liehen Silbergehalt, dafs das Gestein gleich Erzen gewonnen
und aufbereitet wird. Man will hierbey noch aufserdembemerkt
haben, dafs, wenn der Gang an und für sich reich an Eiy;en ist,
das Nebengestein auch mehr mit Erztheilchen angefüllt seyn
soll; so wie sich aber im Gegentheil die Erze im Gange verlieren,
so soll sich auch allemal eine Abnahme der im Nebengestein
eingemengten Erztheilchen gefunden haben.
In der Grube Churprinz Friedrich August kommt es sehr
oft vor,dafsL das Gestein neben dem Gange nach der Lage seiner
dünnen Schichten oder Blätter mit Bleyglanz ausgefullt is t, der
theils in feinen Blättchen, theils in kleinen vielseitigen Krystal-
len darin liegt, da hingegen mehrere an eben diesen Stellen das
Gestein durchschneidende Haarklüfte mit Glas - und rothgiltigem
Erz unter eben dieser Gestalt ausgefüllt s in d . Dergleichen
Stellen von Erz haltendem Gestein nehmen unbestimmte Bäume
von mehrern F u fs , zuweilen auch Lachter zu beiden Seiten,
oft auch nur auf einer Seite des Ganges e in , verlieren sich nach
und nach , und kommen sodann auf eben diese Weise an einem
andern Orte wieder zum Vorschein. So hat man z. B. ehedem
in dem Johann - Georgenstätder Gebirge in der Grube Römische
Adler grofse Weitungen von mehrern Lachtern zu beiden
Seiten des Ganges ausgehauen, um das zwischen den Blättern
des dasigen Thon und - Glimmerschiefers liegende gediegene
Silber zu gewinnen und aufzubereiten.
Hierbey mufs ich noch einer Beobachtung gedenken , die
man über eben diesen Gegenstand zu Johann - Georgenstadt in
der Grube Neu Leipziger Glück gemacht-hat, und die gerade
das entgegengesetzte von dem, was ich vorhin vom Grünen
2.) M in e ra l. Geogr. S . 2(^3 -
Zw e ig gesagt habe, zeiget. Man hat daselbst im Glimmerschiefe
r , neben dem dasigen flachen Gange A u gu st genannt, zwischen
seinen Blättern und selbst in den linsenförmigen Quarzstücken,
die zwischen den Glimmerblättern liegen, G las -un d
rotbgiltige Erztheilchen so häufig gefunden, dafs man hieraus
Schlieche oder feines Erzmehl aufbereiten können, wovon der
Zentner vier Mark und einigeLoth Silber gehalten, da hingegen
der Gang selbst auch nicht die kleinste Spur von Erz geführt hat.
Die Verbreitung des Erzes im Nebengestein hat sich in 8 bis io
Lachtern Länge, und 5 bis 6 Lachtern Höhe, ingleichen auf
20 bis 30 Zoll Breite zu beiden Seiten des Ganges erstreckt,
wonach es sich sodann wieder unmerklich im Gestein verloren
ha t. Man hat auch noch bis jetzt dergleichen Erzbaue, und
besonders will man dabey wahrgenommen haben, dafs, so wie
der Gang einigen Silbergehalt bekommen hat, das Nebengestein
in seinem Silbergehalt verhältnifsmäfsig ärmer geworden sey.
Das Gebirgsgestein ist übrigens bey diesen Erscheinungen nach
seinem Ansehen auf dem Bruche, nach seiner Härte, ingleichen
nach der Lage und dem Gemenge seiner Bestandtheile, unverändert,
und von dem unhaltigen Gestein, wie es an andern
Orten neben dem Gange vorzukommen pflegt, nicht verschieden
gewesen. Bemerkenswerth bleibt mir es aber überhaupt hierbey
noch, dafs ich mit dem vielen zwischen den Gesteinblättern eingemengten
Erze keine Gangarten, als Schwer - F lu fs - und Kalk-
spath, darunter gefunden habe; denn kleine das Gestein durchschneidende
oder durchsetzende Gangtrümchen darf man hierzu
nicht zählen, weil sich diese nicht in gleicher Lage mit dem Gestein
befinden, sondern als Nebentrümmer zur Hauptmasse des
Ganges gehören.