mtfrer Biidretfe mit bem ©d)tffe anßieiten, boßfte greiheit gewähren
fonnte, ©ie ergö|te fich am Ufer beg Bifg in luftigen ©priingen, fef)rte
aber auf ben biogen SRuf fofort toieber p itng prüd, Senn fie getooilt
hätte, märe eg ißr ein 8eid)teg gemefen, p entfliegen; fie batte ftd) aber
fo an bie ©efeßfd)aft beg Bienfchen gewöhnt, bag eg i^r gerabep uner*
träglicb mar, Wenn fie aucb nur einen Tag allein fein mugte.
Ungleidb häufiger unb iüeit gefürchteter, ató ber 8öwe, ift ber ßeo*
ßarb (Leopardus antiquorum), Bian barf ibtt bießeid)t näcf)ft ber
§iäne unb bem © df> a í a í bag l)äufigfte aller Baubthiere bon ^abefh
nennen,
©er Seoparb meibet nur bie wiiftenartigen Tiefebenen; in pftanjen*
reichen ©egenben finbet er ficf> überall, bon ber (Sbene an, bi6 hocß iné
©ebirge hinauf, (Sin Spößengürtel bon 8000 ffitg über bem Bteere
bietet ihm noch aße Stmtehmlichf eiten, welche er fid) wünfd)en lann. Bicpt
feiten fucgt er fich feinen Sluf enthalt auch in ber Bähe ber menfcf}iirf)ert
Sehnungen, ja fogar in biefen feibft, unter aßen Umftänben aber ißlähe,
welche ihn fobieí ató möglich bem Singe entziehen. Stuf ben erften Blicf
hin miß eé fiemen, ató mürbe eg ihm feiner prad)tboßett 3 et<h’mmg
megen ferner, fi<h P berbergen, ató märe fein Sleib bie! p bunt für ihn,
Welcher bo<h burch (auernbeg Berfteden unb Slnfhleichen feine -Siente
geminnen unb fich bem f cf) arfen Singe berfelben entziehen mitg, Slltein
fchon bei oberpd)lid)er Betrachtung ber ©egenb, melche er bemohnt, ge*
minnt man eine anbere Slnficht. ®ag ©emanb beg Bobeng ift ebenfo bunt,
ató bag beg Seoparbeu, unb fein fi'leib pagtalfo bortrefftich p feiner £ei*
mat, (Sin bid)ter Bufd), ein freier Baum ¿Wífd)en Saftugblättern, ein
aug ber reichen ^ßflanpnbide fich erl)ebenber ©teinbtod fittb-Orte, melche
aßen Slnforberungen entfpred)en, bie ein Öeoparb an feinen Slnftanb
machen fann, • (Sr finbet fich «.tfo auch an ben Berglehnen, mo ber Be*
ftanb ber meiften ftraud)artigen Bäume ¿iemtid) bürfttg unb bie niebere
Bfianpnmelt, prnat ©räfer unb Saftug bormiegenb finb. ©och
hat er ®idid)te, melche bie Ufer bon Begenftrömen befäumen, lieber, ató
aße übrigen Orte im ©ebirge; benn in jenen ©idichten fann er feiner
3agb bei Tag unb Bad)t nachgehen unb fich büe ttöthtge Beute er*
merben, ohne ben Slnfenthaltóort p berlaffen, mährenb er an ben Berg*
gehangen bod) oft bergeblid) lauert,
@g ift befannt, bag ber Seoparb aßen ©äugethieren, melche er be*
wattigen fann, ben Srteg erflärt hat; man meig, bag bon ber Stntítope
an big pr ÜB a u g unb bom grögeren ©eftüget big pm fleinen Beftbogel
herab, fein Thier bor ihm fid)er ift, ©leichmohl hat auch er feia befon*
bereg Sieblinggmilb. 3n Slbiffinien fügt er ben gerben, melche er an
anbern Orten fo oft heimfucht, berhältnigmägig geringen ©d)aben p,
weit man, feine ff£elj$)eit unb Raubgier fennenb, bie 3 tegen allenthalben
in ©täßen bermahrt, melche an f^eftigfeit beg Baueg bie menfcplichen
Sohnungen übertreffen. Um fo eifriger aber richtet er fein Stugenmerf
auf bie freien Thiere, melche in gerben ober in ©efeßfchaften leben, 3m
©ebirge ift er ben Slffen unb ben Slippfd)tiefern unermüblid) auf
benf^erfen; im ©idiept bebroI)t er ohne Unterlag bie gto^g&ödchen
(Cephalophus Hemprichiana), bie berfchiebenen f^ranfotine (Francolinus
Erkellii, F r. rubricollis, Fr. gutturalis unb Fr. Clappertonii)
unb bag iß e r l h u h n (Numida ptilorhyncha); in ben ©örfem nimmt
er Slßeg meg, mag er auf feinen Baubpgeu finbet.
3eber Slbiffinier meig bon ber Kühnheit ober bietmehr f$red)í)eit beg
?eoparben p berichten; jeber hat burch ihn fchon einen mehr ober minber
fá>mergli<f;en Berluft erlitten. 3m ©orfe Bieufa fd)teppte ein
einziger Seoparb mährenb breier Blonate acht Minber,
ungefähr jmanjig 3*e9en ltnfc b^er §nnbe meg! 3n ganj
Slbiffinien fann man § unb e unb § ü h n e r faum bor ihm fidlem.
Sährenb man in anbern ©heilen Stfrifag beibe ^augtlpere in groger
Bfenge antrifft, bemüht man fid) in ben Bogogtänbern gemöhulich ber*
gebeng, einipaughuhu ober ein (Si p erhalten; benn ber Seoparb bereitelt
alle f)ühnerpd)t, fo bag bie Slbiffinier fep gar nicht mehr an fie benfen.
Saum beffer ift eg mit ben £mnben; bag Baubtf)ier trägt fie, menn auch
nur nach unb nad), fid)er babon, ®ie gerben fcf>ü^,t feibft ihr gut ber*
loahrter ©taß nicht immer: ber Seoparb reigt bie aug ©tröh unb ©täben
pfammengebauten Sänbe aug einanber, erzwingt fich gemattfarn ben
Eingang in bag 3nnere, mürgt eine ber 3 'e9ert ober ein ©<haf ab unb
berfpeift eg, menn eg ihm pbiet üßiühe macht, bie Beute burch bie bon
ihm gebrochene Thür p fd)Iepben, an Ort unb ©teße, ohne fich biet um
bag Bufen unb ©d)reien ber Biänner p fümmern. (Sr ift unbebingt ber