2Xuf unfern- lepten 9îeife fanben tt>ir ben © t n g p ab t cp t (Melierax
polyzonus) nur wenige Äc® auf, unb ©ieS napm micp beSpalb SBunber,
roeti berfelbe SSogei toeiter im 3nnern eine ber päufigften Erfcpeinungen
aus feiner Orbnung ifi,
Der ©ingpabicpt finbet fiep fübticp beSl7. ©rabeS in atfen ©tefjfjetis
teaiburtgen fet>r ¿aplreicp. 3m Urtoalbe ift er fettener, bccE) aucf) pier
wirb man tpn auf feiner Sagb bermiffen. ©eine StebltngSplähe finb ein*
jelnftepenbe Säume in ber ©teppe, bon benen er nacp affen ©eiten pin
eine freie luSfcbau bat* n*er bertoeilt er faft ben ganzen Stag. ©ein
©ebiet ift ffein ; benn in ben eigentlichen ©teppengegenben toobnt Saar
bei Saar, unb jebe« muß fiep mit einem Umfreife bon febr geringem
Durcpmeffer begnügen,
9inr äußerlich pat ber ©ingpabicpt entfernte 2lepnli<ptett mit feinem
SfiamenSbetter ; in ©etft unb SSSefen unterfcpeibet er fiep-bon biefem burcp*
aus. Er ift ein träger, langweiliger SSogef, toelcper Sîicpts bon ber
Kühnheit befipt, bie unferen' § a b i d) t gu einem fo furcptbaren fÇeinbe
affer fcpwäcperen ffitrbeltpiere macht. Strägpeit ift ber eigentliche ©runb*
jug feines SßefenS. ©tunbenfang fipt er auf ein unb bemfefben glede,
unb faft fchfäfrig überfcpaut er ben näcpften Umfreis bon feiner Sföarte.
Der gfug ift t>abici>tartig, beftpt aber ïïiichté bon ber ftfafcppeit unb @e*
wanbtpeit, welche fein Sertoanbter unter affen Umftänben jeigt. Die
furzen abgerunbeten gfügef werben fangfam betoegt unb hierauf längere
¿eit ausgebreitet; bann gleitet er einige Ellen gerabe aus burcp bie Suft,
unb herauf folgen bann toieberum mehrere gfügeffchläge. ©fach bem
lufbäumen nimmt er getoöpnlid) eine ¿iemiicf) fentrechte Çaftung an,
¿iept ben Äopf ein unb ftarrt gerabe bor fi<h na<p einer ©teffe.
Die ©timme unfereS Sogeis fcpeint mit ber feines größeren 33er*
toanbten,beS eigentlichen©ingh abicptS (Melieraxmusicus), wenig
gemein ju haben, ©ie befielt tbie bie beS ©abar (Melierax Gabar)
in einem langgegogenen, eintönigen Pfeifen. Saute, toefche an ©efang
erinnern, habe ich nxt öon iPm bernommen,
9Î ü p p e f f giebt als bie pauptfäcplichfte Nahrung ST a u b e n unb anbere
fleine Sögel an, ift aber im Srrtpum, ober hat fiep, faffs bie Eingaben auf
beftimmter Seobacptung beruhen, burch einen ¿ufatl täuföpen faffen. Die
Hauptnahrung beS ©ingpabicptS befielt in ferfen unb Weinen ©äuge*
thieren. Sliacp meinen Erfahrungen btfben bie berfcpiebenen H eUi
ftp reden arten Sftonate fang feine Haupt*, toenn nicht auSfcpließliche
g^a^rung. Sieben genannten $erbtpieren jagt er borjügfich noch auf •
spfäufe, unb bon biefen finbet man gewöhnlich auch nDCP einige Weber*
bleibfei in feinem Stagen. Sluf Söget habe ich ipnbloSbannftoßen fepen,
tcemt baS fleine ©effügef in bitten ©cbtoärmen p benStränfpläpen flog;
aber nur fepr feiten gelang es ihm, aus bem©etoimmel einen p ergreifen,
¿um glugfangen ift er bief ju täppifch, unb niemals fiept man ihn eine
ber fo unenblich häufigen Stauben nach' Slrt unfereS H ab i cp ts obfr
(gperberS auf größere ©treden hin berfolgen, Daß er fcpon Säger
bon ber ©röße eines Eichhörnchens nicpt mepr bepelligt, pabe icp be*
reitS oben mitgetpeilt.
grifcp ausgeflogene 3unge beS ©ingpabicptS fanb icp häufig ju Enbe
ber großen Segengeit; ben H*>rft fetbft pabe icp niemals fennen gelernt.
Die bon Süppelt gegebenen Staße unfereS SogelS finb nicpt gang
richtig, unb beSpatb toiCt icp eine Steffung bon mir pier angeben.
Seim Stänncpen beträgt:
Die Sänge,. 1 guß 7 30II |-Sinien.
Die Sreite . . . . . . • . § i 3 „ 2 „ 8 „
Die Höpe beS Starfus . . . . . . . — „ 3 „ 1 „
Die Sänge ber Stittelgepe opne Sagel . . — „ 1 » 6 »
Die Sänge ber Hinter^epe, . . . . .. » « 9 »
Die Sänge ber inneren 3^pe . I • 1 * — | “ "
Die Sänge ber äußeren 3£Pe 1 <> * »
Die Sänge bes ©cpnabels längs ber girfte
opne SBacpSpaut . . . . . . . . — „ 1 <> 4,5 „
Die Sänge beS Unterfcpnabels bis jiun
Sieferafttoinfel . . . . . . . » " 0 «
Die Sänge bes ©cptoanjeS . . . . . . —- „ 8 „ 4 „
Die Sänge beS Flügels bom Sug bis pr
©pipe. . . . . . . . . . . ,/ 11 1/ 8.
Die garbe ber 3riS ift ein fcpöneS Sraun, ber ©cpnäbel ift buni*
fetblau, bie SBacpSpaut unb bie güße finb iebpaft orangefarbig.
Unter ben ©cptoingen ift bie bierte bie tängfte, auf fie folgt bie fünfte, bie
britte, bie fecpfte, bie jtoeite, bie fiebente, bie erfte, bie acpte unb bie neunte.