iommt nun noch auf erbeut ber freiiic^ recht feitene fübitcfe Ubu (Bubo
ascalaphus): — bie gamilie ift alfo in bem angegebenen ©beite
SlfrifaS febr reich bertreten unb bie Slrmutb in uuferem ©ebiete um fo
iiberrafchenber.
©er 1 id) t e Ub tt 0fb=2ifrifaS (Bubo cinerascens) fc^eint in ber
©amchara toie im ©ebirge berSienfa bie ^äufigfte ©ule gu fein; toenigftens
fanb ich ihn in ber furgen 3eit unfereS SlufentbalteS mehrere Sffial auf.
©r erinnert in feinem Setragen, toie alte größeren ©uien, an unferett
Ubu (Bubo maximus), unterfcbeibet fich aber in mehrfacher |)infi<bt boit
biefem, @o giebt er Säume, toie es fcbeint, unter allen Umftänben ben
Reifen bor; icb bflbe ibn niemals anberS als auf beben Säumen gefeben.
§ier fi|t er getoöbniicb be<b in ber Srone auf einem ber ftärferen
Slefte, nabe bem ©tamme. 0b biefer Saum noch bon anberen Sögetn
bewohnt toirb ober nicbt, ift ihm gleicbgiitig. S<h bube ibn auf Säumen
gefunben, welche mit Söeberbögetneftern gang bebetft toaren, uttb'bie
Snbaber ber fdjtoebenben Söobnungen fd;ienen fidf nicbt im geringften
um ben, anberen Sögeln fo befaßten näd)tti<hen Schleicher gubefümmern;
fie flogen ab nnb gu, festen fid) bicbt neben ibn, fangen unb benabmen
ficb, als toäre ber Ubu gar nicbt borbanben. ©iefer erfcheint, weil er
bas ©efieber glatt anlegt, febr fcblani unb eber fajCfeat^ als eulenäbnlicb;
nur bie immer aufgericbtetenpberobren taffen ibn nidft berfennen. @o*
batb er einen berannabenben fJNenfchen toabrnimmt, reißt er bie Hörigen
Singen auf unb äugt fd^arf natb bem Sinfömmting bin; babei brebt unb
betoegt er bie ©buen obne Unterlaß. 3?omntt man näber, fo fliegt ober
richtiger flettert er in Keinen SÖbfäfcen nacb einer lichteren ©teile beS
Saumes gu, berfolgt bon bier aus alle Setoegungen feines NubeftörerS
mit größter Siufmerffamfeit unb nimmt gang fonberbare Stellungen an,
beugt ficb nach Born/ iobaß er täufcbenb einer fletternben ®a|e äbnlicb
toirb, richtet ficb b0(b auf/ ntadjt Serbeugungen toie ein ®aug, öffnet
unb fchließt bie Slugen unb erbebt fid), roenn ibm bie ©ache gu bebenllicb
toirb, enblidj in bie Suft, um einem anbern Saume gugufliegen. Sei Sage
gebt er fetten toeit; benn alle größeren Sögel buffen ibn mit berfelben
©lut, wie bie unfrigen bie e u ro p ä ifcb e n ©ulen. Namentlich bieNaS*
bornbögel finb arge pinbe beS lichten UbuS5 fie fliegen in großen
Sogenfchtoingungen bon allen ©eiten herbei, fdjreien laut auf; »erfolgen
ben nächtlichen Näuber im puge mit ©toßen unb ©cbreien unb fe^en
(ih, fobalb er ficb niebertäßt, über ibn auf benfelben Saum, rufen fämmt*
liehe Sögel ber Nachbarfchaft herbei unb erregen einen toabren Slufrubr
im SBalbe. Nädfft ben NaSbernbögeln finb bie Naben ohne SluS*
nabnte fchlimme pinbe beS armen ©chächerS; aber auch bie fal len
unb namentlich bie überall häufigen S t i l a n e unb bie@ingbcxbichte
oerfolgen ihn mit großem ©ifer.
©er Ubu lebt ftreng paartoeife; aber fetten trifft man beibe gufam*
mengebörige ©atten nabe bei einanber. Sieber bon ihnen fifct auf einem
befonbern Saume, manchmal giemlicb toeit bon bem anbern entfernt,
grft nach Sonnenuntergang bereinigen fie fidf, unb bann ftreifen fie ge*
meinfchaftlich umher. Nur toäbrepb ber paarungSgeit bernimmt man
ihren Nuf, ein echtes ©ulengefcbrei, toetcbeS in feber £inficbt an bie fom
berbaren ©öne unfereS UbuS erinnert, ©er arabifcheName: „ S u b m e"
unb ber abiffinifc^e „©ahn" ift einfach als ein SBiberball biefeS ©e*
fcbreieS gu betrachten.
®a ber Ubu fetten bie eigentlichen Söätber bertäßt, fann man ihn bei
feinen Sagben nicht leicht beobachten; — bermag man ja boxb nur an
ben günftigen ©teilen in ben SB alb eingubringen unb bftt bann noch
immer baS Ncbt beS ©ageS böchft trötbig* 2l«f aßen meinen ^ eifen babe
icb btoS gtoeimal UbuS erlegen iönnen, toelcbe fich mir burch ib* ©efchrei
bemerflicb gemacht bitten, p r getoöbniicb ftört fie nicht einmal ber
eurofmifebe Säger bei ihren nächtlichen SBanberungen.
Sn ben Niagen ber ©etöbteten fanb ich bie Ueberrefte Heiner ©äuge>
tbiere; boch toiH ©ieS für bie Seftimmung ber Nahrung unfereS Sogets
nicht biet bebeuten. Sch begtoeifle, baß ber £aß ber N a S b 0 r n 0 ö g e 1
unb ber Naben fo gang ungegrünbet ift, unb glaube auch, baß ber Ubu
Heineren SIntilopen, jungen ©agelten unb 3 toergbödeben g.S.
gefährlich toerben iann. ©erabe ber Slufentbalt in einem ber reicheren,
bon 3 » ergbödchen unb Perlhühnern belebten ©bälern ber
©amchara fcbeint bafür gu fpreeben; jeboch fehlen mir, toie bemerft, be*
ftimmte Seobacbtungen.
©ie Srutgeit beS Ubu fäUt in bie erften SNonate unfereS Sabres.
Sm Snnern beginnt fie bietteid^t früher, als an ber DfUS'üfte; boch liegen
auch hinüber mir noch toenig Seobacbtungen bor, als baß ich fixere
Slngaben machen fönnte. ©er große §orft ftebt auf Säumen, manchmal
gar nicht b°ch über ber ©rbe, getoöbniicb in einer ftätfern ©abet ber Stefte