Sobalb man bie efgentitd^e Samchara hinter fic^ geiaffen unb eineg
ber jT^äier Betreten hM Welche tropifcheg ®epräge geigen, bernimmt man
aus ben bicBteften ©ebitfcBen herbor brei, feitener gib ei, gtocfenreine,
äußer ft tboßiiautenbe Or geitöne, welche jebegmal bon einem Sr eiferen, wie
eg unfer ^ßirot feinem ^ßfiff anhängt, Begleitet werben, Oieg ift ber
Ruf beg äthiopifdjen SS5ürgerS (Telephorus aethiopicus),
Weld>en ich ^iötentoürger genannt ^aBe. Oerfelbe wirb um'fo
häufiger, je bitter bie ©egenb mitSSalb Beftanben ift. Sm®eBirge Wohnt
Saar Bei ißaar; fyier ift ber Soge! fo gemein, baß bie Oöne, weiche Mn-
fangg be.n Dieifenben entgücften, nach unb nach faft gur ißiage werben.
Sig fieBentanfenb guß Ijodf über bem ÜReere bernimmt man fie überall;
fie fcpweigen nur'ba, wo es auf @trecE'en hm iem£ Bitten Süfd)e ober
bitftfBewipfeiten Säume gieBt.
Oer glötenwürger lebt immer paarweife unb Behauptet bag einmal
erwählte ©ebiet. SDiefeö hat einen fefjr Keinen Umfreig, einen ©urcf);
meffer bon höchfteng ffunbertfunfgig Schrittenbenn Bei ber §äufigfeit
ber Sögel finb alte günftigen Orte Befejü unb jebeg eingelne ifJaar muß
fiep Begnügen, Sn feinem Sehen unb SBefen erinnert ber glötenwürger
fehr an feinen roffjbäudjngen Serwanbten aus bem Snnern. 2Bie biefem,
ift aud) iffm bag bicf)tefte ©ebüfcß ber Beborgugte 2Iufentßait; bott ßier
aug fliegt er höchfteng auf fcfyattige Saumfronen hinauf, ©r geigt fiefy
niemafe frei, fonbern fud)t fiep, aud) wenn er bon einem Saumgweig gum
anbern fliegt, Beftmöglichft im Oicticßt git berbeefen,
Oag ©igentbümlichfte an ihm ift feine Stimme. Sie Befteljt, wie
Bemerft, regelmäßig aug brei ütönen; eingefne, bieffeidjü jüngere, faffen
jeboch aud) gwei Oöne bernehmen, Oie erften Beiben biefer Oöne finb
furg, ber le^te ift gegogen. Oer SM Beginnt mit einem mittefijofjert
Oone, auf weiten erft ein tiefer unb bann ein bebeutenb fjöfferer fofgt, fo
baß fief) ber gange SM etwa in bem Umfang einer Octabe bewegt, Oie
erften Beiben Oöne liegen nur eine Oerg bon einanber, ber gweite unb
britte bagegen eine Octabe. Regelmäßig Beim gweiten Oon fäfft bag
2BeiBd)en mit feinem $reifd)en ein. ©g BeWeift benfetben Oaftfinn,
welchen ich Mon Bei bem rotfj Bäu ewigen $3 ü r g e r (Laniarius ery-
throgaster) gefunben fjnße, unb läßt nie auf fid) Warten. Spießt man
e6 bom Saume BeraB, fo berftummt natürlich fofort bag ®reifchen, unb
bag 3Rännd)en ruft ängftlicf) feine brei Oöne biete Sial nad) einanber.
©rfegt man bag üDiänndjen, fo freifept bag SGBeiBc^en. @g unterliegt affo
feinem ¿weifet, baß Beibe ®ef<f>fed)ter an bem einen Oonfafj mitwirfen.
¿uweilen fommt eg aud) bor, baß bag S3ei6d)en Beginnt; bann freifd)t eg
gewöhnlich brei, bier, fechg Siaf nach einanber, ehe bag Siännd)en ein*
fällt. ®efchiehtO)ieg, fo geht bag pfeifen bon neuem an unb mit gewohnter
Regelmäßigfeit Weiter, ©ben biefe Regeintäßigfeit wirb peinlich unb
macht ben Sßürger fd)ließlid) berpaßt. ©g ergeht ihm, mie ben gelehrten
©impeln unb anberen Sögeln, welche immer ein unb baffelbe Sieb
gum Seften geben, 93?an erfreut fiep Rnfangg über bie Schönheit beg
Siebeg, über bie 31rt unb SGöeife beg Sortragg unb Befommt eg fd^ließlich
fo fatt, baß man eg berwünfdjt, fo oft man eg nur hört.
UeBer bie ^ortpflartgurtg beg ^lötenwürgerg f)abe ich RitfM m
fahrung gebrad;t. ¿ur 3eit unfereg Stufenthalteg trug er fein §ochgeitgs
fleib, Weicheg fiih bon ber fd)önen SÜBBilbung in Rüppelf g „ Spftematifcher
UeBerfidht tc," (Oaf. 23) nur baburep unterfch eibet, baß bie Unterfeite
rofenroth überhaupt ift. Rüppell, welcher augbrücflid) jagt: bie gange
untere $örperfeite ift rein weiß, IM ben Sogei bieüeicht nicht im §)och*
geitgfleibe erlegt, ober aber bie garte garBe ift berblichen, wie Oieg gerabe
Bei ihr fo oft gefchieht. 0)ie Siaße, welche-Rüppetl angiebt, finb nicht
gang richtig.
©g Beträgt Beim 3)?ännd)en:
Oie Sänge , . i . . . 9 ¿oCt •6 Sinien 8 ¿oü 10
Oie Sreite 12 // 8 12 2
. . . . . tt tt Oie §öf)e beg Oarfug 1 1 . . 4 3
!t tt ■ tr Oie Sänge ber 2Rittetgel)e * — 9,5 — 9
ft tt tt Oie Sänge ber §intergef)e 6 6
. tt tt — tt Oie Sänge ber inneren ¿ehe — 6,5 6
ft tt — tt Oie Sänge ber äußeren ¿ehe 7,5 tt tt — 7
tt Oie Sänge beg OBerfchnabelg — 12 11,5
1t tt tt Oie Sänge begUnterfchnabelg
6 5
II tt tt Oie Sänge beg fjlügelg bom
Sug Big gur Spi^e . , 3 tt 11 tt 3 tt 9
Oie Sänge beg Schwangeg .• 3 ' ft 9 tt 3 tt ‘ 8