der Blumenkrone wechseln fünf Staubgefltfse, welche an der verbreiterten Basis unter sich und mit der Blumenkrone, in der sie verborgen,
verwachsen sind; die pfriemenförmigen Staubfäden werden unterhalb der Mitte des Blumenrohres frei und hier an der innern
Seite fast bis zur Spitze behaart; die linealischen, zweifächrigen Staubbeutel haben die Länge der F äden, denen sie ihrer B asis nahe am
Rücken angewachsen sind, sie öffnen sich am Scheitel mit zwei zusammenfliefsenden Spalten. Der ovale Blumenstaub ist fast kuglig,
etwas länglich, dreirillig und in der Mitte jeder Längsrille mit einer durchscheinenden Stelle versehen. Der unterständige, längliche
Fruchtknoten ist auf seinem Scheitel mit einer fleischigen, halbkugligen, strahlig fünffurchigen Drüsenscheibe bedeckt; er ist zwei-
fächrig und enthält in jedem Fache sehr viele, horizontalliegende, .umgewendete Saamenknospen, welche die zweiarmigen, der Mittellinie
der Scheidewand der L änge nach angewachsenen Eiträger dicht bedecken. Der stielrunde, abfallende Griffel endet in eine kleine, zwei-
lappige, aus dem Blumenrohre hervorragende Narbe. Die kleine, breite, verkehrt - eiförmige, oder ovale 4— 5 ’" lange, holzige Kapsel,
deren Scheitel von dem unbedeutenden Kelchsaume umgeben is t , trennt sich fachspal tag in zwei flache Klappen, die in der Mittellinie
die halben Scheidewände tragen. Die kleinen, feilstaubartigen, etwas zusammengedrückten Saamen sind an den endlich von der
Scheidewand gelösten Saamenträgern ringsum befestigt; ihre Schaale umgiebt locker den Kern, der in einem fleischigen Eiweifse einen
kleinen, graden Keimling enthält.
Zunächst verwandt ist die H e n le a mit der pag. 37 beschriebenen T r e s a n th e r a , von der sie sich durch die kahlen Staubfäden
und die Oeffiiungsweise der Staubbeutel unterscheidet, und mit der C o n d am in e aD C ., von der sie überdies durch den stehenbleibenden
Kelchsaum und durch die drüsig punktirten Blätter verschieden ist. Sehr nahe steht ihr die von K lo t z s c h und W e d d e l mit dem
M a c ro cn em um P . Br. zu den Cinchonaceen gestellte R u s t ia Kl., deren linealische (nicht, wie K lo t z s c h sagt, zweiknöpfige) Antheren
auf Fäden stehen, die aus dem innen gänzlich zottig behaarten Blumenrohre weit hervorragen; auch diese R u s t ia hat drüsig punktirte
Blätter. Die von G r is e b a c h (Gesellsch. d. Wissensch. zu Göttingen, 1860) H e n le a genannte Malpighiaöea wird H e n le o p h y tum
zu nennen sein.
Taf. LXXVHI. Ein blühender Zweig d e r H e n l e a s p l e n d e n s in na tü rlich e r Gröfse 1. Die d e r Länge nach aufgespaltene u nd ausgebreitete
Blnmenkrone von In n en , in doppelter Gröfse. 2. Ein Staubgeiäfs von der Vorder- un d Rückseite, viermal vergrößert. 3. Blumenstaub.
4 und 5. Der Fruchtknoten im Längen- un d Querschnitt. 6. Eine Saamenknospe sta rk ve rg rö ß ert. 7. Der' Fruchtknoten m it dem
Griffel in doppelter Größe. 8. Die Narbe stä rker ve rg rö ß ert. 9. Ein k leiner Zweig m it Früchten in natürlicher Größe.