.etwas'verlängert. Der drei Centimeter lange, mit dem unteren Drittel dem Fruchtknoten angewachsene Kelch ist auisen, ebenso
wie die Blumenstiele und die Blumenkrone seidenhaarig, der freie Saum ist scheidenförmig verwachsen und öffnet sich beim Aufblühen
der Blumen an der einen Seite von der Spitze bis zur Mitte der Länge nach; selten findet man ihn an der Spitze zweispaltig; er
ist immer kahl, nur an der Basis mit einigen Gruppen zottiger Haare besetzt. Die weifse Blumenkrone ist trichterförmig, mit cy-
lindrischem, etwas gekrümmtem Rohre von der Länge des freien Kelchsaumes; der erweiterte Schlund endigt in den fünflappigen
Saum, dessen halbkreisrunde, ausgerandete Lappen während der Knospenlage zusammengefaltet klappig nebeneinander liegen. Die
fünf Staubgefäfse sind in der Regel gleich lang, in dem Blumenrohre eingeschlossen, an dessen Mitte sie angeheftet sind; die pfrie-
menförmigen Staubfäden sind an der B asis seidenhaarig; die Staubbeutel sind oval, zweifächrig, dem Rücken angeheftet und öffnen
sich an der innern Seite mit zwei Längenspalten. Ein krugförmiger, 1 111. m. hoher Drüsenring mit fünfkerbigem Saume umgiebt
die verdickte Griffelbasis. Der unterständige Fruchtknoten ist im untern Theile zweifächrig, mit einem scheidewandständigen Eiträger in
jedem Fache; in der Mitte desselben -sind 2 Eiträger an jeder Seite der Scheidewand befestigt und in der oberen Hälfte des Fruchtknotens
fehlt der mittlere Theil der Scheidewand, so dafs hier derselbe einfächrig ist, indem von zwei Seiten der W andung des Fruchtknotens
ein zweiästiger Eiträger in seine Höhle hineinragt; diese Eiträger sind dicht bedeckt mit horizontalstehenden, eiförmigen, umgewendeten
oder halbumgewendeten Eichen; der k ahle, stielrunde, an der Basis dickere Griffel hat fast die Länge des Blumenrohres;
er endigt in zwei blattartige, elliptische Narben. Die trockne, nicht aufspringende Frucht hat die Fachbildung des Fruchtknotens;
eine grofse Menge von horizontalüegenden, eiförmigen, glatten, etwas kantigen Saamen füllt dieselbe gänzlich an; in der Mittellinie
des hornigen Eiweifses liegt das kleine Keimpflänzchen, dessen stielrundes Würzelchen gewöhnlich nach dem Saamennabel hin
gerichtet ist; die kleinen, flachen, ovalen Saamenlappen liegen eng aneinander.
In Neugranada entdeckte ich östlich von Bogota in den Wäldern, die den Abhang der Cordillere bedecken, diese neue Art
in einer Höhe von etwa 3000 Fufs; zwei andere Arten sind aus Peru bekannt; die eine typische, durch die Verfasser der Flora
Pera's im zweiten Bande derselben pag. 55 Taf. 201. beschriebene und folgendermafsen zu characterisirende:
„H. t r i f lo r a Ruiz et Pav. foliis obovato- lanceolatis, acuminatis, acutis, basi subobtusis, cymis trifloris longe pedunculatis,
p e d u n c u lis p e t i o l o lo n g i o r ib u s , pedicellis brevissimis bracteolatis, f lo r ib u s r u b r i s “,
und die zweite von Herrn v. Warszewicz entdeckte:
.H . pe'ru v ia n a Krst. foliis elliptico-lanceolatis, pilosis; cymis trifloris, s u b s e s s i l ib n s , pedicellis brevissimis, flo r ib u s
r u b r is .“
Die in der Familie der Rubiaceen selten vorkommende eigenthümliche Structur des Fruchtknotens stellt diese Pflanzengattung
der S om m e r a Schlechtendal’s zunächst, bei der gleichfalls der Fruchtknoten nach oben h in , o ft, wie auch bei ändern Gardenien,
durch nicht vollständige Berührung der Wandplacenten einfächrig bleibt, wie ich mich durch Untersuchung einer in Venezuela
vorkommenden Art: der S om m e r a a n om a la . m. (ramulis, pedicellis pedunculisqne g la b r is ; floribus pedicellatis, axillaribus, fas-
c i c u l a t i s , calycis limbi, nt plurimum trisecti, laciniis late triangularibus, glabris.) überzeugte. Auch die Knospenlage der Blätter
und die feine Netzaderung derselben hat die Hippotis mit dieser Gattung gemein, so Wie auch die Kelchzipfel der Sommera oft
mehr oder weniger verwachsen sind.
Taf. XVII. Ein blühender und fruchttragender Zweig der H ip p o tis a lb iflo r a Krst. 1. Eine der Länge nach geöffnete und ausge-
brütete Blumenkrone in natürlicher Gröfse. 2. Ein Staubbeutel von hinten und von vorn gesehen, sechsmal vergröfsert. 3. Ein Fruchtknoten
mit ausgebreitetem Kelche in doppelter Gröfse. 4. Derselbe längsdurchschnitten. 5. ß. 7. Querschnitte des Fruchtknotens aus dessen unterem,
mittlerem und oberem Theile, vierfach vergröfsert. 8. Die untere Hälfte des Bruchtknotens, in doppelter Gröfse. 9. Ein stark vergrößerter
Saame. 10. Zwei längsdurchschnittene Saamen mit freigelegtem Keimlinge. 11. Ein Nebenblatt von innen gesehen. 12. Die Hälfte einer Blatt-
spitze vergröfsert, um die Adern zu zeigen; alle, auch die kleinsten Adern bestehen aus Spiralfasern, deren mehrfach nebeneinanderliegende
Fäden sich beim Zen-eifsen hervorziehen, d. h. abrollbar sind.