abgerundet, je nachdem sie nach eingetretnenFJutenundgrofsen
Brgiefsungen des Zackens und der Küchel einen langem Weg
fortgesclioben, und während des Fortschiebens an ihren Kanten
und Ecken abgerundet worden sind.
Das Flufsbette ist indessen nicht allenthalben und durchaus
mit dergleichen abgerissenen Felsenstücken und gröfsern und
kleinern Geschieben bedeckt und ausgefüllt, sondern man findet
an mehrern Orten grofse Flächen, wo unter dem hellen und oft
goldfarbnen Wasser ganz rein abgespülte Theile des Wasserbettes
von 30 bis 40 Fufs Länge und Breite zu sehen sind, welche
die Oberflächen der Granitlager darstellen, woraus, wie ich oben
gesagt, das dasige Gebirge, s ow e it ich es bis zum Kuchelfalle
zu sehen Gelegenheit hatte , bestehet. A u f diesen Flächen fanden
sich nun an vielen Orten in dem dasigen grobkörnigen Gran
it Gänge, die aus sehr feinkörnigem Granit bestanden, nach
allen möglichen Richtungen oder Streichen, von. der Breite'einer
Linie bis zur Mächtigkeit von 8 , 10 , 12 und mehrern Z o llen .
Verschiedene derselben durchschnitten einander unter rechten
Win ke ln; andere, unter spitzigen, verrückten einander; einige
zertheilten oder zergabelten sich, und verloren sich an ihren
Enden mit immer abnehmender Breite unvermerkt im Gestein.
Be y mehrern schmalen, kaum einen Zoll bre iten , welche mit
andern Gängen, die mehrere Zoll Breite hatten, gleichlaufend
w aren , konnte man an ihren beiden Enden in einer Länge von
einigen 20 bis 30 Fufs das Verschwinden im Gestein vollkommen
deutlich wahrnehmen. Einige derbreiten Gänge hatten zu ihren
beiden Seiten eine Menge paralleler Spaltungen oder K lü fte ,
worin ich aber keinen feinkörnigen Granit fand; es waren vielmehr
nur Haarklüfte, vielleicht erste Spuren von der Entstehung
der Gänge, gerade so wie ich bey den Erz führenden Gängen
unserer G e b i r g e gefunden habe. Dtis Fallen der Gänge, so weit
ich es bey einem derselben an einer senkrecht stehenden Felsenwand,
und von mehrern an den Seitenflächen der Granitlager
unter Wasser sehen und verfolgen konnte, war theils senkrecht,
bey den meisten aber unter Winkeln zwischen 70 uüd 80 G rad .
Die Gangmasse oder der durchaus feinkörnige röthliche
Granit hat Quarz und Feldspath in gröfserm Verhältnifs als Glimmer
im Gemenge, und die ziemlich scharf abgeschnittenen Gränzen
der Gänge zeichnen sich dadurch von dem anliegenden grobkörnigen
Granit der Gebirgsmasse besonders aus. Übrigens
scheint die Gangmasse durchaus nicht nur gleichartig zu seyn,
denn ich habe nirgends eine Spur von andern Gangarten, viel
weniger von eingemengten Erztheilchen darin wahrgenommen,
sondern sogar auch härter als das Gebirgsgestein; denn man
findet, dafs viele dieser Gänge auf den Oberflächen der Granitl'a-
ger einige Linien hoch hervorragen, indem letztere von dem
immer darüber fliefsenden Wasser aufgelöst und gleichsam ausgewaschen
und abgespült worden sind .
Der Gedanke, dafs diesé Gänge in dem grobkörnigen Granit
oder der Gebirgsmasse entstanden, fiel mir h ie r , wo man sie
auf den horizontalen Flächen nach ihrer ganzen Ausdehnung und
Lage beobachten konnte, so deutlich und unwiderstehlich ein,
dafs ich mir irgendeine andere befriedigende Erklärung auf keine
Weise geben konnte. Besonders gab die Beobachtung einiger der
ganz schmalen Gänge einen belehrenden Aufschlufs darüber.
Der Anfang eines solchen Ganges war allemal eine Haarkluft,
ein kaum sichtbarer Ritz im Gestein , der nach und nach kenntlicher
und breiter wurde, bis er die Breite ungefähr eines Zolles