Bew egung der Fufssohle, von hinten nach v o rn , gleichförmig'for tgeschoben;
die Muscheln hingegen senken den zungenförmigen Fufs in den Sand
oder Schlamm, ziehen alsdann die Schalen nach, und machen so in kurzen
Zwischenräumen einen Schritt nach dem andern.
W e d e r die Muscheln, noch die Wässerschnecken sind im eigentlichen
Sinne schwimmfähig. Einige Gattungen, als Limnceus, P lanorbis, P h y s a etc.
laufen zw a r an der Oberfläche dés Wa ssers , vermittelst der obenerwähnten
wellenförmigen Bewegung der Fufssohle, auch können sie sich mit Schnelligkeit
von dem Grunde auf die Oberfläche erheben, und sich von dieser auf
den Grund hinabsenken, doch sind sie nicht fähig, sich im W a s se r frey und
nach W illkü h r von einer Stelle zur andern zu bewegen.
• §• ...„ •
N a h r u n g .
Na ch der Meinung der mehrsten Naturforscher besteht die Nahrung der
S c h n e c k e n nur aus Vegetabiliën, indessen mögte diese Meinung wohl
eben so wen ig durchaus zu widerfegen seyn, als sie unbedingt für alle Gattungen
und Arten anzunehmen ist.
Auch meine Erfahrungen bestätigen den Satz als Regel, dafs sich einige
von lebenden, andere von verwesenden Pflanzen, noch andere aber nur von
den zartesten Moosen nähren. Einige verschlingen mit Begierde die Blätter
in einzelnen Stückchen; andere benagen solche bis auf die Ribben. A u f
welche W reisei aber die M u s c h e ln von Vegetabiliën zehren und leben, und'
w ie diejenigen, welche oft nur in weiten Sandflächen umher wandern, ihre
Nahrung auffinden, mögte woh l einer sorgfältigeren Beobachtung bedürfen.
So viel ist g ew ils , dals die Schnecken ausnahmsweise auch animalische
Körper verzehren. Die m i r bis jetzt bekannten Ausnahmen sind b ey
den betreffenden Arten, als: Limnceus s ta gn alis , Paludina impura, P la norbis
contortus angeführt worden.
Dafs die verschiedenen Schneckengattungen auch verschiedene Pflanzen
mit Vo rlieb e als Nahrung w äh len , ist wohl .nicht zu bezweifeln; schwier
ig e r aber ist es, zu bestimmen, ob auch jede A r t darin ihre Eigenthümlich-
keit behaupte. Im Allgemeinen bemerkt man, dafs vorzüglich häufig die
Buchenwälder, die Nadelholz - und Eichenwälder hingegen nur selten und
sparsam, von diesen Geschöpfen bewohnt sind.
§• 6-
F o r t p f l a n z u n g .
Nur e in e Muschelgattung ( C y c la s ) und e in e Schneckenart {P a ludina
x>ix>ipara~) sind bis jetz t als lebendig gebährend bekannt; b e y
allen übrigen geschieht die Fortpflanzung durch Eier. Be y den Landschnecken
findet man die E ie r mit Schate, isolirt; b e y den Wasserschnek-
ken aber ohne S ch a le , unter sich verbunden und gröfstentheils in Laich
eingehüllt.
Die Form der einzelnen E ie r ist gewöhnlich rund oder o va l; die der
Eiermassen aber sehr mannichfaltig.
Die Brütezeit dauert b e y den meisten 24 T a g e ; doch scheint auch
hierbey die Temperatur des E lem en te s , in welchem sie leb en, und der
Sonnenschein nicht ohne Einw irkung zu seyn.
§• 7-
B i 1 d u n g. d e r S c h a l e .
Die junge S ch n e ck e , sobald sie aus dem E ie oder der Mutter-Schnecke
ins freie Leben tr itt , ist schon mit e in e r , dem Verhältnisse ihrer Gröfse
angemessenen, Schale versehen. Die Fortbildung derselben ist das Geschäft
des Mantels, indem dieser einen zähen Schleim absondert, we lch e r an der
Luft zu einer kalkartigen Masse verhärtet. Mit dem Wachsthume des Thiers
v e rgrö se rt sich auf diese W e is e auch die Schale und zw a r an dem äufseren