blättchen, und aus diesen ganze zusammen gesetzte sechsseitige,
eine auch mehrere Linien hohe Säulen Vorkommen.
Ein anderes ungewöhnliches Vorkommen eines Ganges hat
man vor einigen Jahren in der Grube Neue Hoffnung bey den
drey Fichten zu Lauenhain unweit Mittweyda bemerkt, wo der
Gang auf eine mit dem Stollen aufgefahrne beträchtliche Länge
aus lauter Jaspis und Chalcedon bestanden hat. Die Ganglagen
sind an vielen Orten, wo die Masse des Ganges nicht durchaus
dicht is t, sehr deutlich von einander zu unterscheiden. Sie sind
meistens eine Linie auch -wohl nur eine halbe Linie breit; der
Jaspis ist von dunkelgelber, auch abwechselnd ziegelrother Farbe,
und b ildet wellenförmige gleichlaufende Lager, die einander genau
berühren, und nur an einigen Orten, wo sie von einander getrennt
sind oder auch kleine Drusen machen, zu beiden Seiten mit
bläulichem und dunkelgrauem Chalcedon eingefafst sind, der
auch an vielen Orten die Ganglagen in ganz schmalen Streifen
quer durchschneidet. An mehrern Stellen, wo sie innig mit
Chalcedon gemischt zu seyn scheinen, hat die Gangmasse ein
mehr achatartiges Ansehen und einen muschelartigen Bruch,
da hingegen an andern Stellen der rothe und gelbe Jaspis nicht
zu verkennen ist. Zuweilen finden sich zwischen demselben
1 auch l j Z oll breite L a g e r, die aus kleinschuppigem und schielendem
Bleyglanz bestehen; doch sind sie nicht von so weiter
Verbreitung und in so grofser Anzahl gewesen, dafs man einen
austräglichen Grubenbau darauf hätte vorrichten und mit diesem
zugleich mehrere Erfahrungen über das fernere Verhalten dieses
Ganges, der mit Recht auch unter die Lagerstätten der Erze zu
zählen is t , erlangen können.
Gänge, deren Masse zum allergröfsten Theil aus Achat
besteht, gehören unstreitig unter die seltnen Erscheinungen in
Gebirgen, und mir sind zur Zeit nur zwe y Orte bekannt geworden,
wo dergleichen Gänge gefunden werden. De r eine ist
nicht weit vom Dorfe Schlottwitz bey Glashütte, und der andere
ungefähr in einer Stunde Entfernung von Freyberg gegen Nord-
Ost bey Halsbach; der letztere ist unter dem Namen des Korallenbruchsbekannt,
und beide habe ich in meiner Mineralogischen
Geographie 4) beschrieben. Damals war jedoch vom letztem
nichts weiter zu sehen, als einige Überreste in einem Bruche
am T a g e , und einzelndarin hier und da verstreute S tücke Achat;
nach der Zeit hat man gesucht, den Gang in gröfserer Tiefe kennen
zu lernen, und zu erfahren, ob er Erz haltend gefunden
werden würde, da nach der Erzählung ehemals Bleyglanz darin
gebrochen haben soll. Man hat zu dem Ende aus einer andern
nahe dabey gelegnen Grube, der Reiche T ro s t genannt, in
einer Tiefe von ungefähr 27 Lachtern einen Stollen getrieben,
und damit diesen merkwürdigen Gang in einer Länge von 100
Lachtern vom dasigen Tageschachte erbrochen. De r Gang ist
jedoch von eben der Beschaffenheit als ilh Tagebruche gefunden
worden , durchaus aus wellenförmigen gleichlaufenden Ganglagen
von Jaspis, Chalcedon, Carneol, Quarz, die oft die Breite
von 8 bis 12 und mehrern Zollen einnehmen, und worunter
sich hier und da Lager von Schwerspath genau mit den vorhin
genannten verbunden befinden. Von Erzen hat man jedoch
nichts wahrgenommen, als hier und da Lagen von verschied-
ner Stärke von nierenförmigem Schwefelkies. Die oben angegebene
Breite oder Mächtigkeit des Ganges ist jedoch nur von
4 ) M in e ra l. G eogr. S . 143 und 13p.