arten gemengt und gemischt gefunden. Der Kobalt kommt vorzüglich
auf ganz gleiche Weise auf den Gängen der Schneeberger
und Annaberger Gebirge mit Silber und andern Erzarten vor.,
und allenthalben habe ich eine Übereinstimmung in der Beschaffenheit
und dem Verhalten der Gänge wahrgenommen, die demnach
bey so gleichartigen Resultaten auf gleiche wirkende Ursachen
wohl nicht ungegründete Vermuthung geben.
Bisher ist jedoch immer nur die Rede von Gängen gewesen,
deren Ganglagen aus dichten und festen Gang - und Erzarten
zusammen gesetzt sind. Es finden sich aber aufser diesen auf
den meisten Gängen auch noch Ganglagen von ansehnlicher Verbreitung,
deren Masse durchaus aus weichem Thon oder Letten
besteht, w'elcher entweder ganz rein, oder mit den Bestandtheilen
des Gesteins gemengt, dennoch Erz haltend is t. De r weiche
Thon oder Letten giebt zuweilen seinen E rz -u n d vorzüglich den
Silbergehalt durch die gröfsere Schwere, zuweilen aber durch
eine mehr dunkelgraue Farbe zu erkennen, die den Bergmann
zu näherer Untersuchung desselben aufmerksam macht, und
wonach alsdann, wie das der Fall mehrmals bey der Grube
Himmelsfürst gewesen is t, der Gehalt in dergleichen Thonlagen
von einigen Lothen bis auf eine Mark Silber und darüber im
Zentner gefunden worden is t.
In der Grube Unverhoffter Segen Gottes, zu Oberschöna
unweit Freyberg, habe ich ehedem einen der dasigen Gänge in
einer Verbreitung zu zehn und mehr Lachtern nach seinem Streichen
und Fallen, an verschiedenen Orten 10 , 12 und mehrere
Z oll breit, durchaus aus einer gelbbraunen Eisenocher bestehend
gefunden. Sie war ganz fe in , leicht zerr eiblich, trocken,
und konnte sehr leicht mit einer Keilhaue ausgehauen wei d en .
Von Erzarten war nirgends etwas wahrzunehmen; doch soll
ehedem das Silberhornerz hier gefunden worden seyn, und
damals war der Silbergehalt immer noch so austräglich, dafs es
mit Vortheil gewonnen wurde. Andere diesen ähnliche Bey-
spiele kommen vorzüglich in den Gruben der G ebirge bey Johann-
Georgenstadt, ingleichen auf den Gruben Katharina und Gottesgeschick
bey Raschau v o r , und geben den Gängen ein eigenes
und vori den bisher beschriebenen ganz verschiednes Ansehen.
Inzwischen ist auch dieses nicht durchaus anhaltend; die Ganglagen
von Thon und Letten oder der trocknen Eisenocher verlieren
sich am Ende wieder unbemerkt in die aus härtern und
festen Bestandtheilen zusammen gesetzten Ganglagen, so dafs
alsdann kaum eine Spur von ihrer vorherigen Beschaffenheit
übrig b le ib t.
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Die Beschaffenheit und Struktur der Erz führenden Ganglagen
, wie sie Anfangs von einander abgesondert sind, dann
einander allmählich näher kommen, endlich sich verbinden und
breite Erzlagen bilden, dann sich wieder trennen, und als einzelne
unzusammenhängende The ile , oder als ganz schmale Erzstreifen,
sich in die anliegenden theils aus Gangarten, theils aus
Gebirgsgestein bestehenden Ganglagen verlieren, diese Struktur
sa g e ich , kann man am leichtesten und deutlichsten auf einem
ausgebreiteten und hoch ansteigenden Strossen - "oder Firstenbaue
beobachten, wo ein Gang zugleich nach seinem Streichen
und Fallen, ingleichen nach seiner Breite oder Mächtigkeit bearbeitet
und ausgehauen w ird . Die treppenähnlichen Absätze
auf dergleichen Bauen gewähren eine vollständige Übersicht der