nur an biefeu benfen, faßs man ben SJüftenraBen mit einem feiner 33er«
manbten bergteicßen miß.
SD er SßüftenraBe meibet bie großen ©täbte, nicßt aber bie gtecfen
unb SDörfer. Sn aßen feitab ber gemößnticßen Steifeftraße liegenben
0rtfcßaften ift er nicßt nur biet ßäufiger, até im Stittßaie, fonbern aucß
biet gutraniicßer. ©cßon in Stubien finbet er !fief regelmäßig auf bem
Sagerptaße ein, itnb ßier, mie im fteinigen StraBien, folgt er ben pMp
banen tagelang. Sn ben 0rtfcßafteu am rotßen üDteere ift er ebenfo
menfcßenfreunbticß, mie unfere ©aat* ober SteBetfräße im SBinter,
©r tauft ßier ungefcßeut in ben ©traßen ber ©tabt umßer unb maßt
ben StaSgeiern unb §unben ißre Staßrung ftreitig,
2ÍÍS echtem Stäben ift ißrn eigentticß Stííeé recßt. Stßäßrenb ber
SDatteireife fi|t er auf ben frucf)tfc£)tr>erert Sßebefn unb ßacft ficf> bie
reifften SDattetn ab; bem pftügenben (Sgipter folgt er mie eine ©aat;
fräße, auf bem 3tafe ift er überall ber erfte Slnfömmting; am ÜReereS*
ftranbe ffsa^iert er mäßrenb ber ©BBe auf unb nieber, um SDtufcßeitt
unb Stingetmürmer unb aßerßanb anbere ©eetßiere aufgutefen,
Begügticß gu fangen. ®en fteinen ©tranbbßgetn, ja fetbft ben Stauben
unb anberem Sanbgeftüget ift er IÜ B belaßt, meit er gang nacß f|§
feines großen Sermanbten até ber gubringticßfte unb eifrigfte (gierbieb
an'gefeßen toerben muß.
©einen fporft fanb icß in ben erften ÜRonaten bes SaßreS auf
Säumen, mancßmat gang niebrig über bem Soben. (Sr enthält bier
bis fünf (Sier bon 22 Sinien Sänge unb 15 Sinien SDurcßmeffer an ber
bicfften ©teile, bon Färbung unb ©eftait unferer ®räßeneier. Srn Stär;
finb bie Sungen bereits bem SluSftiegen naße,
Sn aßen bon mir burcßreiften Säubern mirb feiner ber bort tebenben
Staben gegäßmt. SDie Stfrifaner fcßeinen meniß Qireube an ipauSbögeitt
gu ßaben, unb folcße, metcße ißnen feinen Stufen gemähten, Ratten fie
ficßerticß nicßt. 2tber man jagt aud) ben Staben nicßt, obgleich man
fonberbarermeife fein Sieißß nicßt berfd)tnäßt, $u nteiner großen Ser«
munberung bat mict) bei ber erften SBüftenreife, treidle icß macßte, ber
güßrer ber Samettreiber, für ißn einen SBüftenraben, metdjer in ber Stäße
unfereS SagerptaßeS erfcßienen mar, gu fließen. 0ßne ißrn eine f^eber
auSgugießen ober ißn fonft mie gureinigen, marf er ben Söget ínSgew^/
baS ©efieber berfengen, bas Oßeifcß ein toenig röften unb bergeßrte es
bann mit großem ütppetit. —
Störbticß beS 18. ©rabeS nörbticßer Sreite oertritt ber me iß*
brüftige ober ©cßiibrabe (Corax scapulatus) feinen bunften
33ermanbten. Sßie biefer, geßijrt er nur ber ©bene an, nicßt bem ©ebirge;
roenigftens ßabe icß ißn eBenfomenig in bebeutenben §ßßen gefeßen,
roie ben Sffiüftenraüen.
®er ©cßitbraBe fd^eint nirgenbs in fo großen ©cßaren borgm
fommen, mie ber SBüftenrabe, ift aber, im Snnern Stfrifas menigftens,
iiberaß ebenfo ßäufig, mie biefer. Sn ber ©ambara ift er feinesmegs
eine gemeine ©rfcßeinung; 3ßir faßen ißn gmar aße Stage, febocß immer
nur paarmeife, unb bei unferen Sagerptäßen finb nie meßr, ats ißrer gmei,
gugteicß erfcßienen. Son bem SHugenbtid; an, mo mir bas ©ebirge betraten,
ließ er ficß nicßt meßr feßen.
2tit(ß ber©cßiibra&e äßnett unferm ÄotfraBen meßr, ats ber
Stabenfräße, ©r ift ein ßßcßft gierticßes Stßier. ©ein f^tug ift ge=
manbt, leicßt, fdimebenb unb feßr fcßneß; babei nimmt ficß ber Söget
^räcßtig aus. SDie fpißen ©cßmingen unb ber abgerunbete ©tßmang
geben ißrn beinaße etmaS Ratten artiges, unb ber meiße Sruftfied
flimmert auf meit ßin. ©ein ©ang ift ernft unb mürbeboß, aber botß
ieicßt unb förbernb; feine ©timme ift ein fanfteS „Surr", metcßeS ent^
fernt an mamßen Ston beS ^otfraben erinnert.
3tt aßen ©egenben, mo ber ©cßiibrabe ßäufig ift, ßat er ficß mit
bem Stenfcßen befreunbet. ©cßeu fanb icß ißn nur in mancßen SSßeiten
ber ©amißara; bodß mar es aucß ßier meßr bie frembartige, ißrn auf?
faßenbe ©rfcßeinung beS ©uroßäerS, ats bie fjurißt bor bem ÜJtenfcßen
überßaußt, metcße ißn bebenftibß macßte. 2tm Sagerßtaße einer $araoane
fcßeut er ficß aucß oor bem Europäer nicßt meßr. Sn ben Süftenbörfern
ber ©amcßara ift er ein regelmäßiger ©aft; im SDorfe ©b faß icß ißn
auf ben Qurften ber ©troßßütten fi^en, mie bie Steßet* ober @aat*
fräße auf unferen ©ebäuben.
©ein §>orft mirb auf eingetuen Säumen ber ©teppe ober beS
ticßteren SBatbeS angelegt unb entßätt in ben erften üßionaten ber großen
Stegengeit brei Bis bier Gsier. Scß ßaße biefetBen nicßt gefeßen, aBer
geniigenbe SefcßreiBungen bon ißnen erßatten, ©ie fcßeinen benen ber
übrigen StaBen in feber ^inficßt gu äßnetn. ©egen bie Sungen geigt ficß
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