meiner Mineralogischen Geographie ') gesagt, das habe ich nachher
durch wiederholte Beobachtungen noch mehr zu erläutern
und zu berichtigen gesucht. Nach ihrem Streichen sind es stehende
und flache Gänge; ihr Fallen ist verschieden, und ihre
Breite oder Mächtigkeit abwechselnd von einigen Zollen bis zu 1
auch 2 Fufs. Sie zeichnen sich durch die dem Granit eigene
rötbliche Farbe in dem dasigen Glimmer und Thonschiefer sehr
kenntlich aus, und lösen sich zu beiden Seiten gemeiniglich
leicht von demselben ab, so dafs Stücke, an welchen das Ge-
birgsgestein mit der G angart, dem Granit, verbunden is t, nicht so
leicht zu haben sind .' Der Granit ist meistens feinkörnig, von
ziemlich gleichem Gemenge; die Bestandtheile, als Quarz, Feld-
sp a th , Thon und Glimmer, zeichnen sich hier eben so kenntlich
wie bey andern Granitarten aus.
W ie weit diese Gänge nach ihrem Streichen im dasigen Gebirge
fortsetzen und in welche T iefe sie sich erstrecken, das habe
ich nicht bestimmt erfahren können. Man hat beym Betriebe
verschiedener dasiger Stollen aus Osten nach Westen mehrere
derselben mit den sie durchschneidenden Erzgängen überfahren,
und daraus allerdings so viel wahrgenommen, dafs sie sich auf
beträchtliche Längen nach ihrem Streichen ausdehnen. Man
will auch bemerkt haben, dafs ein Granitgang von 12 und mehr
Zoll Breite von einem durchsetzenden nur wenige Zoll breiten
Silbererzgange aus seiner Pachtung gebracht und verschoben
worden is t: man hat aber auch wieder die gegentheilige Erfahrung
gemacht, dafs auf der Grube, Neu Leipziger Glück genannt,
ein dergleichen Granitgang von zweyen ungefähr 8 Lachter von
einander entfernten Erzgängen, den Spathgängen, Übersetzendes
1 ) Mineral. Geogr. S . 261 und 270.
Glück und Blühendes Glück genannt, durchschnitten worden,
ohne dafs die geringste Veränderung seines Streichens dabey
wahrzunehmen gewesen wäre; welches man auch ferner bey
dem Durchschnitte in zweyen unter dem Stollen getriebenen
tiefen Strecken auf letzterm Gange mit dem Granitgange gefunden
hat.
Diese Granitgänge zertrümmern oder zertheilen sich eben
so wie andere Gänge in einzelne kleine Ganglagen, und die Z w ischenräume
sind sodann mit dem Gebirgsgestein ausgefüllt,
welches öfters nach Beschaffenheit der Zertrümmerung nur ganz
kleine Räume einnimmt. K lü fte , die das Gebirgsgestein, den
Glimmer und Thonschiefer, in Lager und Schichten abtheilen,
durchschneiden ebenfalls die Granitgänge und theilen sie in
Schichten, gerade so wie ich es bey den Erz führenden Gängen
beschrieben habe. Ich hatte vor mehrern Jahren die Gelegenh
e it, bey der Befahrung des dasigen Gnade - Gottes - Stollens
einen dergleichen übersetzenden Granitgang zwischen dem R ö mischen
Adler- Kunstschachte und dem Stollorte auf dem Markus
Gange anzutreffen, an welchem die ihn durchschneidenden
Flötzklüfte und ihre Fortsetzung zu seinen beiden Seiten in
das Gebirgsgestein so ungemein deutlich und kennbar w a ren ,
dafs ich sogleich auf der Stelle eine Zeichnung davon verfertigte,
welche die S i e b e n t e T a f e l vorstellt, und die dem Geognos-
te n , der Betrachtungen über das Entstehen der Gänge anstellen
w ill, unfehlbar angenehm seyn'wird.
An den beiden Seiten des Granitganges, welcher aus einem
feinkörnigen und durchaus gleichförmig mit seinen Bestandthei-
len gemengten Granit besteht, und in der Tafel durch die punk-
tirte Manier sich etwas heller als das Gebirgsgestein auszeichnet,
C h a r z e n t i e i i .