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 Kelchblättchen kurz behaart.  Die beiden  seitenständigen Kelchblättchen  sind abwärtsgewendet und bis  zur Mitte  verwachsen,  eine fast  
 kreisrunde,  an der Basis  concave Lippe bildend;  das dritte Kelchblatt ist länglich  und während des Blühens  aufgerichtet.  Von den drei  
 Blumenblättern  sind  die  seitlichen  aus  schief-eiförmiger B asis  lang  zugespitzt,‘  nach  vom   herabgebogen,  gelblich mit  rothen  Punkten;  
 ihre Spitze  ist  keulig  angeschwollen,  dunkel-purpurfarben.  Das  dritte,  untere,.lippenförmige Blumenblatt ist an dem vorderen Rande  
 der vertieften Kelchbasis auf kurzem,  sehr schmalem Nagel  beweglich  angeheftet;  die  rothe,  ganzrandige,  rückwärtsgekrömmte Platte  
 ist länglich,  an der Basis pfeilförmig und  auf der Oberfläche der Länge nach jederseits  von  einer Schwiele bedeckt.  D ie  k leb e ,  freie,  
 rinnige Griffelsäule ist jederseits häutig geflügelt;  die Flügel  sind  an  der Spitze  in  kurze,  häutige Lappen  verlängert,  welche  die Höhe  
 des verdickten,  nach vom geneigten,  die runde,  concave Narbe begrenzenden Schnäbelchens  erreichen.  Der halbovale Staubbeutel  ist.  
 in  ihrem  aufrechten,  rundlichen,  concaven Behälter versteckt,  durch  eine  ebwärtsgewendete Falte der hinteren Wand  fast zweifächrig  
 geworden;  sie  enthält zwei  rundliche,  scheibenförmige Blumenstaubmassen,  deren kurze  Stielchen  an  ihren,  in  ebzelne Zellen  zerfallenden  
 Enden mit ebander  verklebt sb d .  Der unterständige,  kegelförmige,  sechsrippige,  einfüchrige Fruchtknoten  enthält drei wandständige  
 Eiträger, die von vielen Saamenknospen bedeckt sb d . 
 D ie an demselben Orte wachsende zweite Art, D.  la n c ip e t a la  Kr st!, unterscheidet sich durch lanzettförmige Blätter,  durch ein  
 w en b  «röfsere, kahle Blumen, deren seitliche Blumenblätter,  so wie das h b te r e ,  e b  wenig längere Kelchblatt roth  gestreift sind,  durch  
 die  seitlichen,  bis  zur Mitte  verwachsenen Kelchblätter, welche  e b e  verkehrt-eiförmige,  an der Spitze tie f ausgeschnittene,  der Länge  
 nach durch rothe Flecken gestreifte Lippe bilden.  Die Blumenblattlippe  ist  an der Basis  fast herzförmig,  auch  hier  an  jeder Seite mit,  
 einem k leben, nach vorn gewendeten Zahn versehen und hat auf der Oberfläche drei Längenleisten; sie ist mit einem sehr kurzen, schmalen  
 Nagel der vertieften Kelchbasis beweglich  angeheftet;  der Flügelrand  der Griffelsäule  ist g esägt-gezahnt und umgiebt auch  ringsum die  
 Staubbeutelbehälter;  der Staubbeutel  ist durch die nach  innen geschlagene b n e r e  Schicht der hinteren Wand fast zweifächrig. — 
 Diese im  Jahre 1847 von mir aufgestellte Gattung aus der Gruppe der Pleurothallideen unterscheidet sich, wie  ich damals angab,  
 von der  nahe verwandten Gattung P l e u r o t h a l l i s  R. Br.  so  wie  von  der O a d e t ia  G a u d ich . durch  die  mit Flügelrändern  versehene  
 Griffelsäule,  welche  sie  mit  der  S p e c k lim a   L in d l.  g em eb   hat.  Von  dieser  S p e c k lin ia   unterscheidet  sie  sich  dadurch,  dafs  die  
 äufseren Kelchzipfel  bei  der  vorliegenden Pflanze  verwachsen  s b d   und  die Blumenstaubkörperchen  jedes mit einem  eigenen Stiel versehen  
 sind.  R e ic h e n b a c h  glaubte die Arten der D u b o is -R e ym o n d ia   mit denen der Gattung P l e u r o t h a l l i s  vereinigen  zu  dürfen,  
 b d em   er den  von R. B r ow n  und L in d le y  angegebenen Charaeter:  „Columna elongata a p t e r a ,“  unberücksichtigt liefs. 
 Taf. XLVII.  Eine  blühendo Pflanze  der D ubois-Reymondia  la n c ip e ta la  Erst,  und  ein  kleines, gleichfalls  blühendos Exemplar der  
 .  D.-R.  palpigera Er st.,  beide  wurden  nach  lebenden,  von  mir  aus  Venezuela  mitgebrachten Exemplaren  in  dem  Garten  des  Herrn Allard  
 gezeichnet  1—3.  Eine  Blume  der D.  p a lpige ra  in  verschiedenen  Stellungen,  viermal  vergröfsert  4.  Die  Blumenlippe  zwölfmal  vergröfsert.  
 5 und 6.  Die  Griffelsäule  von  vom  und  von  der  Seite.  7.  Letztere  der  Länge  nach  durchschnitten,  sehr  stark  vorgröfsert.  8.  Ein  Staubbeutel  
 mit  den  Blumenstaubmassen.  9  und  10.  Ein  entleerter  Staubbeutel  von  verschiedenen  Seiten.  11  und  12.  Die  Blumenstaubmassen  in  verschiedenen  
 Lagen.  13  und  14.  Eine  Blume  der  D.-R.  la n c ip e ta la   in  verschiedenen  Stellungen,  zweimal vergröfsert.  15. Letztere  der  Länge  
 nach halbirt,  von Innen  gesehen.  16.  Die  Blumenlippe  von  unten  gesehen.  16.  a.  Dieselbe  von  oben.  17.  Die  Griffelsaule.  18.  Ein  Staubbeutel  
 und  19. Die  Blumenstaubmassen  derselben  Pflanze.