h e n d e d e r s e l b e n s i nd; i n g l e i c h e n die s i ch h i e r u n d
de in de n I h ä 1 e r n u n d h o l e n W e g e n f i n d e n d e n
G e s c h i e b e v o n G a n g - u n d E r z a r t e n , di e, w e n n s ie
a u c h g l e i c h n i c h t de n Or t e i n e s G a n g e s b e s t immt
a n g e b e n , d o c h imme r das D a s e y n de r G ä n g e in
e i n em G e b i r g e z u v e r l ä s s i g b e w e i s e n . Nimmt man
noch hierzu in Betrachtung, dafs viele Thäler und Schluchten
der Gebirge wahrscheinlich weit später entstanden, als es die in
ihnen befindlichen Gänge sind, so wird das Vorhingesagte noch
um so mein- bekräftigt:;
29.
Die bisherigen Beyspiele und Betrachtungen über die Lage
und Verbreitung der Gänge im Innern der Gebirge führen nun
von selbst darauf, dafs sie einander durchkreuzen, unter verschiedenen
Winkeln durchschneiden und durchfallen; und zwar
wird dieses desto öfterer geschehen, je mehrere Gänge da sind,
oder nach der Sprache des Bergmannes in einem Gebirge a u f s
e t z e n , und je näher sie neben einander unter verschiedenem
Streichen und Fallen liegen.
Bevor ich jedoch alles hierbey vorkommende beschreibe,
mufs ich noch vorherzweyer andern merkwürdigen E igenschaften
der Gänge in Beziehung ihrer Lage und Verbreitung im Gebirge
gedenken, womit sie sich ganz besonders vor allen andern L a gerstätten
der Erze auszeichnen.
30.
E r s t e n s , di e G ä n g e d u r c h s c h n e i d e n di e Ges
t e i n l a g e r oder Schichten des Gebirgsgesteins, wie ich schon
ö l
im 20. § . gesagt habe, b e y ihrer Fortsetzung in das Innre des
Gebirges, und unterscheiden sich hierdurch wesentlich von
den Erzlagern, die bekannter Mafsen eine m i t d e n S t e i n s
c h i c h t e n g l e i c h l a u f e n d e L a g e haben. Den Durchschneidungswinkel
bestimmt allemal das Fallen oder die Neigungslinie
des Ganges mit der L in ie , worunter die Gesteinlager
oder Schichten gegen den Horizont geneigt sind; und,
obgleich dieser Winkel bisweilen, wenn die Gesteinlager horizontal
liegen und der Gang ein starkes Fallen hat, sehr klein
is t, so findet dieses demunerachtet Statt. So habe ich z . B .
in der Grube Beschert Glück bey den drey K reu zen , wo der
Gang,Neue Hohe Birke genannt, sich gegen den Horizont unter
einem Winke l von 35 bis 46 Grad neiget, welches mit dem
Fallen oder den Neigungswinkeln unserer übrigen bekannten
Gänge ein ganz eigenes auffallendes Beyspiel ist, demunerachtet
immer noch einen kenntlichen Durch schneidungswinkel mit
den Gesteinschichten, die auch nicht allenthalben wagrecht liegen,
unterscheiden können.
In der Grube Alte Hoffnung Gottes, zu Grofsvoigtsberg
unweit Freyberg, nimmt der Gang, Christhülfe genannt, zuweilen
auf gewisseDistanzen einFallen von äufserst wenigen Graden
an, und scheint alsdann mit den Schichten des Gesteins gleichlaufend
zu liegen; bey genauer Betrachtung findet man aber
dennoch auch den, obschon nur kaum drey bis vier Grad ausmachenden,
Durchschneidungswinkel mit den Steinschichten.
So wie sich aber entweder das Fallen eines Ganges oder die
Lage der Gesteinschichten gegen den Horizont verändert, eben
so verändert sich auch der Durchschneidungswinkel; indessen
habe ich doch niemals gefunden, dafs er ganz aufhörte, und der