Zweite Classe.
M U S C H E L N . A c e ph a la . (A c ep h a le s , Cuv.)
T h i e r : ohne Kopf: ohne Augen und Fühler; Fufs zungenförmig; vier
Kiemenblätter, zwischen dem Körper und dem Mantel. Im W a s ser
lebend; W a s s e r athmend; Zw itte r durch Selbstbefruchtung.
Cuv.
G e h a u s : zw e i- und gleichschalig; Schlofsband äufserlich.
X V m . T e i c h m u s c h e l . Anodonta. B e u g .
T h i e r : zw e i kurze lochförmige Tracheen; die oberen sehr k u r z , nackt;
die unteren mehr hervorstehend, gefranzt.
G e h a u s : q u e r , länglich-rund, ungleichseitig, dünn, etwas klaffend, inwendig
perlmutterartig; Schlofs ungezahnt. 1
1 . D ie Z e l l is ch e T eichm u sch e l . Anodonta cellensis.
Taf. VI. Fig. 1.
A. testa elliptico-ovata, fragili, ventricosa, transversim sulcata, anterius rotundata,
inferius subemarginata, posterius linguaeformi - producta biangulato - sub-
rhombea; natibus retusis.
Mytilus zellensis Schröter Flufsconchyl. S. i 65. T. II. F . i. (Cuv. Regn. anim. T. II.
p. 472. not. 1.)
Anodonta sulcata Lam. Hist, des Anim, sans Vertebr. T. VI. p. 85. N. 3 ?
T h ie r : fahl grau; Fufs kurz, breit, gerundet, gelblich weifs. i 5 bis 20
Linien lang.
G e h a u s : länglich-eirund, bauchig, sehr dünn, zerbrechlich, fein concen-
trisch gestreift, unregehnäfsig breit gefurcht. Oberhaut grünlich braun, inwendig
schön perlmutterartig, glänzend, durch den Abdruck der äufseren Furchen uneben.
Die Wirbel sehr flach, stumpf, abgerieben. Der vordere Rand gerundet,
der untere beinahe gerade; die Stelle des Schildchens und des Hofraums etwas
zusammengedrückt, beinahe horizontal liegend, und mit dem entgegengesetzten
unteren Rande eine unregelmäfsige Rautenform bildend.
Länge 2 Zoll 10 Linien. Breite 6 ,Zoll 4 Linien. Dicke 2 Zoll.
A u fe n th a l t : in Teichen, in dem Schlamme steckend. Bey Cassel in dem
grofsen Bassin -des Auegartens; nicht selten.
Die von Schröter gelieferte Abbildung, deren Original aus dem Stadtgraben von
Celle abstammt, stimmt mit meiner Muschel genau überein; dagegen bin ich im Zweitel,
ob Lamctrck’s Anod. sulcata, welche im Latogasee und den nordamerikanischen Flüssen
wohnen soll, eben dieselbe sey:
Bey Eröffnung einer dieser Muscheln fand ich in derselben, zwischen den Kiemenblättern
und dem übrigen Körper, mehrere Insecten, und zwar, ungeachtet ich die Schnecke
durch Aufgiefsen von siedendem Wasser getödtet hatte, lebend umher kriechen. Der Körper
dieser ungeflügelten Insecten war 1 Linie lang, s/4 Linie breit, gelblich grau, eiförmig
kreisrund, platt, glatt, mit einem dunkelbraunen, nach hinten gerundeten Rücken-
sclnld; ferner bemerkte ich die Frefswerkzeuge in zweispaltiger, rüsselförmiger Scheide;
zwei keulenförmige Fühlhörner, eben so lang als der R ü s s e la c h t gleichlange schwarze
Füfse. '
Die Schnecke selbst war yöllig gesund und unverletzt.
2. D ie S c h w a n e n - T e ichm u s ch e l . Anodonta cygnea.
Taf. YI. Fig. 4.
A. testa ovata, fragilf, ventricosa, transversim sulcata, anterius inferiusque late
rotundata^ posterius producta; natibus retusis.
Anodonta cygnea Lam. Hist. nat. des Anim, sans Vertebr. T. VI. p. 84- N. 1.
— — Gärtn. Conchyl. der Wetterau. S. 38.
Schröter Flufsconchyl. T. I. F . 1.
Gualt. Ind. test. T. VII. F.
T h ie r : hellgrau; Fufs weifs, bisweilen gelblich. i 5 bis 20 Linien lang.