Umtrieb gewesen sind, bis der geringe ausgefallne Gehalt der
Erze , in Vergleich mit den beträchtlichen Gewinnungskosten,
verursachte, dafs der Bau wieder zum Erliegen kam. Man
hatte hier Weitungen von ansehnlicher Höhe mehrere Lachter
lang und breit in den äufserst festen Kalkstein ausgehauen, und
in dem unweit davon im Thale des Hälsbachs gelegnen Weifsen-
Adler-Stollen ähnliche Versuche gemacht. Hier fand ich jedoch
den Bleyglanz mehr in den untern Theilen des Kalkla gers, als
einzelne schmale Streifen von ungefähr vier bis sechs Z oll Höhe,
und nicht so in einzeln zerstreuten Theilen eingemengt. Grünes
Bleyerz in einzelnen ganz kleinen Krys ta llen , die auf den Flächen
ganz zarter Klüfte ein moosartiges Ansehen haben, ingleicheu
Zinkerz als braune Blende, die oft die Bleyglanztheilchen
umschlossen hat, zuweilen auch nur als ein braungelber Gall-
meykalk eingemengt is t, findet sich zugleich dabey.
Schwefelkies in Prismen, die kaum den vierten Theil einer
Linie grofs sind, liegt h ie ru n d da, jedoch mehr in einem mit
dem Kalkstein verbundnen grünlichen T h o n , dessen Gränzen
in den Kalkstein unmerklich übergehen.
In den bey Längefeld zwischen Freyberg und Marieuberg
gelegnen grolsen und weit ausgehauenen Kalksteinbrüchen 6)
hat man ehedem Bleyglanz mit einigem Silbergehalt in dem
untern Theile eines dasigen Kalklagers gefunden, und es ist
sehr wahrscheinlich, dafs noch an mehrern Orten ähnliche
Beobachtungen gemacht, aber nicht bekannt geworden sind.
Bemerkenswerth bleibt übrigens auch hier, dafs der Bleyglanz
weder in dem auf den Kalksteinlagern liegenden Gneis und
Glimmerschiefer, noch unter selbigem gefunden worden ist.
6 ) M in e ra l. Geogr. S . »74.
Denn nicht nur ich habe dergleichen niemals bemerkt, sondern
es ist mir auch auf sorgfältiges Nachfragen von andern, die bey
Absinkung der Schachte und dem Durchbrechen der Lager bis
in das darunter befindliche Gneis und Glimmerschiefergestein
gegenwärtig gewesen s in d , versichert worden, dafs sie niemals
eine Spur von Bleyglanz darin wahrgenommen haben. Von
Gängen und Gangklüften, die diese Lager da, wo sie mit dem
Bleyglanze gemengt sind, durchschneiden, habe ich nirgend
etwas wahrgenömmen, so dafs das darin eingemengte Bleyerz
den Kalklagern nur ganz allein eigen zu seyn scheint.
Ein andres Kalksteinlager von feinkörnigem, dichtem,
weifsem Kalksteine habe ich auf dem hinter Marienberg ge^en
Süden gelegenen hohen Gebirge unweit des Dorfes Schmalzgrube,
7) hundert und drey und dreyfsig Fufs unter dem dasigen
aus Gneis, Glimmer und Hornblendeschiefer bestehenden
Gebirge gefunden, welches anstatt des Bleyglanzes mit grauem,
feinkörnigem, magnetischem E isenstein gemengt ist. Der Eisens
stein liegt theils in abgesonderten kleinen Theilchen, theils in
dünnen Lagen zwischen dem Kalkstein, die gleichlaufend, oft
kaum eine Lin ie dick sind, und dem Kalkstein auf dem Querbruche
ein streifiges Ansehen geben; theils sind es auch grofse
aus reinem E isenstein bestehende linsen - und keilförmige Massen,
die sich nach und nach wieder in den Kalkstein verlieren; oft
füllt aber auch der Eisenstein das ganze L ager zu mehrern Lachtern
ganz rein aus, und nur selten fand sich hier und da ein einzelnes
Theilchen Schwefelkies eingemengt. Die darauf und
darunter liegenden Schichten von Gneis, Glimmer-und Hornblendeschiefer,
die an mehrern Orten als dünne Schichten in
7) M in e ra l. G eogr. S . 174 und 17 5 .