schale zurückziehen.
Die völlige Durchsichtigkeit der Schale läfst hier, so wie bei H. brevipes,
einige innere Organe schon von aufsen deutlich wahrnehmen; die ersten Umgänge
des Gewindes füllt die gelb-braune Leber, so wie in dem letzten Umgänge der
Schleimsack, als lichte Stelle, und unter diesem das pulsirende Herz, an welchem
ich SO — 36 Schläge in einer Minute zählte, sich deutlich zeigt; bn Innern des
Mundrandes bemerkt man die Mantelkrause, und zwischen dieser und dem Schleim-
sacke die Lungenhohle.
Die Schale trägt das Thier mehr aufgerichtet und mehr nach hinten, als die
vorhergehende Art, so dafs die Fufsspitze kaum jjjß hinter derselben vorragt.
Län g e des T h ie r s : 8 —
— der obern F ü h le r : ||ɧ
G e h a u s : etwas niedergedrückt, hochgelb, dünn, durchscheinend, sehr glänzend.
Das Gewinde besteht aus zwei Umgängen; der letzte sehr grofs, erweitert.
Mündung gerundet, eben so hoch, als breit, die beiden Ränder an der Einfügung
sich einander nähernd; der Seitenrand etwas weiter vorgerückt, als der Spindelrand.
Mundsaum einfach. Nabel weit und offen.
L ä n g e : 1£ —
H ö h e : %,n.
A u f e n t h a l t : in Gesellschaft mit der Vorhergehenden, sowohl von dem
Hrn. Baron v. Férussac, als von dem Hrn. Hofrath Sandrock, an den angeführten
Orten gefunden.
H E L I X , Linné, Lamarck.
H e l i x a s p e r s a , die besprengte Schnirkelschnecke, Mull.
Taf. V Fig. l.
H. testa globosa, imperforata, rugosiuscula, griseo lutescente, flammulis fuscis in zonas disposais;
labro albo, reflexo.
Müller, p. 59. No. 253.
Draparnaud, p. 89. PI. V. f. 23.
Brard, p. 7. PI. I. f. L
Studer, p. 17.
Hartmann, -p. 245. N. 88.
Ferussac, PI. 8. 19. 24. f. 3. PI. 21. B. f. 6. 7. Prod. p. 34. No. 51.
Lamarck, VI. 2. p. 68. N. 9.
Sturm, V. 6. T. 4.
T h i e r : oben schwarz - grün, unten blafs-grün oder grau; der Hals gerunzelt,
mit einer gelblichen Binde.
G eh ä u s : kugelig, stark,“ durch kleine Erhabenheiten uneben, hellgelb, mit
vier breiten braunen, durch Flämmchen unterbrochenen, Binden: von diesen verlieren
sich zwei in das Innere des Gehäuses, die beiden andern sind auf der Wölbung der
andern Umgänge sichtbar. Das Gewinde etwas erhaben,' mit fünf Umgängen und
einem stumpfen Wirbel. Mündung beinahe rund, höher als breit; Mundsaum weifs,
zurückgebogen, an der Basis des Spindelrandes mit einem Wulst belegt, welcher die
Stelle des Nabels deckt.
H ö h e : 15"'. B r e i t e : 14'".
A u fe n th a lt : in Gärten und Weinbergen; gemein. Als deutsche Schnecke
bisher nur in Illyrien im Herzogthum Krain gefunden, alsdann aber von dem Hrn. Dr.
Med. L. Pfeiffer zu Cassel in dem Schlofsgarten zu Merseburg entdeckt, und mir in
mehrern leb en d en Exemplaren überbracht. Ich vermothe indefs, dafs sie an letzterm
Orte nicht ursprünglich einheimisch, sondern durch Eier oder junge Brut, vielleicht
mit Gewächsen aus fremden Ländern, dahin verpflanzt worden ist. Aufserdem ist
sie in dem größten Theile von Europa, und in den übrigen Welttheilen zu Hause.
Die gröfsten Exemplare besitze ich durch die Güte des Hm. Baron v. Ferussac aus
Algier, eine kleinere ausgezeichnete Varietät, von der Reise des Prinzen Maximilian
v. Wied, aus Brasilien, und endlich die kleinsten aus Schottland.
H e l i x vixnoBONEWsis, nob., die Wiener Schnirkelschnecke.
Taf. IV. Fig. 6. 7.
H. testa globosa, imperforata; striata, lutescente, fasciis quinque fuscis; labro violaceo, mar-
ginato.
Helix austriaca, Mus. Caes. Vindob.
Helix sylvalica y Vindobonensis Fer, Prod. p. 31. N. 54. PI. XXXII. A. f. 6, 7.
a) mit mehr erhabener Spindel, f. 6.
T h i e r : schmutzig - gelb, zu beiden Seiten hellgrau, der Fufsrand hellgelb;
der Rücken stark gekörnt; Fühler schwarzgrau.