Ludwig durchschneidet zwe y Spathgänge Ahraham und Jakob
in nachstehenden Tiefen unter dem Stollen. In 20 Lachtern
nämlich wird der Spathgang Abraham so durchschnitten, dafs
er weiter gegen Osten nur in Klüften fortsetzt, und eben so in
30 Lachtern T ie fe . Der Spathgang Jakob hingegen, der von
dem Spathgange Abraham in eben der Tiefe von 20 Lachtern
9i Lachter gegen Süden entfernt is t, wird von dem stehenden
Gange auch durchschnitten, und dabey zugleich 31. Lachter, in
der Tiefe von 30 Lachtern aber Lachter verrückt. In der
Tiefe von 40 Lachtern liegen beide Spathgänge nur 1 1 Lachter
aus einander; der erste wird von dem stehenden Gange i Lachter
beym Durchschnitt verrückt, und der zweyte setzt hier nur
in Klüften über. In der Tiefe von 50 bis 60 Lachtern haben
sich beide Spathgänge vereinigt, und sind beym Durchschnitte
vom stehenden Gange nur £ Lachter verrückt worden. In yo
Lachtern Tiefe aber, so weit man nämlich bis jetzt mit dem
Grubenbau gekommen is t , beträgt das Verrücken beym Durchschnitt
gar nur | Lachter, und nähert sich solcher G estalt immer
mehr einem Durchschnitt ohne Verrückung. Beyspiele dieser
Art kann man auf allen Gruben finden, wo auf mehrern Gängen
gebauet wird, die ein verschiedenes Streichen und Fallen gegen
einander haben.
Eben so werden verschiedene Veränderungen in der
Breite oder Mächtigkeit der Gänge an mehrern Stellen ihrer
Vereinigung gefunden. Wenn z. B. der durchschnittene Gang
beym Durchschnitte einen auch mehrere Fufs mächtig ist,
und durchaus aus Gang - und Erzarten besteht, so ist er- an
einem andern höher oder tiefer gelegenen Durchschnitte zerschlagen,
in lauter einzelne schmale Ganglagen zertheilt, die abwechselnd
aus Gangarten und aus Ganglagen von Gebirgsgestein
zusammen gesetzt sind.
Nach den B eobachtungen eines genauen und geübten M arkscheiders
sind mir von zwe y einander durchschneidenden Gängen
in der Grube A lter Morgenstern bey Freyberg folgende merkwürdige
Verschiedenheiten in mehrern unter einander gelegenen
Durchschnitten angegeben w ord en . Man hat nämlich in der
Stollentiefe dieser Grube gefunden, dafs der stehende Gang,
Harnisch genannt, den Spathgang, G uter Morgen genannt, durchschnitten,
wobey ersterer in lauter einzelne K lü fte , die jedoch
die Richtung des stehenden Ganges beybehalten, zerschlagen
w'orden. Von diesem auf dem Stollen bemerkten Durchschnitte
bis in eine Tiefe von 80 Lachtern is t sodann umgekehrt der
stehende Gang von dem Spathgange durchschnitten gefunden
worden, und zwar so, dafs zuerst bis in die Tiefe von 40 Lachtern
die Gangmasse des letz tem 20 Zoll breit, ferner in 60 Lachtern
10 Zoll b re it, und endlich in der Tiefe von 80 Lachtern
beider Gänge Masse in einzelne Ganglagen und Klüfte zertheilt
gewesen is t, wobey man aber immer noch den Durchschnitt
auf die angezeigte Weise deutlich wahrnehmen können.
A u f der Grube Himmelsfürst hat man beym Zusammenkommen
eines Morgenganges mit dem stehenden Gange, Schneider
genannt, in 20 Lachtern unter dem dasigen tiefen Stollen
den Durchschnitt beider Gänge in unveränderter Richtung, einen
jeden nach seinem Streichen und Fallen b etrachtet, gefunden.
In 40 Lachtern mehrerer Tiefe hingegen ist die Richtung des
stehenden Ganges bey der Vereinigung mit dem Morgengange
verändert, und ein so genanntes Schleppen beider Gänge wahrzunehmen
gewesen, welches sich auch in der Tiefe von 60 Lach