Ein ähnliches Verhalten der Gänge in den mi t Gneis abwechselnden
Porphyr-Lagern findet sich in den Gebirgen beyFrauen-
.stein, ingleichen bey Grofsdorfhain, das erstere 5 Stunden
und das letztere 4 Stunden von Freyberg gegen Süden gelegen.
Von dem Frauensteiner Gebirge war es längst bekannt, dafs
Gneis mit Porphyr daselbst abwechselte, weil mehrere Kuppen
des dasigen Gebirges aus letzterm bestehen, und er auch an
mehtern Orten an den Gehängen des Gebirges mit dem Gneise
vorkommt. Ob aber auch Porphyr-Lager im Innern des Gebirges
mit dem Gneise abwechseln und sich auf gewisse Längen verbreiten,
und welches Verhalten die Gänge im Porphyr annehmen,
das ist nur erst seit einigen Jahren durch den Bergbau,
der bey Frauenstein unter andern auf den Gruben Friedrich August,
Friedrich Christoph und Silberberg, bey Grofsdorfhain
aber auf Gottes neuer Hülfe und der Grube Berglust getrieben
wird, bekannt geworden.
Mit den Stollen, die man auf den Gängen der jetzt genannten
Gruben in verschiedener Tiefe zu 20 und mehrera Lachtern und
nach dem verschiedenen Streichen der Gänge getrieben hat und
noch treibt, ingleichen in den unter den Stollen angelegten Abteufen
und Erzbäuen, sind Porphyr-Lager zwischen den Gneislagern
und Schichten an mehrern Orten erbrochen worden,
deren Verbreitung im Gneise zwar nicht allemal genau angegeben
, werden kann, indem man die Arbeiten im Porphyr möglichst zu
vermeiden sucht, die aber, wie es aus folgenden Beyspielen
erhellen wird, oft beträchtlich zu seyn scheint. Denn so hat
man mit dem tiefen Stollen bey Friedrich August auf dem stehenden
Gange Jakob im Jahre 1794 durch ein dergleichen Porphyr-
Lager, dessen Neigung 50 Grad gegen Süden gewesen, 25 Lachter
durchgehen müssen, ehe man wieder in den dort gewöhnlichen
Gneis gekommen is t . Eben so hat man bey der Grube Friedrich
Christoph mit dem dasigen Stollen auf dem stehenden Gange
Traugott ein ähnliches Porphyr-Lager durchgehen, und nach seiner
Stärke im Abteufen eines Schachts 2| Lachter durchbrechen
m ü s s en ,!wonach man erst wieder in Gneis gekommen ist.
Nun von dem Verhalten der Gänge, wenn sie aus dem
Gneise den Porphyr durchsetzen. Im Gneise ist ihre Breite
oder Mächtigkeit sehr abwechselnd, zuweilen 4, 6 bis 10 Z o ll,
und diese steigt auch nach und nach bis auf 40 Z o ll an. Die
Ganglagen bestehen gemeiniglich aus Q uarz, Kalkspath mit
abwechselnden Lagen von Thon und Gebirgsgestein, worin
gediegen S ilb e r ,'G la s e r z , rothgiltiges E r z , Fahlerz, Schwefelkies
u. s. w. auf die schon mehrmals beschriebene Weise vorkommt.
Von dieser Beschaffenheit bleiben die Gänge, bis
sie an ein oder andres der gedachten Porphyr-Lager kommen.
Hier hört sodann ihre Breite und die ganze übrige Beschaffenheit
sogleich auf, und anstatt der vorigen Ganglagen durch-
schneiden öfters nur Haarklüfte, zuweilen Trümchen von 1 bis
2 Linien das Porph yr-L ag er, jedoch nach eben der Richtung
des Ganges im Streichen und Fallen, und machen dadurch seine
Fortsetzung kenntlich. Die Haarklüfte und Trümchen liegen
im Porphyr in der Entfernung von einem halben auch einem
Zoll neben einander, und geben ihm jedoch in eben der Breite,
die der Gang vorher im Gneise hatte, ein eben so zerklüftetes
und zerspaltenes Ansehen, wie ich es beym Halsbrückner Gange
beschrieben habe. An einigen Orten fand ich die Klüfte le e r ,
an andern waren ihre Flächen mit einer kaum einer halben Linie
dicken Schale von klarspeisigem und hier und da krystallisirtem