fenberg D unweit Meifsen ist durch seinen alten Bergbau, der
auf den darin befindlichen Silbererz führenden Gängen an meh-
rern Orten in verschiedenen Längen durch Stollen, die 1200 und
mehrere Lachter nach verschiednen Richtungen getrieben sind,
und durch abgesunkne Schachte bis in die Tiefe von 40 bis 100
Lachtern bekannt geworden, ohne dafs man irgendwo eine Veränderung
oder ein Ver schwinden des Granits wahrgenommen
hat, aufser was ich im 52 . § . von der Veränderung des Gesteins
neben den Gängen gesagt habe. Vielmehr findet man in dieser
Tiefe den Granit und Sienit immer noch eben so fest und schön,
als man ihn in den auf der Oberfläche des Gebirges hier und da
angelegten Steinbrüchen findet. Ähnliche Beobachtungen hat
man in den Granitgebirgen zu Johann-Georgenstadt und Eyben-
stock gemacht, in deren Innern man beym Betrieb, der Stollen
in ansehnlichen Tiefen der dasigenZinn- und Eisensteingruben,
und ihrer an vielen Orten sehr ausgebreiteten Baue, nirgends die
angegebene Veränderung des Granits durch einen Übergang in
einen wilden quarzigen Felsen wahrgenommen hat. Hierher
gehört auch die Beschaffenheit des Granits im Stockwerke zu
Geyer. 3)
Im X V III . Kapitel der Agende, welches die bey den Vulkanen
anzustellenden Beobachtungen enthält, und wo zugleich in
der Abtheilung 6. mehrere Fragen über die Hügel und Berge V o r kommen,
bey denen man noch in Zweifel is t , ob sie wirkliche
Vulkane gewesen, fragt Herr von SaussüreNo. 47- unter andern:
„O b man, wie Herr Faujas de S . Fond sagt, Basalt antreffe,
der sich von unten herauf durch Granitmassen durch gebrochen
2) M in e ra l. G eogr. S . 61 und 1 2 1 .
3 ) Mineral. G eogr. S . 206.
und dadurch an das Äufsere des Gebirges gekommen se y ? In
zweifelhaften Fällen dieser A r t , No. 48- müsse man, wenn
es die Kosten erlaubten, einen Stollen bis unter die Masse des
Basalts treiben, um zu sehen, ob er noch tiefer in das Gebirge,
das ihn zu tragen scheint, eindränge; und wenn dieses wäre,
müsse man einen senkrechten Schacht absinken, um die Systeme
zu berichtigen, welche behaupten, er habe sich aus dem Innern
der Erde bey Durchbrechung der obern Gesteinlager erhoben.“
Das würde nun freylich ein sehr kostbares und in den meisten
Fällen gewifs unausführbares Unternehmen seyn , da vielleicht
der Basalt an vielen Orten, wo er auf der Oberfläche nur kegelförmige
Berge b ildet, noch tiefer in das Innere des Gebirges
eindringt, als man mit einem Schachte niederzusinken würde
vermögend seyn. Ich habe den sehr schönen säulenförmigen
Basalt von Stolpen in meiner Mineralogischen Geographie S. 34
und den darin abgesunknen 297 Fufs tiefen Brunnen beschrieben.
Nach der Zeit ist der Brunnen ausgeräumt und befahren
worden, wobey sich denn gefunden, dafs man mit dieser Tiefe
immer noch nicht auf das Gestein gekommen, auf welchem der
Basalt ruhe t, und dafs die am Tage heraus ragenden Säulen
nicht in einem Zusammenhänge sind, so dafs eine jede eine einzelne
ganze Säule bis in diese Tiefe ausmachte, sondern dafs sie
durch Flötzklü fte, die mit einer weifsen thonigen Erde ausgefüllt
gewesen, in einzelne Lager abgetheilt gefunden worden, worin
die unterbrochenen Basaltsäulen nach verschiednen Neigungen
neben einander eigene Basaltmassen gebildet haben. Es bleibt
daher noch unentschieden, wie tie f der Basalt in das dasige Gebirge
eindringt.
C h a r p e n t i e r . 2 6