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 gelöst ist,  der durch die mittlere Oeffnung hindurch  geht.  F ünf Staubgefäfse wechseln mit den Blumenblättern , deren  
 Spitze  sie fast  erreichen, mit der untern Hälfte des Fruchtknotenträgers  sind  die Staubfäden  zu  einem  aulsen  etwas  behaarten  Stiele  verwachsen, 
   oberhalb dieser Stelle trennen  sie  sich , sind an. der Basis  etwas breiter und  innen mit  einer becherförmigen Drüse besetzt.  Die  
 Staubbeutel  sind  an  der B asis  den  Staubfäden  angeheftet;  sie  sind länglich  und bestehen  aus zwei nach unten breiten,  nach  innen  der  
 Länge  nach  aufspringenden  Fächern,  die  einem  nach  oben  blumenblattartig  verbreiterten  Mittelgliede  angeheftet  sind.  Der  kugligc  
 Pollen  ist  mit  einer  netzförmigen,  kleinzelligen  Oberhaut  überzogen.  Der  langgestielte  ellipsoidische  Fruchtknoten  ragt  aus  dem  
 Schlunde des Kelches hervor,  ist aufsen  seidenhaarig,  innen  einfächrig,  mit  drei  an der Wand  befestigten Eiträgern,  von  deren  jedem  
 viele  umgewendete  Eichen,  auf  etwas  gestreckten  Nabelsträngen  in  zwei  oder  drei Reihen  stehen.  Drei  stielrunde Griffel  stehen auf  
 dem Fruchtknoten,  jeder  eine  fast  kuglige,  kopfförmige Narbe  tragend.  Die Frucht  ist  eine  ellipsoidische,  zwei Zoll  lange, einen  Zoll  
 dicke,  mit  einer  dünnen  lederartigen Schaale  bedeckte Beere, die  mit  einem  sehr feinen, gelblichen  leicht  abreibbaren Filze  überzogen  
 ist.  Die  trocknen B lumenhüllen bedecken den Stiel der Frucht und  ihren unteren Theil.  Eine grofse Menge linsenförmiger Saamen füllen  
 die eine Fruchthöhle gänzlich  an; die harte, grubige Saamenschaale wird  von  einem  saftig-fleischigen Mantel bedeckt, dessen  süfs-säuer-  
 licher Saft genossen werden kann.  Das grade Keimpflänzchen liegt in der Mittellinie  eines  fleischigen Eiweifses,  das  stielrunde Würzelchen  
 nach dem Saamennabel gewendet, die beiden blattartigen, herzförmigen, fast kreisrunden  Saamenlappen  liegen  flach aneinander. 
 Diese  beerentragende Passifloree unterscheidet sich von den  zunächst verwandten  röhrenblumigen Gattungen  durch die Form  der  
 Staubgefäfse;  die Staubfäden  sind kaum  zur Hälfte ihrer Länge unter  sich  und mit dem Fruchtknotenträger verwachsen,  an  der inneren  
 Seite  ihrer  freien Basis  finden  sich  die  eigentümlichen  drüsenartigen  Organe  angewachsen,  der  auffallendste  Character  dieser  neuen  
 Gattung, und das Mittelband  der Staubbeutel  ist blumenblattartig  verbreitert und  an der Spitze  die Staubfächer überragend. 
 Auf den ersten  Anblick  ist diese  Pflanze der  T a c s o n ia  p in n a t i s t ip u l a  D .O.  Pi’odr. III, p. 334  und Edwards botanical registcr  
 Nr.  1536 äufserst ähnlich, neben der sie  in  der N ähe von Bogota,  eine Hecke  überrankend, gefunden wurde.  Aufser den eben angeführten  
 Gattungscharacteren  unterscheidet  sie  sich  jedoch  von  derselben  durch  die  ellipsoidische Fracht,  die  bei  jener Pflanze  eine  fast kugelrunde  
 Form  hat,  durch  die  verwachsenen  Hüllblätter,  durch  die  rothen,  nicht  lila  gefärbten Blumenblätter,  durch  die  breiten Nebenblätter  
 und andere kleine Verschiedenheiten  in Blatt und Blume. 
 Reife Saamen,  von  dem abgebildeten Exemplare  gesammelt,  wurden  hier  gesäet  und  die  daraus  entwickelten  Pflanzen  werden  
 eine Zierde unserer Gärten  sein. 
 Taf. XV.  Neben dem  hängenden,  blühenden Zweige der  P oggen d orffia  rosea  ist  in Fig.  1.  eine  reife Frucht  dargestellt,  die  trocknen  
 Kelch-  und Blumen - Blätter  etwas  von  der  Frucht  abgehoben,  um  deren ümrifs  deutlicher  hervortreten  zu  lassen.  2.  Ein  der  Länge  nach geöffnetes  
 Blumenrohr.  3.  Zwei  Drüsen,  die  dem  Grunde  der  Staubläden  au  der  innern  Seite  angeheftet sind,  vergrößert  dargestellt.  4.  Zwei  
 Pollcnkörner.  5.  Ein  Längenschnitt  des  Fruchtknotens,  gleichfalls  vergrößert.  6.  Derselbe  Theil  im  Querschnitt.  7a.  Ein  reifer  Saamc  aus  
 dem  fleischigen  Saamenmantcl  hcrausgenommen.  7 b.  Derselbe  vergrößert  von  der  Fläche  gesehen.  8.  Derselbe  von  der  Seite  der  Nabelbinde.