eine Querbinde begränzt, welche den Kopf scheinbar vom Leibe unterscheidet.
Das Männchen ist kaum halb so grofs, als das Weibchen; bei letzterem sieht
inan, sobald es trächtig ist, die Eier durch die Bauchhaut scheinen (Fig. 13.). —
Diese Milbe kriecht, sich langsam fortschleppend, auf den schlüpfrigen Häuten
des Muschelthiers herum, an welchen sie sich, mittelst der Krallen an den Füfsen
und Spitzen der Palpen, festhält. Die Eier befestiget sie an die Mantelhaut
(Fig. 15. 16.) , und zwar gewöhnlich dem hintern Theile derselben näher; sie
sind oval, etwas durchsichtig, weifs; kurz vor dem Ausschlüpfen des jungen Thiers
sind die Augen desselben schon deutlich zu erkennen (Fig. 16.). — Unter diesen
Eiern fand ich einzelne, an der Mantelhaut befestigte, diesen ähnliche, nur viermal
größere, lichte Körner (Fig. 10.), welche ich für junge, in der Häutung begriffene
Milben halte. Die Zahl der Eier ist sehr bedeutend; dagegen fand ich der lebenden
Thiere selten mehr denn 30 bis 50 in einer Muschel. Die Muschel scheint durch diese
Parasiten sehr zu leiden, ist matt, mager, unfruchtbar, üire sogenamiten Kiemenblätter
sind schlaff, und befinden sich in * einem der Verwesung ähnlichen Zustande.
Mehrere dieser Thierchen, welche ich in einem mit Wasser gefüllten Gefäße sammelte,
schwammen nicht, sondern blieben gröfstentheils auf dem Boden desselben;
sie bewegten die Füfse zwar schneller, als gewöhnlich, doch unbeholfen, und kamen
nur sehr langsam von der Stelle, indem ihnen die Krallen an den Fufsspitzen
den Dienst versagten. Pflanzenstängel und Blätter, welche ich in das Gefäfs legte,
bestiegen sie nicht; als ich aber, nach Verlaufe mehrerer Tage^, eine Anodonta
hinein gelegt hatte, sähe ich sie in wenigen Minuten, durch die hintere Mantelspalte,
in dieselbe hineinschlüpfen und verschwinden. Hieraus läfst sich also wohl folgern,
dafs sie ausschliefslich in der Teichmuschel heimisch sind, nur auf dieser leben, und
sich von dem Blute derselben ernähren.
§. ü .
Erkl ärung ei ni ger gebrauchten Au sdrücke .
Ich denke mir die Muschel in ihrer natürlichen Lage, so wie sie lebt und sich
fortbewegt: den Mund nach vorne, den After nach hinten, den Rücken, da wo
das Herz liegt, nach oben, und diesem entgegengesetzt, den Bauch, nach unten.
Demnach ist mir der Rand der Schale, welcher dem Munde am nächsten ist, der
M u n d - oder V o r d e r r a n d ; diesem entgegengesetzt der A f t e r - oder H in te r ran
d; da wo das Herz liegt der R ü c k e n - oder O b e rran d ; und endlich diesem
entgegengesetzt der B a u c h - oder U n te r r a n d . Die Schalenhälfte, weichein
dieser Stellung dem Thiere zur Rechten liegt, ist auch mir die r e c h t e S c h a le ,
dieser gegenüber, dem Thiere zur Linken, ist auch mir die lin k e Schale. —
Dié Entfernung vom Munde bis zum A fter, oder vom Vorder - zum Hinterrande
der Schale, bestimmt die L ä n g e , die vom Rücken zum Bauchrande, oder
vom Ober- zum Unterrande, die H ö h e der Muschel. Eine gerade Linie von der
höchsten Wölbung der einen Schale, bis zur höchsten Wölbung der andern Schale,
ist der Durchmesser oder die Dicke der Muschel.
Ich fand diese Erklärung um so nöthiger, als ich bisher, hinsichtlich der
Kunstausdrücke, welche jene Ausmessungen andeuten sollen, die von DnAPAnsAun
gebrauchten, angenommen hatte. Er dachte sich zwar das Thier in derselben Lage,
allein den Mund gegen den Beobachter gerichtet, und so war bei ihm rechte
Schale, was bei mir linke ist, hingegen linke Schale, was bei mir die rechte ist.
Die Entfernung vom Vorderrande zum ‘Hinterrande, welche bei mir die Länge bestimmt,
ist bei ihm die Breite, die vom Rückenrande zum Bauchrande, welche ich
Höhe nenne, ist hingegen bei ihm die Länge.