zwischen Segen Gottes und Herzog Augustus bey dem Spathe,
Streitscheider genannt, 23 Lachter von dem nur genannten stehenden
Gange gegen Osten entfernt sind, sich ganz verlieren
sollen. Die oben angegebene Breite von 4 bis 4* Lachter ist
meistentheils die Gränze gewesen, worin man die Gänge bey-
sammen gefunden hat, und dieses sieht man auch noch an den
verschiedentlich in dieser Breite ausgehauenen Weitungen ;
jedoch haben auch, wie man sich leicht vorstellen bann, einer
und der andre dieser Gänge die angegebene Glänze der Breite
überschritten, und sind in das Nebengestein übergegangen,
wovon einige wenige sogar bis an den stehenden Gang Johann
George gehommen seyn sollen . In welche Tiefe aber die Fortsetzung
dieser Gänge sich unter dem Churfürst-Johann-Georgen-
Stollen auch noch erstrecken sollte, ist zu rZ e it nicht mit G ewifs-
heit zu bestimmen. Man w ill Nachrichten haben, dafs die Baue
der Vorfahren an verschiedenen Orten von 20 bis auf 40 Lachter
unter dem Stollen sollen betrieben worden s e yn , ich habe
aber keine Gewifsheit darüber erlangen können. Desto zuverlässiger
aber weifs man aus dem über der Stollentiefe in die Höhe
gerichteten Ausbau, und so w e it man diese Gänge dahin verfolgen
können, dafs sie nicht bis an die Oberfläche des Gebirges
reichen, oder, wde der Bergmann sagt, z u T a g e a us s e t z e n .
Sie erstrecken sich in der Gegend der so genannten Huthhaus-
schachte über den Churfürst-Johann-Georgen-Stollen nur bis auf
die Höhe von 33 Lachtern, und 23 Lachter bleiben noch bis
zur Oberfläche des Gebirgsgesteins, worin man keinen dieser
Gänge gefunden hat . Weiter gegen Süden nimmt der ohne
Gänge sich findendeGebirgstheil immer mehr an Stärke zu ; denn
man findet, dafs in 125 Lachtern von obgedachten Schachten
die Gänge sich nur 7 Lachter über den Stollen erstrecken,
und das Gestein beynahe 54 Lachter bis an die Oberfläche des
Gebirges nach der Richtung oder dem Streichen des schon mehrmalen
genannten Raums ganz ohne Gänge ist. Nicht allein aber
der Ausbau auf den Flötztrümmern, sondern auch verschiedene
Schachte, die man von der Oberfläche des Gebirgs bis da, wo
die Gänge ihren Anfang nehmen , im festen Gneise abgesunken
hat, beweisen das Vorgesagte, indem man in diesen Schachten
nicht eher, als bis man in oben angegebene Tiefe gekommen ist,
die Gänge gefunden hat.
Man darf, um diese Erscheinung erklären zu wollen, nicht
etwa seine Zuflucht zu einem neu entstandenen und hier aufgesetzten
Stück Gebirge nehmen; denn der zur Seite liegende und
schon mehrmals genannte stehende Gang Churfürst Johann
George setzt, so wie mehrere die Flötztrümmer durchschneidende
Spathgänge, bis zu Tage aus, und diese Gänge finden sich
also in dem Theile des Gebirges, worin die Flötztrümmer nicht
sind. Man erinnere sich auch, was ich von den merkwürdigen
Eigenschaften der ungewöhnlich flach fallenden, und den dabey
sich findenden fast seigern Gängen der gleich hier angränzenden
Grube Beschert Glück bey den drey Kreuzen gesagt habe, die
in eben diesem Gebirgstheile weiter gegen Süden lieg t. Die
Masse des Gneises ist allenthalben gleichförmig, undzwar sowohl
in den Lagern und Schichten über den Flötztrümmern, als auch
in denen, worin sie gefunden werden, und hat nirgends Kennzeichen
neuerer Entstehung.
Ich bin bey der Beschreibung dieses Vorkommens der Gänge
oder der so genannten Flötztrümmer weitläuftig gewesen: es
scheint mir aber so äufserst merkwürdig und einzig in seiner
C h a r p e n t i e r . 23