zuweilen zwischen ihnen in Entfernungen von mehrern Z o llen ,
und so auch zuweilen Ganglagen von Thonschiefer von verschied-
ner Breite. Beide zeigen die genaue Verbindung und Verwandtschaft
der Gangarten mit dem Gebirgsgestein.
D urch die Verschiedenheit der Farben machen sich die L a gen
der verschiednen Gangarten zwar an und für sich leicht
kenntlich, betrachtet map sie aber genauer, so findet man, dafs
es auch dem schärfsten und geübtesten Auge schwer w ird , die
Gränzlinie bestimmt anzugeben, wo eine solche Lage aufhört
und die andre anfängt; so innig scheinen sie mit einander verbunden
zu seyn. An den Orten aber, wo die Ganglagen von
einander getrennt sind, und Holungen der Drusen bilden,
findet man die Seitenwände derselben mit Krystallen von den
vorhin genannten Gangarten besetzt; und schönere Drusen von
Sehwerspath, Flufsspatb, Kalkspath, Quarz u . d. wird man
kaum an andern Orten antreffen, als sie zuweilen hier unter
den mannigfaltigsten Abwechslungen sowohl in der Form als
in der Verschiedenheit der Krystalle vorzukommen pflegen.
Fahlerz, gelbes Kupfererz und Bleyglanz sind die gewöhnlichsten
Erzarten dieses Ganges, obschon auch, jedoch sehr
selten, geringe Spuren von rothgiltigem Erz in den'Haarklüften
der Ganglagen gefunden worden sind. Zinkerz, als Blende,
Schwefelkies in verschiedener Gestalt, kommt häufiger vor , und
gröbsten Theils liegen alle die Erze in und zwischen den Ganglagen
als einzelne, abgesonderte, unförmliche, gröfsereund kleinere
deutlich begränzte Stücke von der Gröfse einer Viertellinie bis
zur Gröfse von mehrern Zollen . Hingegen da, wo der Gang
reichhaltig is t, machen sie einige Ganglagen aus, die durchaus
aus reinen Erzen bestehen, und sich mehrere L achter fortziehen,
bis sie sich nach und nach wieder in einzelne Theile zertrennen,
und am Ende in äufserst kleinen zerstreuten Theilchen sich
wieder so verlieren, dafs der Erzgehalt der Ganglagen sich nur
durch eine mehr oder weniger dunkelgraue Farbe, ohne weiter
sichtbar eingestreute Erztheilchen, vermuthen lä fs t .
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Ich habe schon vorher, als ich von der Ausdehnung und
Verbreitung der Gänge im Gebirge redete, des Halsbrückner
Ganges nicht nur im A llgemeinen, sondern auch der Fortsetzung
und desjenigen Theils desselben gedacht, der au f der Grube
Churprinz Friedrich August zu Grofsschirma unter dem Namen
des Spathganges L udwig bekannt is t. Hier verdient ersterer
sowohl als auch vorzüglich letzterer — da seine wreit ausgebreiteten
Baue allenthalben Gelegenheit ihn genau zu beobachten
darbieten — in Ansehung der Beschaffenheit der Ganglagen
einer abermaligen Erw'ähnung, um das, was ich in dem vorigen §.
davon gesagt habe, durch ein zweytes Beyspiel noch deutlicher
zu machen.
Die Breite oder Mächtigkeit des nach seinem Streichen von
Osten gegen Westen schon mehr als d rey tausend L achter bekannten
Halsbrückner Ganges ist sehr verschieden, und beträgt selten
mehr als zwe y Lachter da wo er am breitesten i s t . Man
will ihn zwar, besonders in der Gegend des ehemaligen so genannten
Halsbrückner vereinigten Feldes, noch breiter gefunden
haben, und in der T h a t ragt er aus den Ruinen des Bruchs der
Grube Jakob, wie ich auf der zweyten Tafel gezeigt h ab e ,
3|. Lachter mächtig hervor; allein da ich im Innern des G ebirges
den Gang nur erst an wenigen wieder aufgewältigten oder von