beginnt ber SJieftbau fofort nach botfenbeter Staufer: im SJiärz unbSlpril;
im eigentlichen ©ubaljn bagegen fanb ich Hefter im ©pätfommer, itad)
Slnfang ber 9?egenzeit. bermag ber Sefcpreibung beg Sftefteg, welche
©hrenberg in feinem Sßerfe giebt, eigenttidh Siichtg ^irtgugufügenj bocfy
mit! ich bemerfen, bafj eg gewöhnlich jtbifdben fed)8 unb fünfzehn gujj
über bem Soben hängt, ©ie meiften, Welche ich fanb, fonnte id; bequem
mit ber §anb eriangen,
SBeidhe geinbe unfer £>onigfauger unb feine SerWanbten aufjer bem
fammeínben 9Íaturforfcher eigentlich haben, bernrag ich 3U fugen.
3ch hübe nie gefeljen, bafj irgenb ein iftaubboget nach einem Iponigfauger
geftofjen hätte, ©ie ©etoanbtpeit ber Weinen ©efeßen unb bie ©ornen
ber 3)?imofen, zwifcpen benen fie fich beftänbig herumtreiben, fchucen fie
gegen Singriffe ber ©perber unb anberer Ralfen. ©agegen werben
bie Hefter unzweifelhaft ebenfo gut, Wie ade anberen, obn ben Slffen ge-
plünbert, wenn biefe fie erreichen.
©en abiffinifchen §»onigfauger (Nectarinia abyssinica) habe
ich ?u wenig beobachtet, alg bafj ich cmgeben fönnte, in welchen ©tüden
er bon bem eben befchriebenen abweicht. Slttf unferer 9?eife würbe nur
ein einzige# ^uur erlegt, obwohl wir bag ©hachen in bem untern ©heil
beg ©hör bon ÜÜJienfa oft bemerften. ©obiet ich beobachten fonnte, lebt
auch biefe Slrt ftreng paarweife auf einem Weinen ©ebiet, Welcheg fie mit
berfelben ©iferfudht zu bewachen fcheint, wte ber Slbu^Rifd). Sluf ber
Hochebene bou OKenfa fanb ich ff® nicht ein einzigeg üöiat; felbft bie ben
anbern Serwanbten fo aufjerorbentíict} behaglichen ©idungen an ben
Ufern beg Sächleing beherbergten fie nicpt. ©g wo Ute faft fcheinen, atg
wären fie bon ba eben förmlich oerbannt. —
©afür beobachtete ich bw bort einheimifche Slrt, Nectarinia affinis,
um fo häufiger, , ©ie War in berfelben SOienge zu finben, alg ihre lang-
fchwänzigen Serwanbten unten in ber ©ambara, unb fchien biefe bolB
ftänbig zu bertreten, 3m ber §öhe beg ©ebirgeg ift bie Siiimofe berhält*
nifjmäfjig fetten geworben, unb^ber ähnliche §onigfauger mufj fich
beghatb mit anberen Slüthen begnügen, ©r treibt fich huuptfächlich auf
ben btühenben Saeteen umher unb mad)t fich mit ben hier fo zahlreichen
SEßinben zu fepaffen. 3m Uebrigen ähnelt er in Sebengweife unb Se*
tragen bem SlbuijRifdh, unb auch ber furze, bürdfaug nicht unangenehme
©efang put ntit bem feineg Setterg bie gröfjte Slehnlicpfeit. ©ie jßaare
halten ebenfo treu zufammen, wie bie ber beibenSorpergepenben, unbbag
SDiänncpen ift nicht minber zärtlich gegen bag Söeibcpen, wenn ich auch
bei ihm bie fonberbaren ©eberben nicht beobachtet habe.
Sßäprenb meineg zweiten Slufentpalteg in SJienfa waren bie ahn*
Hd;en jponigfauger tpeilweife noch m bollftänbiger SJiaufer, nidjtgbefto*
weniger begann fdpon bag Srutgefcpäft. ©in ißaar, welcheg fein 9ieft
faft fertig hatte, prangte noch nicht einmal im §o<hzeitgfleibe ; bag Siänn*
hen War noch ziemlich ftarf in ber Sitaufer. 3c£) fanb bag 5lieft in einem
©trauch, pöchfteng brei $ufj über bem Soben, zwifchen ben Slättern beg
©trauepeg unb einer Söinbe, mit benen eg theilweife berflochten War. ©g
Befteht aug feinen 9?inbenftüdcf>en unb Dftgpen, Slütpenfafern, zarten
©ragpatmen unb jßfianzenwolie, befipt eine beutelförmige ©eftalt unb oben
einen feitlithen ©ingang unb ift innen mit paaren unb Söolle auggefüttert.
©er ©ingang war burch ein breiteg Statt gebedt. ©ie Sögel bauten acht
©age lang eifrig, ehe fie egoolienbet hatten; bei unfermSlbgang war aber
noch feing ber ©itein gelegt Worben.
©ie bon mir genommenen Sttafje Weichen ein Wenig bon benen ab,
mit Welchen ung jftüppell auf ©eite 87 feiner „jfieuen Söirbettpiere" be*
fannt gemacht hat. 3ch habe leiber nur fUlänncpen gemeffen. S e i ben
brei©tüden, welche in meinen SJlafjtafeln eingetragen würben, finb alle
äJtafje fich boßftänbig gleich.
©g beträgt:
©ie Sänge . . . . . . . . . . . . . 4 30W 2 Sinien.-
©ie Sreite . . . . . . . . . . . . 6 „ 3 „
©ie §öpe beg ©arfug . . . . . . . . . — „ 7 „
©ie Sänge ber SDiittelzepe . . . . — „ 4,5 „
©ie Sänge ber ipinterzepe . . . . . . . . — „ 3 „
©ie Sänge ber innern 3£he . . . . . . . . 3,5 „
©ie Sänge ber äufjern 3ehe » 3/5 „
©ie Sänge beg ©cpnabelg tängg ber fjtrfte 8 „
©ie Sänge beg Unterfchnabelg . . . . . . — „ 5 „
©ie Sänge beg gtügelg bom Sug big zur ©pifse . 1 „ 11 „
©ie Sänge beg ©chwanzeg 1 „ 2 „
©ie garbe ber3rig ift ein lichteg S r aun, ©chnabel unbgüfje finb
fhwarz. —