bei der Entfaltung der Blätter fallen sie ab. Der gipfelständige Blüthenstand ist unten beblättert, nach der Spitze hin stehen die
Zweige in den Achseln kleiner, lanzettförmiger, zugespitzter Deckblätter, es sind Trugdolden die eine eiförmige Rispe bilden. Die
rothen, fast sitzenden Blumen sind von kleinen, dreieckigen, spitzen Deckblättchen gestützt, sie sind 15 m. m. lang und aufsen
seidenhaarig. Der Kelch ist mit dem Fruchtknoten bis auf einen geringen fünfzälinigen Saum verwachsen; letzterer ist innen glatt,
am Grunde mit einer Reihe von borstigen Wimpern besetzt, aufsen behaart Das Blumenrohr ist innen glatt, die Lappen des fünf-
theiligen Saumes sind weifs gebartet F ünf Staubgef&Ise wechseln mit den Lappen des Kronensaumes; sie sind der Mitte des Blumenrohres
angewachsen, hervorsehend oder eingesohlossen; die linealischen Staubbeutel sind oberhalb der zweispaltigen Basis am
Rücken angeheftet, mit zwei Längenspalten springen sie nach Innen auf. Ein ungetheilter haariger Drüsenring bedeckt den zwei-
fächrigen Eierstock, in dessen Fächern sich eine grofse Anzahl von umgewendeten Eichen befindet, die an linealischen der Mittellinie der
Scheidewand angehefteten Eiträgem befestigt sind, diese dicht bedeckend; sie sind aufsteigend, an ihrem ganzen Umfange schildförmig
ausgebreitet und dacliziegelig sich deckend; der stielrunde Griffel ist kahl und längsstreifig, die beiden Narben stehen aufrecht,
sind halbcylindrisch mit der flachen Seite aneinanderliegend, in den mit kurzen Staubfäden versehenen Blumen aus der Krone hervorragend,
in denjenigen mit langen Staubfäden in denselben eingeschlossen. Die längliche oder ovale Kapsel mifst 1 4 centimeter und
ist 5— 7 m. m . breit, durch den stehenbleibenden Kelchsaum gekrönt, von der Basis nach der Spitze scheidewandspaltig sich öffnend, die
Fruchtblätter endlich spalten an der Basis ein wenig, ohne sich von dem angewachsenen Kelchgewebe zu trennen. D ie lanzettlichen,
jederseits zugespitzten, an der Basis zweitheiligen Saamenflügel sind durchlöchert und am Rande gewimpert; der kleine Keimling
liegt in der Achse des fleischigen Eiweifses, seine Saamenlappen flach aneinander, das stielrunde Würzelchen nach unten gerichtet.
Die C. Tucujensis steht der C. purpurea Ruiz e t Pav. (vergl. Klotzsch in Hayne Arzeneigewächse, Bd. XIV taf. 14) sehr
nahe, die Blätter dieser nähern sich jedoch mehr der elliptischen Form, die dem Blüthenstande näher stehenden selbst der Herzform,
während ihre durchgehends 25 m. m. langen Kapseln viel kleiner und schmäler sind. Die 0 . pubescens Vahl, die nach
Weddel’s jedoch irrthümlicher Ansicht mit der C. purpurea fl. Per. specifisch identisch is t , hat länger an dem Blattstiele herablaufende
Blattflächen, die Nebenblätter derselben sind abgerundet und die Kapseln behaart. Der Wimperkranz im Grunde des Kelches
fehlt der 0 . pubescens Vahl wie auch der ihr verwandten C. ovata fl. P e r ., deren Nebenblätter gleichfalls abgerundet und deren
Blattflächen fast bis zur Insertion des Blattstieles herablaufen.
Taf. IX. Ein blühender Zweig der Cinchona T u cu jen sis Erst. 1. Der vom Fruchtknoten abgeschnittene und ausgebreitete Kclch-
saum mit dem Wimperkreise in seinem Grunde. 2, Eine Blumenkrone mit eingeschlossenen Staubgefäßen der Länge nach aufgeschnitton und
ausgebreitet, von innen gesehen und vergröfsert gezeichnet. 3. Der zu dieser Blumenkrone gehörende Fruchtknoten mit dem Griffel. 4. Derselbe
Fruchtknoten der Länge nach durchschnitten. 5. Derselbe quordnrchschnitton. 6. Ein Fruchtknoten mit halbentforntem Kelchsaume.
7. Eine Blumenkrono mit langen, hervorragenden Staubgefälsen. 8. Der dazugehörendo Fruchtknoten mit Griffel. 9 und 10. Einige Kapseln
und Saamen in natürlicher Gröfse. 11. Saamen achtmal vergröfsert, a. von der Rückseite, b. von der Bauchseite, c. der Kern der Länge
nach durchschnitten, mit freigelegtem Embryo. 12. Ein Stückchen Rinde eines alten Astes.