gerben beg in 3nnerafrifa fo außer orb entlief» häufigen gettfteiß fc^afes
(Ovis steatopyga capensis) big an bie Hüfte beg rotten SDieereg ge*
trieben »erben,
©ag Sdjaf »irb in Snnerafrifa augfc^iie^iict; feineg f^ieifcf)eö »egen
gezüchtet unb begh'aib ber 3^eSe überafi nachgefteßt. ©er dürfen, (Suro--
päer nnb ber Bornehmen beg Banbeg halber, »eid)e bag Scpaffieifch bem
ber 3»ge unb beg 9?inbeg borziehen, hält man eg, aber nirgenbg in fo
großer Üinzahß »ie bie 3iege* lieber fein Beben ift nicpt biei ju fagen;
and) bag fo pbfcfy gezeichnete, perfifcpe Schaf ift ein bem Bienfcfjeti
boüfomrnen unter»orfener unb toiflenfofer Sfiabe, »eid;er ben ¿Beobachter
niemaig feffein fann. ©er §irt behanbeit bag Sdj»af ganz in ähnlicher
SBeife, »ie bie 3 'ege' ia er mifcht z® ben gerben biefeg fiugen ST^iereg
ge»öhniicb bei, um »eniger Blühe mit ihm zu haf»u. 3U @nbe ber
großen ober ber Meinen Regenzeit fonbert man im abiffinifchen lüften-'
tanbe bie feift ge»orbenen Schafe aug unb fährt fie gelegentlich nach ber
afiatifchen Hüfte unb zumai nach üiben über, »eit man bort beffere greife
für fie erzielen fann.'
©ag $eß beg S(f»afeg »irb nur zu leichten Säcfen benujst; f<hen
Zu ¡Schläuchen ift eg unbrauchbar.
Üiüppeil behauptet (Bene BMrbeitijiere, S , 26.), baß bag $ett?
fie iß? ober Stummeifchtoanzfchaf (Ovis steatopyga, Pallas)
nidjtg Slnbereg fei, afg eine „Blonftrofität" oon Ovis ammon (Ovis
Argali) herborgebradht burd) f ii n ft i i d) e Berbrepung ber Sch»anj?
»irbet! 3<h beg»eifle, baß er foidje Behauptung burch irgenb »etcbe
Beobachtung zu ftü^en oermag. 3uerf* umß he»iefen »erben, baß bag be?
treffenbeitfym »irflich bon bem ge»altigen2irgati abftammt: — foidjer
Betoeig ift aber nicht zu .führen; fobann müßte feftgefteüt »erben, baf
ein (gebrechen, eine Berunftattung bon ©efchiecpt zu ©efdjiecht forterbt;
auch ©ieg bürfte fch»ertich nachge»iefen »erben fönnen. 3h> men
negtheilg berfichere, niemaig in Sifrifa (Sttoag bon einer berartigen Ber*
ftümmeiung gehört ober erfahren zu ha&eU/ ebenfo»enig, aig ich *n Ber<
fnchung gefommen bin, irgenb ein afrifanifcpeg Schaf unb am aßer»enigften
bag fo auggezeichnete p e r f i f d) e Stummeifchtoanzfchaf für einen
Sibfcmmiing beg Sirgaii anzufehen. ©ie beiben ©ptere haben gar feine
Siehniichfeit! —
gür bie ®ebirggbe»opner ift unter aßen £»augtpieren bag 9iinb bag
»ichtigfte. 3n ganz 31'hiffinien $fft man borzugg»eife jene Ölaffe beg
afrifanifchen Budeiochfen (Bos africanus), »eiche fich burch ihnen
fcplanfen Bau unb burch bie getoaitigen, »eitgefteßten Ipörner aug*
Zeichnet (Bos africanus Sanga.) ©er Öleich fpum ber Bienfa befteht
augfchlieBüch itt Binberperben, unb _ »enn auch biefeiben »eit an 3 ahl
hinter benen zurüdfiepen, »eiche bie Bafhara, Bifcharihn, Ha?
babifch nnb anbere Öiomabenftämme beg innern Slfrifa befi^en, finb fie
bocp immer noch zahlreich genug, um bem (Gebirge ein eigenthümücheg
©epräge anfzubrücfen.
©ie abiffinifchen Binber finb unter ben afrifanifchen 9iaffen genau
©affeibe, »ag bie Sd)»eizerfühe unter unfern Ötinbern: ©piere, bei
benen bag ©ebirggieben aße gäpigfettett ge»ecft unb zur höchftmögiichften
Stufe auggebiibet hat. ©er „Sanga" ober „Sanfpa" ift ein pocpft
gefcpicfteg, ge»anbteg unb muthigeg, aber babei äußerft ieuffameg, gut?
mütpigeg ©pier, »eicheg fo' leicht feinem anbern ©efdjöpf ©ttoag zu
Selbe tput unb fich ber treuen Obhut feiner Ritten gern unb »ißig un?
tertoirft, ©tefe fehen im ©ebenen ber gerben ihr eigeneg SSBoptbefinben
unb orbnen beghaib ihr Beben ben Bebürfniffen ber Öünber ooßftänbig
unter, Bur bem Barnen nach finb fie feft anfipenbe Beute; in SBaprpeit
jiehen fie »ie bie Bomaben beftänbig bon Ort zu Ort. Schon oben
habe ich mitgetpeilt, baß fie aßjäpriich regelmäßig oier3 üge unternehmen,
um aße BSeibe beg ©ebieteg, »eichet fie bag ihrige nennen, mögtichft aug?
junn|en. SBenn bie große unb bie Keine Regenzeit ihre erften ©üffe über
bie (Sbeuen fettben unb bort bag berborite Sanb zu neuem Beben er»ecfen,
bertaffen bie Bienfa ihre fyöpen unb »anbern nach ber ©iefe hinab, fie?
bein fich pier an ge»iffen ißiä|en zeiüoeiiig an unb fepren toieber nach
ber fühleren nnb feuchteren §ßpe zurücf, »enn eg unten für ihre gerben
feine SGSeibe mehr giebt. 3pr »enigeg, be»egiicpeg ®ut führen bie§erben
feibft mit zur ©iefe hernieber; benn ber Ocpg ift, »ie ich eöenfaßg fdpon
bemerfte, in 91orb?Oft?9ibifftttien bag beborzugte Saftthier. @r trägt in
ben iebernen Säcfen bag ©etreibe,. »eicheS man im ©haie bon Bienfa
ererntete, zum ©orfe empor; er fchleppt bag ©Baffer herbei, »eicheg bie
§augfrau in ihrer bürftigen ©Bohnung oerbraucht; ihn beiaftet man
mit ben »ichtigften Beftanbtheiien ber §ütte beg Bienfa, mit jenen
gefhmetbigen Stäben, aug benen man bie SBänbe unb Bagerftätten
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