Dagegen berbient bie Seher wegen ihrer unb i^reß trefflichen
©efdptacfeS iph ^epriefen gu Werben.
UeBer baS ©efangeniebett beS 3wrcgBBd<henS fann ich ieiber nicbt
biei Berieten. Dag einzige ®äibchen, weites wir erhielten, würbe bort
ben Damen unferer ©efeüfhaft mit ber größten ©orgfait gepflegt unb
feiner frönen, fhtnucfen ©eftait nnb feine« lieblichen SBefenS fiaiBer mit
toieier ^ärtücBfeit behanbeit. SJian gaB bem Diprdpn in einer fäugenben
3 i e g e bie fpaffenbfte ^Pflegemutter, weid;e man auftreiBen fonnte, unb
gewöhnte es auch Batb an biefeibe. ©tu ungiücKicber 3ufuft QBe* ntahte
feinem Jungen Sehen ein öorgeitige« ©nbe. ©S ftarB in f oige einer §als*
gefchwuift, weiche fih auffattenb fernen entwideite. 3?acf> Dem, wag id)
erfuhr, giauBe id? feinen Siugenbiicf gw eifein p bürfen, baß auch Ber
Benü-Sfraei feinem Pfleger baffeiBe Vergnügen Bereitet, weiche« anbere
3mergantitopen ihren Befi|ern gewähren.
©chon afüfpeü Bemerft, baß ein gangeg fpeer bon feinben bem
Keinen, niebiihen BufhBeWoiper nad/ftrebt. Die 3«ht Ber Diaub*
fäugethiere unb Bögei, weiche Sagb auf biefe« Dfjier machen, läßt fich
nicht mit Sicherheit angeBen; fehweriieh aBer wirb man fich toen, wenn
man annimmt, baß aüe SBinbhunbe unb aüe'Söiibfahen unfereS ©ebieteS,
höchfteng mit StuSnahme ber toipifhen §iäne unb beS Söw en, fowie
aüe 2ibter bem 303ergBöcfcf>en gefährlich Werben bürften. 8e oarb
unb ©eparb finb ats bie fhiimmftenf einbe gu bezeichnen: baß erfterer
gerabe biefem SJÖübe eifrig nachftreBt, fpBe ich Bereits oBen erwähnt,
üftamentiieh bie jungen, in ben Ciften nnb fertigfetten üper ©itern nodj
unerfahrenen 3wergBöcfchenfoüen arggefährbet fein; unb eS nimmt ©inen
wirfiieh SÖJunber, wie eg Bei fo gahlveicfcen Berfoigern noch fo bieie Senn
SSraei geBen fann. Siuch Bei biefem Bhiere fieht man wieber, baß nur
ber SDfenfch eg ift, weicher bag oon ber hftatitr bermittelte ©ieichgewiht
aufguheBen bermag.
SBenige ©tunben nach Bern erften ©intritte in bag ©ebirge ber
BZenfa fann ber aufmerffame jßeifenbe eine ber geWanbteften, fräftigften
unb fühnften Slntiiopen wahrnehmen, Weiche wegen biefer ©igenfdpften
fchon feit langen Sahren lp<h Berühmt geworben ift: ich nteine Ben
$iippfpringer (Oreotragus saltatrix), 9?lippeti ift meines
©iffenS Ber ©rfte, weicher angieht, baß biefe längft Befannte afrifanifdp
©emfe auch in Sibiffütien ieBt. Bis gum ©rfdjeinen feines großen
ffierfeS über bie aBifftnifcf>en SBirBetthiere nahm man ©übafrifa unb gwar
oorgugsweife baS fapianb ais ausfehiießtihe ipeimat beS ^iippfpntngers
an, unb heute noch gie^t eg forfher, n>ie g, B , ©ieBei, Weiche bie
giüppeCt’fdhe Bemerfung nicht geWürbigt haben.
UeBer baS Sehen unb BreiBen beS noch heu* p Bage fehr Wenig ge*
fannten BpiereS Berichtet 9i ii p p e i i nicht. Unfere Bisherige Senntniß
hierüber Beruht auf Wenigen unb unboüftänbigen Beobachtungen, weiche
Sfteifenbe unb Säger im fapianbe gemacht fpBen. Seber Beitrag pr
SeBenSfunbe muß beShaib wiiifommen erfheinen. SIBer es ift nicht
gerabe leidet, baS Sehen beS ^lippfprtnger« gu erforfhen; gewöhnlich
fieht man ihn, ben flüchtigen, nur furge 3 eit ober aus fo großer ferne,
baß auch BaS hefte ©taS fich nnwirffam geigt. Unfere Sagbgefeüfcfpft
fonnte eBenfaüSnur wenig BeoBadjtungen famntein, fobiei 3Mje fie fich
auch gab, baS Küpe unb gewanbte ©ebirgSfinb fennen gu iernen, Sd)
bermag BioS foigenbes gu Berichten:
Der ^üppfpringer ober „©affa'jber ©ingebornen Bewohnt paar*
weife unb nicht gerabe feiten aüe feifigen Berggegenben 2IBiffinienS,
weihe mit ©eBüfh Bewahfen finb. 3m ©ebirge ber Bienfa ift er eine
giemlid) häufige ©rfheiuung. ©eine ©ewohnheiten mähen es auh bem
weniger ad>t|amen SKeifenben ieiht, ihn gu entbeden. SBer ben ©affa
Beobachten-ober jagen Wiü, muß bie Stßorgen* unb Slbenbftunben Wählen;
benn nur um biefe 3eit pfTegt fich baS Bfjier auf größere ©ntfernungen hin
bem Singe gu geigen, ©o lange am Bforgen bie ißfiangenbeefe, Weihe bie
feiswänbe fo üppig einhüüt, thaunaß ift, hütet fi<h unfere Slntiiope,
gwifhen bem ©ebüfh/ Ben ©räfern unb bem ®aftuS umherguftreifen, unb
fiettert begpaiB auf große f etsBiöcfe, weihe aüe fiadpren ©ehänge Be*
beden, ober auf bie ©rate unb ganten ber fteiieren fetfen, fteüt
fich bort mit etwas gufammengehaitenen gpfen aufreht hin unb berweiit
©tunben lang in biefer ©teüung, ohne Sehen gu berrathen. ©S fheint,
als ob baS Bßier fi<h P fetchem Slugruhen, wie ich eS nennen möhte, am
üeBftert bie höhftgeiegenen feisbiöcfe augfudit, unbfo fommt eSbenn, baß
man in ber reinen Suft bie gegen ben Haren ^immei fdprf aBgegeidpete
©eftait fhon aus großer ©ntfernung wahrnehmen fann.