beg ©orfeg Bienfa beobachtete, aber ieiber nicht erlegen ionnte, fcf>ien
mir nicht ber 9iaubabter, fonbern bie Heine 3lrt zu fein, melher tperr oon
B iü t le r meinen tarnen (Aquila Brehmii) berlieh.
3<h habe in ber iRaumannia meine Stnfic^t über bie SRaubabler aug*
gebrochen unb hafte minbefteng fo lange an berfeiben feft, aig man noch
unfere © h r eia bl er aig nicht zu einer 3trt gehörig betrachtet. ÜReine
•Beobachtungen fräsen fich auf eine SKnzaht bon ungefähr oierjig (S^etm
plaren, metche ich nah nnb nach erlegte, unb bürften begfjaib boch einigeg
@emicht beanfpruhen.
©er SRaubabter, melher im Often oorfommt, gleicht bem innere
afrifauifhen oollftänbig, (5r geigt fo recht eigentlich bag mitchtafftgetbe
$leib, toeicheg ben bon £ emmin! abgebiibeten SSoget kennzeichnet,
©eine äRaße finb foigenbe:
Sänge . . . . . . . . . . 2 guß—p H Sinien
Breite . . . . . . . 2 1 — Ft
§öhe beg ©arfug . . . . 3 „ ; ' — 1 FF .
Biittelzehe . . . . . . . 1 „ li IF
§interzehe . . . . . . 1 1 1 Ft
3nnere gehe . . . . . 1 „ 2 Ft
3leußere ^ehe . . . . . ‘fl 1 s II
©hnabet längg ber f^irfte ♦ ♦ ♦ Ft 2 „ 2,5 ' FF
Sänge beg ©hmanzeg . . . ♦ ♦ ♦ // 9 I Ft
Born Bug big zur glügelfpi^e ♦ ♦ ♦ 1k Ft 6 1 '^§1 ft
©ie garbe ber 3rig ift erggeib, bie beg ©huabelg hornblau,
bie beg gußeg gelb, bie ber Sad^haut b t ä u l i h b i o l e 11.
• ^infichttih beg lichten 9?aubablehg (Aquila albicans, Rüppell)
bteibe ich auch heute noch auf ber Slnfiht ftehen, melhe ich i® ber Rau*
mannia auggefproh-en habe,
Run hat man in ber neuem ¿eit einen bon meinem Bruber in
©panien gefunbenen 31 b ter (Aquila Adalberti) mit bem©emmincffhen
Raubabier bereinigen unb nur aig eine fogenannte „llimatifhe 3lbart"
ober „örtliche $orm" anfehen molien. ©arauf ift eigentlich gar Nichts
Zu antmorten j benn bie Aquila Adalberti hat mit bem Raubabter unge*
fahr ebenfobiei Siehniichfeit, mie ber ü o i f r a b e mit ber R a b e tt f f ä h e.
3h habe biefeg fchöne ©hier, bon methem ung jejjt afte ^ieiber boriiegen,
im Anfang moljl mit ber jungen Aquila imperialis bermehfelt, an
Aquila rapax aber gar nicht gebacht, ©er bon B i a f i u g auf ©eite
54 beg „Berichteg über bie breigehnte Berfammiung ber beutfhen Orni*
thoiogengefeüfchaft| auggefarohenen Meinung, aig toäre bie Aquila Adalberti
nur ein großer Raubabier ober, um mich ber Sorte bon Btafiug
ju bebienen, aig „ginge er nicht über.bie ©pecieggrenze ber afrifanifhen
Aquila nae/vioides ober rapax hinaug," miberfprehe ich entfhieben :
unter atien bon mir erlegten Raubablern mar niht ein einziger, meid)et
nur annähernb bie ©röße ber Aquila Adalberti erreicht hätte.
lieber bag Seben ber eigentlihen Raubabier hahe ih menig 3U M
rihten. ©ie bertreten in 3ifrita bie ©djreiabler (Suropag, begügiih
ülfieng, unb ähnein ihnen in jeber ipinfiht. Bian finbet fie regelmäßig
paarmeife, beibe ©atten in treuer ©emeinfhaft. - ©ie freifen zufammeu
in ber Suft unb fefeen fih mit einanber anf einen Baum. ober menigfteng
biht neben einanber nieber. Sährenb ber Sßittaggjeit fieht man fie
feiten ober nie in ber Suft ; ihre 3agbgeit fällt in bk $rüh= unb Slbenb*
ftunben. ©ie bäumen ziemlih früh am ülbcnb, jebenfallg bor ©onnen*
Untergang, jur Rahtruhe auf unb berlaffen ihren ©htafplah am Biorgen
mit ©onnenaufgctttg,
3hre Brutzeit beginnt einige S o h m bor ber großen Regenzeit,
©er Iporft fteht anf hbhen Bäumen : er ift nih t befonberg groß unb mie
atte SRaubb'ögelhorfte fehr flach- «ß e §orfte, melhe ih auffanb, ftanben
mitten im Ur* ober bezüglich ©teppenmalb. ^ e u g t i n bagegen fah
einen mitten im ©orfe (Si tet auf einem R a b a l h & a u m e , an beffen
3meigfhihen biete S e b e r b » g e 1 nefter hingen. 3h hafce »ur 3mtSe'
niht aber auh ©er beg Baubablerg erhalten,
Stn bie fhon mitgetheiite©hatfa<he, baß manheSeibh'en beg Raub*
ablerg in ganz abgetragenem bleibe brüten, miti ih hier nur erinnern.^
©er auggenommene junge Raubabiet mirb, menu man fi<h mit ihm
abgiebt, fehr zahm. 3n allen bon mir bereiften- ©egenben fieht man ihn
niht in ber ©efangeufhaft. ©ie ©abahnefen zählen ihn, meit er mit
auf bem 3lafe erfheint, ben unreinen Bügeln ju.