gebecften ©ebäubeg bemoljnt ber Bauer; bag obere, gemöhnüch meißgetünchte
unb fonft oergierte, gehört ben tauben an. 2J?an baut fyol)e,
fuhhelförmige ©hürme einzig unb allein btefer Vögel megen,
©ie ©aubenfdhläge Egißtentandg finb gängitc^ oon ben unfrigen
öerfd^ieben unb Oerbienen rnohf, mit ein paar Söortenbefchriebengumerben,-
3^r SÖiauermer! befielt nämlich nicht aug 3^e8ein > fonbern, bott einer
getoiffert ipöfje an, nur aug großen, eiförmigen ©opfern Seber Stopf ift
an bent nach aufjen gelehrten Ende, bem Boden, menn man mitl, durch*
brocken; bag runbe öod) in ber SDiitte ift jedoch nicht genug groß, um
einer ©aube ©urdjgang gu gemäßen, unb bient nur, um Suft unb ?icf)t
burchgulaffen, Von innen ift jeber SJTofof bequem gugänglich unb giebt
e i n e m Siefte fftaum. ©ie Eingänge gu ben ©aubenhäufern finb giem*
lieh groß; an ber ©teße mtferer glugbreter h«t man unter unb neben
ihnen ©töcfe unb SReifigbünbel eingemauert.
fßfan gewährt feljr baib, baß biefe SjTaubenfd^Iäge im höchften ®rabe
geeignet finb, ben©auben alle Sinnehmlichfeiten eineg 333o^nfi^eg gu bieten,
©ie ©aubenthürme finb beftänbig oon äußerft Ä ä S flögen um*
fch'märmt, unb in mannen ©egenden merben bie §augtauben gerabegu gur
Sanbplage, finb fie fo gemein, bäß ber geßah felbft ben reifenben ©onn*
taggfchühen aufforbert, 3agb auf bie^paugthiere gumad;en, unb fich meto*
lid) freut, menn ein ©djitß erfolgreich mar.
$aum in geringerer Äafl bemoh-nt biefelbe ©aube milb bie geeig*
neten Qielfenufer beg Siil, Diamentlich in ben ^ataraften h^be id) an ben
höheren Qielfengalerien jebeg ^Jlä^tben oon tauben bemohnt gefeiert unb
ungeheure fällige Oon ihr mahrgenommen. Von Oberegipten an hört bie
©aubengucht mehr unb mehr auf; bie milben ©bhmärme beoölfern aber
auch noch in Nubien gahlreich äße gelfenmänbe, IDlan trifft oft große
©chmärme mitten in ber SBüfte an unb fragt fid) oergeblich, mie bie arme
Erbe hier im ©tanbe ift, ben Waffen genügende Baljrung gu bieten, gm
mal biefe Nahrung ihnen nod; bnrch gahtreiche betten Oerfchiebener Qi lug*
h ü h it e r (Pterocles) nicht unmefentlich oerfümmert mirb. ©er reiche
©ubaljn beherbergt meniger gelfentauben, aug bem eiufadjen ©runbe,
meit er meniger felfige ©ebirge hat; an giinftigen ©teilen aber Oermißt
manunferen Vogel ficherlid; nicht. Unb fo fcheint eg auch io ^Ibiffinien gu
fein, ©er eingefnftehenbe, oon mir fdf>on mehrmalg ermähnte geigblecf
bei SJfenfa mar oon «einem ftarfen Qiuge Qielfentauben bemohnt, unb
namentlich um üUfittag unb gegen SUhenb fah man hiey bie 2lnfiebler oon
aßen ©eiten her eiligen Qilugeg aniommen., Eg gelang mir nicht, eine
biefer tauben gu erlegen; benn fie maren therfmürbig fcheu unb ber
Reifen nur an menig ©teßen, unb blog big gu einer gemiffen £>öhe, gm
gänglich. ©egljalb bin ich auch [m ©tanbe, bie SJia^e gu geben.
Ueber betragen, Nahrung unb Qortpflangung braune ich nach bem Vor*
ftehenben ßiichtg mitgutheilen; bag Vorfommen unb bie Verbreitung beg
Vogelg fcheint mir bag SBichtigfte gu fein.
Stlg eigentliche Sßalbtaube tritt im gangen Oftfubal)n, unb nach ben
Beobachtungen ©einer Roheit, beg f)ergogg, auch in ben oon ung burd)*
reiften ©ebieten Ibiffinieng bie ©uineataube (Stictoenas guinea)
auf, 9lach meinen Erfahrungen findet fich biefer ftatttiche, meit oerbreitete
Vogel in aßen größeren ViaibungenOftfubahng, gumal in folchen, meld/e
bie Königin ber innerafrifanifthen^almen, ben© ul eh b!, befi^en, ©iefer
ftolge Baum fann gemiffermaßen alg ber eigentliche SBohnfig unferer
©aube betrachtet merben: auf feinen breiten, fächergeftaltigen Blättern
mirb auch bag üfteft angelegt. 3d) ha&e früher mitgetheilt (Eptra*
heft gum 3ourual für Ornithologie, erfter Jahrgang, ©eite 100), baß bie
©aube furchtlog neben bemfühnen unb pfeilfd;neßen Räuber aßer Reineren
unb größeren Qinfenarten ber Urmätber, bem prad;tooß gefärbten Falco
ruficollis brütet, unb miß meine Eingaben infofern oerüoßftänbigen, alg
ich augbrüdtich hin3uföse/ ^«6 bie Hefter beider fo menig oermanbtet
Vögel auf ein unb bemfetben Baume, ja beinahe auf ein nnb bemfelbett
Blatte fich finden, baß man galt unb ©aube gu gleicher 3^* bicht nebem
einander fi^en fieht, in tiefftem Rieben baffelbe §aug bemohnenb.
3m Betragen unb in ber Sebengmeife f'ommt die ©uineataube am
meiften mit unferer großen SÖilbtaube (ColumbaPalumbus) überein,
©ie lebt, mie biefe, p n a r r o e i f e tut reichen Urmalb, auch mo eg den ©ulehß
meit unb breit nicht giebt, fummelt ftch fßiorgeng in Reinen gamilien und
auf einem, bie anderen an §ölje überragenden unb momöglid; eiugeln-
ftehenben Baum, rudft hmr big anderthalb .©tunbeu nach ©onnenauf^
gang, fliegt bann gur Nahrung aug, einigt fich mit «oberen ihrer 2lrt uut
bie Biittag^geit im fchattigen ©eäft h°öh>tt>tfofItger Bäume, fliegt in ben