auf ber @rbe, halb im ©ebüfcf), nährt fich bon feinen (Sämereien urtb
fingt bie einfache Strome feine« Siebe«, in meinem ber ctiie ©Ktglieber
feiner S i^ e begeichnenbe ©on „ 3 i e 16" wieberholt borfommt. Seine
©rutgeit fäiit in bie ÜTionate unfere« griihjahr«: bocE) ift e« mir nie ge?
iungen, ein 9?eft bon ihm gu ermatten. Unter aßen mir b Kannten Simmern
ift er ber gartefte unb fcf>mächlichfte. Sein gell ift fo Baltin«, baß felbft
ber feinfte ©ogetbunft gu grob er fd) eint. (Ein Sdjnfj mit Sanb genügt
boflftänbig, ben Schwächling p erlegen, ffia^rfcbeiniid) ift er überafl,
wo er borfommt, Stanbbogei.
Slfrifa geigt un« fo recht berftänblich, baß jebe« finb ein Oefchöpf,
ein ©rgeugniß feiner Heimat ift nnb ihr boflftänbig entflicht, ©ie« tritt
namentlich ^ei ben ©Jüftenthieren feljr Har bor ba« Singe: fie tragen aße
ba« gleiche ©eWanb, jene« ifabeüfarbige, bem Sanbe gieic^fam
entftammte,
©ie ^jaubeniercBen Slfrifa« ähneln in ©eftalt nnb ffiefen
benen, welche bei un« leben; einige unter fei) eiben fich aber burd) ii>re
Färbung, ©iefe ift nämlich auct) in Sifrifa eine toe^feinbe, je naß) ber
©ertlichfeit, Sluf bem bunfein ©¿hiammboben be« -DKllanbe« leben
Haubenlerchen, welche fich bon ben unfrigen bureijau« nid^t unterftreiben;
wenige Schritte babon in ber äöiifte werben fie buref) gang berf(¿Hebern
artig gefärbte bertreten. ©ie eigentliche Sffiüfte beherbergt bie fanbfaw
bene Strt, welche i© Galerita flava genannt Babe; in ben S t ebben lebt
mehr bie gilblicBe Haubenlerche (Galerita lutea) nnb auf ben
bunfein ©elanben Slbiffinien« enblicB bie abiffinifeße (Galerita
abyssinica).
©Kr gifte« boßfommen gleich, ob man biefe Serben ai« „ örtliche
formen, flimatifbe Spielarten" ober fonft wie begeiefmet: fo biel ift
fieper, baß fie fi<h ftänbig unterfcBeiben unb Ounge ergeugen, Welche ihnen
Wieberum gleichen. ©ach bem Schnlbegriff finb fie al« Slrten angufprechen,
unb ich nehme auch leinen ® {eg ¿u t^un>
¡Die Haubenlerchen finb fehr gemeine ©ögel gang Slfrifa«. Sie
fehlen nirgenb«. (Ihnen begegnet man baarweife auf aßen gelbem
(Egipten«; benn fepon bon SübitEuropa an berfchwinbet unfere liebliche
grühting«botin, unb bie Haubenlerche nimmt ihre Steße ein, Opr
fang ift e«, ben man in gang (Xiorb-Oft-SIfrifa bernimmt. ©enfelben
©efang aber hört man auch utftten in ber SSüfte unb in ber Stebbe;
ihn hört utan noch tut Ho<hsebirge ba, Wo ber ©aumwuch« Heinere
©teilen freigelaffen hut* ©ie Huubenlerche ift fo recht eigentlich
überafl gu finben. — On ihrem ©etragen unbSBefen unterfepeibet fie fich
nicht toefenttich bon ber unfrigen; gurnat bie egiptifebe lebt gang baffetbe
Seben, fie brütet fogar faft in benfeiben ©Knaten, wie bie unfrige. 3n ber
Siifie bleiben biefelben ©erhältniffe noch mafgebenb, unb erft ba, wo bie
©egengüffe bie ©teicherlänber Slfrifa« wirtlich gu ben ©ropen ftempeftt,
änbem fich bie Umftänbe; bann folgt auch bie Haubenlerche bem jährlichen
Söechfel tut @rblühen unb ©erwelfen. ©ie 3eit ihrer Siebe ift bie be«
aßgemeinen grühting«.
jßiehr über biefen ©oget gu fagen,' ift unnöthig; jeber meiner Sefer
fennt ihn ja au« eigener (Erfahrung! —
grember bürfte auch felbft bem ©ogelfunbigen bie Heine 2ö ü ft e n *
ammerlerche (Ammomanes deserti) fein. Sie ift mehr noch, al«
bie gelbe Haubenlerche, ba« finb ihrer erhabenen Sfliutter, ber Söiifte,
benn fie gehört ihr ooflftänbig unb au«fchließli<h an. ©Kd) hflt e« ge*
wunbert, fie in ber Samchara gu treffen, unb ich glaube e« heute noch
nicht, baß fie bort ftänbig Wohnt, Sie meibet ba« bebaute Sanb unb
finbet fich erft ba, Wo ber bürre Sanb ber belebenben fraft be« Söaffer«
gu fpoften fcheint; hier aber ift fie häufig. Ohren 9?uf bernimmt man
fhon in ©beregipten, fobatb man ben guß über ben lebten ®amm fetft,
mit Welchem man bie bem Strom enthobenen fruchtbaren gluthen bor
bem gierig nach ihnen berlangenben Sanbe fefmist; fie ift e«, Welcher man
gwifchen ben großartigen Reichen bergangener ¿eiten be« garaonenlanbe«,
in ben ©empelruinen, begegnet; fie waltet Wie ein au« alter ßeit gurücH
gelaffener, berwanbelter ©riefter ber Ofi« in ben hehren jRäumen; fie ift
e« aber auch, Welche im ©eite be« braunen 9'iomaben förmlich pm Hau«^
bogel geworben ift.
©ie, ©Jüftenammerlerdje ift ein liebliche«, aber ein ftiße«, ernfte«
©Bterchen. Sauf unb ging finb bepenb unb gewanbt, benn bie arme
SBüfte bertangt berartige leibliche ©efähigung bon ihren finbern, — aber
ba« gange SBefen be«©ogel« fteht nid^t imßmtHang mit fotcher©egabung,
nnb ber gewöhnliche Socfruf hat etwa« fo Schtoermüthige«, baß man über
biefen (Einbrucf faft ben ihm eigenen SBohllaut bergißt.