id) baS ©Aftern feft, unb fomit Beginne ich mit einigen ©emerfungen über
bie Beiben Af fenar ten, toelche mir Beobachten fonnten. —
Senn toir bie SehrBücher ber iE^ierfunbe inbie^anb neunten, ntüffett
toir un8 Billig tounbem, baß iiBer baS aiigettteitt feffetnbe SeBen unb
©reiben ber jeber©eoBachtung leicht gugängtichen ©ieerfafcenfo toenig
in ihnen au finbenift 3nbem großen Serie Oon S t r e b e r unb- Sag*
ner finb.gerabe biefe Affen anffaiienb oernachtäffigt toorben, unb in ben
neueren unb neueften, feiBft in ben boifstptnii^en «Schriften iftOaS nicBt
anberS. Sd) barf micf> oietteicüt rühmen, ber (Srfte geloefen gu fein, »eichet
(9Mfeffiggen aus ©orb*Oft*Afrifa, 53b, I I I . gr. ©faufe, 3ena, 1855) eine
SeBenSBefc^reiBnng ber ©ieerfa^en gegeben ßat. ©iefetbe ift bort gtoar
noch fe^r furg gefaßt; bocf> habe icf> fie ingtoifhen (©hierteBen, S . 51 ff.)
oerooiiftänbigt. £ier geBe icB bie in A f r i fa gefantnteiten Original*
Beobachtungen.
Auf unf er er Steife fanben toir bie graugrüne ©?eerfafce (Cerco-
pithecus griseo-viridis, Desmarest) nur int enfathate unb gtoar
in ni^t eben ga^ireid^en ©efettf duften auf. OaS ©eBirge Befriebigt bie
Anforberungen biefer 53aumaffen nicht; benn es hat gu toenig gufantmen*
hängenbe, bittere ©aumBeftänbe, AnberS ift es in ben eigentlichen p t
iänbern unb guntat bort, too auSgebehnte Urtoatbungen bie Ufer ber
(Ströme Befäunten. §ier Begegnet man ben ©hieren häufiger, guerft ettoa
unter berfetben ©reite, unter to et cf) er bie ©ogoStänber liegen, unb gtoar
immer an benfeiben Orten, too auch ih^e S5ertreter in ber Piaffe berSSöget,
bie ©apageien, oorfontmen, ©ie ©ieerfa^en giehen feuchte ober toe*
nigftenS oon gtüffen burchfchnittene Salbungen ben trocfenen ©aurn*
gegenben oor unb Betoohnen gerabe bie (Stetten am tiebften, toeiche am
bichteften Betoaibet finb. ginben fich ©utrah * ober ©iaiSfetber in ber
©ähe eines bichtbeftanbenenSatbeS, fo toerben biefe, ioie leicht erftärtich,
gu BefonberS angenehmen Sammetpunften mehrerer Affenherben, to eiche
Bann oom Satoe aus tagtäglich üt ben gelbem einfatten.
Oie ©teerfaijen gehören faft fämmttich gu ben gefettigften, BetoegticB*
ften, tuftigften unb gemüthtichften atter Affen, unb gerabe Bei bem „Aba*
tanbj " fcheinen biefe©genfcbaftenBefonberSauSgeBitbetgufein. gamitien
fomnten fauntober niemals oor, — auch nicht in ben engen ©ebirgSthätern
beS ©ienfatanbeS, too eine unBebeutenbe ©aumgruppe unfere ©hiere
feffett — ; man fieht fie im ©egentheit immer in giemticB ftar!en©anben.
3pr ßeben fließt ruhig unb gemütlich bahin. <Sie finb oottenbete Affen,
ewig iu ©egfamfeit, ununterbrochen Befchäftigt, unb toäre- es auch nur mit
(Spiet ober anberem geitoertreib, Ungeachtet ihrer ©efeltigfeit hört unter
ihnen bod) niemals ber Streit auf; aber fo fcftnett atS er gefommen, ift er
auch Beenbet. $rieg unb grieben toecbfetn Beftänbig.
Setbft im Urtoaibe finb et man teicht eine ©anbe ber©3eerfat}en auf.
I Senn man auch bie toechfeinben Ausrufe beS Seitaffen nicht oentimmt,
K hört man boch toenigftenS baS ©eräufch, toetcBeS bie taufenbe ober fprin*
I genbe ©efettfchaft auf ben ©äumen tierurfacht; unb toenn baS Ohr bie
I Affen nicht entbecfen fottte, toiffen fie fich boch bem Auge burd) ihre ©e*
I toegtichfeit Batb Bemerftich gu machen. Sie finb nichts toeniger atS fd)eu,
I fürchten fich minbeftenS Oor bem 2)7enfeiten nicht unb fehen, fotange fie
I nicht oerfotgt toerben, ohne bie gtucf)t gu ergreifen, ruhig bou beu ©aunt*
lioipfetnauf ihn hemieber. Oft habe ich BeoBachtet, baß fie Fußgänger
I ober SReiter, ©iautthiere ober Ä’amete unter fich toeggiehen tießen, ohne
Igu mueffen. ©roßeS ©nife^en ftößt ihnen bagegen ein §unb ein, unb
I Beint AnBticf eines geoparben oernimmt man baS Angftgefchrei oon
Ifärnrnttichen I ©tiebern Oer ©efettfchaft, obgleich boch eigenttich für fie, bie Shuetten, feine ©efahr oortjattben ift. Auf ben ©oben herab fommen fie
■ BtoS bann, toenn fie ba unten Nahrung fich h°ten tooCCen; fonft oerBringen
II fie ihre gange SeBenSgeit in ber §öhe ber ©tonte, gang gteichoiet oB biefe
tgünftig ober ungünftig, b. h* bornentoS ober mit ben furchtBarften ©oraen
I gefpieft finb.
Sfjre ©etoegüdtfeit unb ©etoanbtheit auf ben ©äumen ift unglaublich I groß, @S fcheint fein Spinberniß für fie gu geben; bie furchtBarften Oor*
Inen, bie bichteften tpeefen, toeit auSeinanberftehenBe ©äume: *— ©icüts
[hätt fie auf! geber Sprung toirb mit einer Sicherheit auSgeführt, ioetche
l| ben ©orbtänber in größtes ©rfiaunen oerfe^en muß, toeit fein Bei uns
| hcimifcheS Stetterthier ben Affen es auch nur annähemb nachthun fann.
[Oie ©teerfahen finb im Staube, mit ipitfe beS fteuerttbenScBtoangeS noch
l| im Sprunge bie einmal 6eabfict)tigte5tichtung in eine anbereumgutoanbetn:
II fie faffen, toenn fie einen Aft oerfehten, fid)er noch einen gtoeiten; fietoerfen
11 fich bou bem Sipfet beS ©aumeS auf bie Spiije eines tiefftehenben AfteS
| unb taffen fich toetterfchnetten; fie fe^en mit einem Sprunge Oon bem
I ©ipfet hochftämmiger ©äume auf bie ©rbe herab, fliegen gteichfam über
| ©räBen hintoeg einem anbern ©aume gu, taufen fd)neii an ben Stämmen