genannt; sie gränzt weiter gegen Süden mit der Grube Beschert
Glück bey den drey Kreuzen, von welcher ich schon mehrmals
gesprochen habe, und führt ihren Bau auf mehreren Silber-
Bley- und Schwefelkies haltenden Gängen schon seit langer Z e it,
wodurch diese Gänge nach ihrer Verbreitung im Gebirge und
nach ihrer Beschaffenheit auf grofse Distanzen bekannt geworden
sind . A u f der östlichen Seite eines dieser Gänge nun, des stehenden
Ganges Churfürst Johann George genannt, welcher 12 ,
14 bis 20 Zoll verschiedentlich zur Mächtigkeit und ein sehr
regelmafsiges Streichen hat, und einige ßo Grad gegen Westen
fa llt, sind die Lager und Schichten des Gebirgsgesteins, welches
ein ziemlich grobkörniger Gneis mit hier und da eingemengten
einzelnen Theilen von weifsem Feldspath und Quarz in grofsen,
sich besonders auszeichnenden S tücken ist, mit einer unzähligen
Menge von Gängen angefüllt, die aber alle im Gestein nur einen
Raum von ungefähr 165 bis lg o Lachtern oder 1260 Fufs nach
der Länge einnehmen . Diese Länge ist in der Tiefe des dasigen
Hauptstollens, der eben so wie der Gang heifst, und zwar von
dem dasigen alten Kunstschachte bis an den weiter in Süden
gelegenen Spathgang, der Streitscheider genannt, durch das, was
ich hernach erzählen werde, bestimmt worden. Nach der Breite
aber füllen sie einen hier und da mehr oder weniger abwechselnden
Raum von 4 bis höchstens 4 | Lachter aus. Es hat aber
auch der im Gestein mit Gängen angefüllte und nach seiner Länge
und Breite bestimmte Piaum zugleich ein eigenes Streichen und
b a llen , und zwar ersteres aus Norden nach Süden abwechselnd
in der Mittagslinie selbst, oder mit ungefähr 15 Grad Abweichung
von derselben, unter einer Neigung von 50 Grad gegen
Westen.
Aus dem vorhin gebrauchten Ausdruck, dafs der Raum mit
einer unzähligen Menge von Gängen ausgefüllt se y , und aus
der Bestimmung seiner Gränzen, wird man schon von selbst auf
die Gedanken kommen, dafs die Verbreitung und Ausdehnung
eines jeden Ganges an und für sich nicht grofs seyn kann; und
das ist auch wirklich so. Es sind Gänge von J bis zw e y , höchstens,
jedoch selten, 3 Zoll Breite, die alle nur mögliche Richtungen
sow'ohl im Streichen als Fallen annehmen, von einigen
Zollen bis auf einige Fufs weit von einander entfernt sind, folglich
einander an mehrern Orten durchschneiden und durchfallen,
in die Länge sowohl als in die Tiefe 1 , 2, 4 > selten 6 und
höchstens & bis 9 Lachter ausdauern und fortsetzen, hierauf
schmäler werden , in eine blofse K lu ft übergehen , und am Ende
sich ganz und gar im Gestein verlieren-, worauf denn andere,
unter eben den Umständen als neue wieder zum Vorschein kommen;
und auf diese Weise wird es begreiflich , wie ein-so eng
begränzter Raum mit einer nicht z,u zählenden Menge von Gängen
angefüllt seyn kann.
Damit ich aber das, was recht deutlich zu beschreiben so
schwer is t , dennoch deutlich vorstelle, so habe ich auf der
s e c h s t e n T a f e l einen Ort in der Grube nach de r.N atu r
gezeichnet, worauf man die Lage verschiedener dieser schmalen
Gänge unter sich, ihr Zusammenkommen, Zertheilen in mehrere
einzelne kleine T rümmer, Zergabeln und alle bey den Gängen
vorkommende Erscheinungen, so wie ich sie von den Gängen
überhaupt beschrieben habe, und auch gerade damals an
diesem Orte fand, übersehen kan n . Das Verlieren im Gestein
ist an einigen Orten zu sehen, auch selbst ein solcher Gang
rechter Hand oben in der Z e ichn un g, der sich ganz und gar im