. Keine der mir bisher durch Beschreibungen oder Abbildungen bekannt gewordenen
Muscheln stimmt mit dieser hier beschriebenen ganz überein; ich habe daher, kein Bedenken
getragen, sie als eigne Art aufzustellen. Die beinahe elliptische Form, die sehr schwere,
rauhe, dicke Schale, die dunkelgefärbte Oberhaut, zeichnet sie vor allen andern aus, uncf
bleibt sich bei allen ausgewachsenen Exemplaren treu.
FLUSS MUS CHE LN. Un io n e s , B rug.
D i e p l a t t g e d r ü c k t e F l u s s m u s c h e l , Unio depressa.
Taf. VIII. Fig. S. 4.
U. testa ovato - oblonga, compressa, tenui, anterius angustata, posterius dilätata; natibus
depressis; dente cardinali yalvae dextrae minuto, triangulato, laterali nullo.
Unio depressa, v. Mühlfeld, in lit.
G e h a u s : gestreckt - eiförmig, zusammengedrückt, hinten breiter als vorn,
dünn, leicht, fein concentrisch gestreift, abwechselnd gefurcht. Der vordere und
hintere Rand gerundet, der untere beinahe gerade, der Rückenrand zusammengedrückt
und höher als die Wirbel. Die Wirbel nach dem Vorderrande stark geneigt, sich
wenig erhebend, etwas abgerieben. Oberhaut einfarbig grünlich hellbraun, wenig
glänzend, gegen den Rückenrand dunkler. An der rechten Schale ein schmächtiger,
sich wenig erhebender, platter, dreieckiger Zahn; die linke Schale ohne Zahn,
unter dem Wirbel, bis an den Schultermuskeleindruck, wulstig (Taf. VIII. Fig. 11.).
Die Seitenzähne fehlen; an deren Stelle, wie bei den Anodonten, schwielige Leisten,
welche in eine kleine Bucht auslaufen. Inwendig glänzend, bläulich - weifs, ins Vio-
Lette schillernd.
Länge: 2-J— 2J". Höhe: 1 — 1(".
Durchmesser des Bauches: 7 — 8'".
Gewicht: von Fig. 4. 2 Dr. 26 Gr.
A u f e n t h a l t : in IHyrien, wo sie von Hm. S t e n z , in einem Flusse bei Colalt
unweit Hospitaleto entdeckt worden ist; nach dessen Versicherung, soll diese Muschel,
als eine schmackhafte, leicht verdauliche, Speise von den dortigen Einwohnern benutzt
werden.
Ich verdanke, diese, merkwürdige Muschel der gefälligen Mrttheilung des Hrn. v o n
Müiilfeld in Wien. Sie bildet den Uebergaug von den Anodonten zu den Unionen und
steht gleichsam in der Mitte; von beiden. Durch dem Hauptbahn undHhre Gestalt im A llgemeinen
ist, sie-deneletztem, hingegen durch' die dünne, zcrbreoiniche Schale und die Beschaffenheit
Ä .ü b r ig e n Schlosses den erstem- ähnlicher;. Für ein Naturspiel - öder eine Monstrosität
kann man. sie, auch nicht halten; ich besitze von demselben, durch die Güte des Hrn.
Ziegleb. in. Wien,,;ihehrefce, s i c h in ^ E lM n T b e i l e n g l e i c h b l e ib ende-, Exemplare-.
D i e b u c h t i s e F litssmtjsciiel. Unio sinuata.
la l, VII. Fig. 4,
Ü . testa ovato-oblonga, subroi:::crrni, ccmpressiuscuhi, crassa, inferne CCarctato-sinuata;
natibus depressis^decorticatis; dente cardinali valido, subconico, laterali nullo.
Unio sinuata, Lam. Eist, des anim, s. vert. VI. I. p. 70. Nr. 1.
— margarilifera, D+ap. hist, des Moll. p. 132. PI. X. F. 8. 16.
margaritiferus, JVz7sson,, liist. Moll. Suec. p. 103, N. 1.
Schröter, Flufsconch. p. 168- T. IV. F. 1,
G e h a u s : länglich -eiförmig, etwas zusammengedrückt, nierenförmig gekrümmt
dick und schwer; vorn breit, gerundet, nach hinten etwas schmäler; der untere
Rand huchtig, der obere Rand anf der ganzen Länge gebogen und nach hinten wenig
zusammengedrückt. Die Wirbel niedergedrückt, entschält, gleichsam angefressen.
Das Schlofsband stark und breit, etwa in der Mitte des Oberlandes, und höher hegend
als die Wirbel. Oberhaut schwarzbraun, einfarbig, rauh, schieferig, oft verwittert.
Der Schlofszahn der rechten Schale (Taf. VH. Fig. 5.) dick, plump stumpfkegelig;
die Seitenzähne fehlen: an deren Stelle eine unter dem Schlofsbande fortlaufende
Schwiele»