mit dem dichtanliegenden Fruchtblatte verwächst, selten stehen zwei Saamenknospen nebeneinander; nach der Befruchtung wächst die
Narbe zu einer fast zweilappigen Warze aus. Das Fleisch der kugligen Beere ist klebrig-schleimig, es umschlieist einen länglichen
Saamen, der von einer gelben harten Schaale umgeben ist, innerhalb welcher der gestreckte, grade Keimling in einem fleischigen Ei-
weifse liegt, dessen linealische Saamen lappen eng aneinander liegen und dessen stielrundes, aus dem Endosperm hervorgewachsenes
Würzelchen nach dem Fruchtscheitel gewendet ist.
Die vorliegende Gattung ist durch die an dem Scheitel mit zwei Poren sich Öffnenden Staubbeutel zunächst mit dem P h o r a -
d e n d r o n Nutt. verwandt, von dem sie sich durch die mönöcischen Blumen und besonders durch die aufrechte Saamenknospe unterscheidet.
Das V is c u m R e ic h en b a ch i an um Seem. und V. B o lle a n um Seem. (Herald pag. 294 u. 2 9 5 , Taf. 62 u. 63) gehört wohl
hierher, wenn nicht zu dem Phoradendron.
Von der Gattung Viscum sind diese beiden Gattungen durch die Oeflhungsweise der Staubbeutel verschieden. Die hier zuweilen
zu zweien vorkommenden, anfangs freien, erst später nach der B efruchtung mit dem Pericarpium verwachsenden Saamenknospen
scheinen meine a. u. a. 0 . ausgesprochene Vermuthung zu bestätigen, dafs die bei Viscum album und ändern Species dieser Gattung zuweilen
vorkommenden mehrzähligen Embryosäcke auf eine gleiche Anzahl Saamenknospen deuten. Die freie Saamenknospe, die erst
nach der Befruchtung mit dem Fruchtblatte verwächst, trennt diese Gattungen von einer Anzahl von Loranthaceen, bei denen nie ein
freies Eichen vorkommt, wie bei Viscum album, V. rubrum, Loranthus und Passowia (man vergleiche: H. K a r s t e n , Beitrag zur Entwickelungsgeschichte
der Loranthaceen. Berlin 1852. Jeanrenaud. . Abdruck aus der Botan. Zeitung). Viele der älteren, so wie die
neuesten Angaben von H o fm e is t e r über diesen Gegenstand sind unzuverlässig, letztere meistens rein speculativ, wie selbst die, freilich
sehr unvollkommnen und schematischen, Figuren desselben erkennen lassen.
A u f die Unterschiede in der Keimbildung der diclinischen Viscum-Arten und der hermaphroditen eigentlichen Loranthaceen
machte ich 1852 aufmerksam. Bei Viscum album habe weder ich noch haben frühere Beobachter (D e c a is n e : Mémoires de l’académie
de Bruxelles, 1841, und S c h a c h t : Lehrbuch der Anatomie und Physiologie, 1859. pag. 313) eine freie Saamenknospe gesehen; Decaisne
verfolgte die Entwickelung des Embryonalsackes, die bei dieser Pflanze in der Weise statt h a t, wie ich dieselbe bei Viscum rubrum
(a. a. 0 . ) und bei Langsdorffia (Verhandlungen der Leopold-Car. Acad. d. Naturf. vol. XXVI. tom. II.) beobachtete.
M ie r s sprach sich 1851 (Annal, nat. hist.) für eine Sonderung dieser Formen in zwei Familien aus; die Benennung V is c a c e a e
für die mit freien Saamenknospen versehenen Loranthaceen ist jedoch dem Angeführten zufolge in P h o r a d e n d r e a e zu ändern, da die
Gattung V is c u m sich an L o r a n t h u s zunächst anschliefst. — ;
Taf. XXXVI. Ein blühender Zweig des S p i c i v i s c u m p o ly g y n u m . 1. Querschnitt e in er weiblichen Aehre du rch v ier unbefruchtete
Blumen, vergröfsert gezeichnet. 2. Eine Saamenknospe m it dem angrenzenden Gewebe stärker vergröfsert; d e r grofse Embryonalsack füllt
dieselbe fast gänzlich aus. 3. Ein an d erer Querschnitt durch v ier befruchtete Blumen. 4. Eine d e r Saamenknospen freigelegt; die Embryoanlage
unterhalb des Scheitels durchscheinend. 5 . Längenschnitt d u rch e in e . männliche Blume. 6. Querschnitt d u rch eine solche. 7. Eins
d e r Kelchblätter m it einer Anthere stä rk er vergröfsert. 8. Der Sch n itt Mo. 5 stä rk er .vergröfsert.
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