licher Breite wird. Im erstem Falle pflegt sodann der Bergmann
zu sagen, der Gang liat sich z u s am m e n g e d r ü c k t , und im
letz tem, der Gang hat sich a u f g e t l i a n .
24. ^
Eine merkwürdige Vermengung des Gebirgsgesteins mit den
Gangarten aberzeigt sich bey allen Gängen — wenigstens ist mir
unter so vielen, die ich beobachtet habe, keine Ausnahme vorgekommen
— auf folgende Weise: Es hat nämlich das Ansehen,
als ob lauter abgebrochene einzelne Stücke des Gebirgsgesteins
von verschiedener Giöfse in die aus Gang - und Erzarten
bestehenden Ganglagen an manchen Orten eingemengt worden
wären, die, zumal wenn sie in offnen Gangritzen, Hölungen
oder so genannten Drusen Vorkommen, völlig so aussehen, als
wären sie als lose Theile in die Gangmasse gefallen.; wie man
denn auch umgekehrt öfters einzelne Theile und Stücke von
Gangarten im Gebirgsgestein findet. Betrachtet man aber dergleichen
dem Anschein nach los gewesene Theile genau und von
allen Seiten, so wird man an vielen von ihnen, welche an der
einen und andern Seite genau begränzt und als isolirte Theile
anzunehmen wären, finden, dafs sie auf andern Seiten mit den
sie umgebenden Gangarten so innig gemischt sind, und so unmerklich
In einander’ übergehen, dafs die Gränzen auf keine Weise
irgendwo anzugeben sind, und es also unmöglich ist,, sie als
vorher abgesondert gewesene und in die Gangmasse eingefallene
Stücke anzunehmen.
Eine andere Erscheinung, die nach meinem Erachten ebenfalls
beweist, dafs man dergleichen Stücke von Gestein, die
allenthalben von lauter Gangmassen umgeben und eingeschlossen
sind, nicht als los gewesene und in diese hinein gefallene zu
betrachten habe, habe ich an verschiedenen aus Gang- und Erzarten
bestehenden Massen wahrgenommen, wovon ich mehrere
Stücke in meiner Sammlung aufbewahre. Die Gangarten beste-
I hen aus Quarz, der innigst mit derbem Speiskobalt und gediegenem
Wifsmuth gemischt ist; in diesen finden sich Stücke von
■ grauem Thonschiefer als Gebirgsgestein, einen Viertel- bis fünf
und mehrere Z o llla n g , und einen halben bis zwe y Z o ll breit;
die Dicke ist verschiedentlich von einem bis anderthalb Z o ll;
sie sind allenthalben von den jetzt genannten Erzen eingeschlossen,,
und diese ziehen sich auch in kleine Querrisse und Haarklüfte,
die man hier und da in diesen Stücken siehet. Einige
derselben haben an ihren Gränzen den schon vorher gedachten
unmerklichen Übergang in die Gang- und Erzarten; die meisten
aber, und zwar die gröfsern, sind da um und um mit einer ungefähr
einer halben Linie dicken und durchaus deutlich begränzten
Schale von Quarz eingefafst. Diese in Erz liegenden Stücke
Schiefer sind an einigen Orten etwas röthlich, und so auch der
sie einfassende Quarz, da doch der Schiefer des Nebengesteins
grau ist; hingegen ist die Struktur und die Lage der Blätter in
beiderley Schiefer der Gesteinart und der in Erz liegenden Stücke
einander g le ich.
Es hält nicht schwer, solche Beobachtungen über die
anscheinende Einmengung des Gebirgsgesteins in die dichte
Gangmasse bey mehrern und fast bey allen Gängen zu machen;
ich bin aber mit Bedacht bey der Beschreibung dieser dem Ansehen
nach isolirt gewesenen Stücke umständlich, um auf alle
dabey vorkommende Erscheinungen den Leser aufmerksamzu
machen; denn beym flüchtigen Ansehen derselben ist freylich