gluffe Bet ©jartljirau Stuf ber §>inreife nach Sfbiffinien faB ich ihn mehr*
mal« im rotten SCReere; in ber iRäBe einer größeren 3nfet regelmäßig,
©eitere« Brauche ich bon einem fo Befannten £Bmre nicht mitgutBeilen.
Heber bie ©belfalfen Babe icB auf ber testen 9?eife leiber feine
neuen-^Beobachtungen machen fönnen; i<h mußbeöBatB auf35a« bermeifeu,
ma« ich int britten §eft be« Jahrgang« 1856 ber SRaumannia üBer bas
Seben biefer SSöget gefagt Babe. $u tneinent IBefremben faB ich bie ©beb
faffen, meine gang Befonberen tfieblinge, nur feBr eingetn. .£eugliu
mar gliicfiicBer; er fattb fie, mie mir au« feinen neueften SRittBeilungen
erfeBen, gerabe Bei SOienfa in giemlicher SDienge auf. greilich Batte er
aud) meit meBr 3eit gu eingeBenberen gorfchungen, at« mir; er bermeiite
SRonate, mir nur STage an ben günftigften örten, ^gang aBgefeBen bon
ben ipinberniffen, metche mir ba« gieBer nod) außerbem Bereitete.
gegen möchte icB anberer galten menigften« mit einigen ©orten gebenfen.
(©chon mieberBoit Babe t<B in meinen früBeren Strbeiten bon bem
SeBen be« ©chmarohermi lan« (Milvus parasiticus) gebrochen,
eine au«füBrticf>e 8eBen«befcBreiBung be« £Bteve« aBer notf) nicBt geBen
löniten, 35er ©chntarohennilan berbient feboch eine fofcBe. @r geBßrt
fo mefentficB gur ÄenngeitBnung ber Siillänber unb be« rotBen ÜJReere«,
baß 3>rfenige, meicBer bon ber 33ogelmelt jener ©egenben fpricht, ihn
notBmenbiger ©eife in erfter SRetBe auffüBren muß.
Unfer ÜRilan ift in gang iRorboftafrifa eine häufige ©rfcheinung.
©r ift ber erfte Sanbbogel, ben man gemährt, foBaib man (ggipten Betreten
Batf iBn fteBt man nocB unter bem 11. ©rabe ber nörbticBen tBreite —
bon fübiic^er gefegenen ©egenben fann icB nicht fprecBen — über bernUr*
malbe'fchmeben; er ift fo rec^t eigentlich überall gu finben. SIBmeichenb
bon feinen nächften 23ermanbten, Bat e* fi<B ben SRenfchen faft au«fchließs
ti<B gu feinem ©mäßrer au«erfeBen unb an« reiner @elBftfud)t eine
greunbfchaft mit ihm gefcptoffen, meleBe iBr feBr ©Ute« moBl für ben
galten Baben mag, bem SRenfcBen aber oft feBr läftig fällt,
3)er ©cBmaro^ermitan ift ber frechfte, gubringlicBfte 33ogel, melcBen
icB fenne, 3B™ gegenüber Befi^t ber (Sperl ing ülnftanb unb ©BW
füBl, Äein SBter fann feinen tarnen Beffer berbienen al« unfer SRaub*
oogel. 35ie Ortfd;aften finb auch fein SlufentBalt; er fiebelt ficB auf ber
cßalme im ©arten, mie auf ber ©pi^e Be« SDiinaret« an; er ift im Ipofe
ber tägliche ©aft unb auf ber ®a<hfirfte ebenfo ficBer gu finben, al«
Bei uu« gu Sanbe ber S p a h* 35iefer meibet aber bocB menigften«
eingelne örte im ©ebirge, mäBrenb ber ©chmarohermilan üBerall gu
treffen ift.
©erabe biefe Slllgegenmart ift e«, meleBe ihn läftig nnb berBaßt
macht. ©einem fcBarfen 2Iuge entgeBt Slicht«. Sorgfältig achtet er auf
ba« Treiben unb §anbetn ber SRenfcBen, unb 35anf feinem innigen Um*
gange mit Biefem, Bat er eine UeBerficBt, ein SSerftänbniß ber menfcBlicBen
©efcBäfte erBalten, mie menig anbere S^Biere. 35em S <h a f e, meMm«
gur ScBlachtBanf gefüBrt mirb, folgt er gemiß, mäBrenb er ficB bagegen
um ben gürten nicht fümmert; ben anfommenben gifchern fliegt er ent*
gegen, bie gum gißhfang au«gieBenben Beriicffichtigt er nicht. @r erfcBeint
über ober fogär auf bem Schiffe, menn bort irgenb ein ÜTBier gefchlachtet
mirb; er itmfreift ben^od) ber feftfteBenben ober fdBmimmenben©oBnung,
fobalb er ficB geigt; er ift ber erfte SefucBer im Sagerblatje, ber erfte ©aft
auf bem 2tafe. 3a, ich mödBte Behaupten, baß er Bereit« ba« fterbenbe
STBier mit grohlocfen Beobachtet. 33or ihm ift fein gieifchftücf ficher y
mit feiner galfengemanbtheit paart ficB bie grechheit, mit feiner ©ier ba«
tiefe ©tubiurn Nff fo mitl ich mich au«brücfen — ber menfcBlicBen ©e^
moBnBeiten. @d)einBar theilnaBmlo« fit^t er auf einem ber ©äume in
ber SiäBe be« ©«hlachtplaBe« ober auf ber girfte be« nächfien §>aufe« am
gleifdjlaben 5 fautn fcheint er bie ledere ©peife gu Beachten : ba aBerfommt
ber Käufer, unb augenbticflich berläßt er feine ©arte unb fd)mebt in
fhönen Greifen über ihn baBin, in ber Hoffnung, ©elegenBeit gu finben,
bon jene« £if(Be gu fchmaufen. ©ehe bem UnoorficBtigen, melcher, nach
gemoBnter Slrt, auch ba« gleifcp im Körbchen ober in ber ,§olgfcBate auf
bem ®opfe Bsim trägt: er mirb maBrfcheinlich fein ©elb umfonft au«gei
geben Baben. 3cB fetbft Babe gu meinem großen ©rgö^en gefeBen, baß
ein üBiilan au« bem ^örBd;en, melche« ein ©ubaBnefe auf bem ®opfe
trug, fid) ba« gange, gmei ‘hfunb fchmere gleifchftücf erBob unb troh alte«
Schelten« be« ©efchäbigten babon trug. 35iegrecBBeit biefe« ©chm'aroher«
ift mirflich Beluftigenb. 3n Umfuttu gerfchnitt unfer ÄocB auf einer int
tpofe fteBenben fifte einen <pafen in mehrere ©tüefe, manbte, gerufen,
ben ®o|)f nadh rücfmärt« unb faB in bemfetben ütugenblicfe eine« biefer