anlassen können, sie für eingemengte Geschiebe zu halten.
So kann ich auch Stücke von den Wackengängen des angränzen-
den Joachimsthaler Gebirges aufweisen, die häufig mit derbem
rothgiltigein Erz angefüllt sind, und wo zum Theil auch die
Wacke selbst damit durchdrungen ist.
Im Schreckenberge bey S t. Annaberg, der einen Theil des
dasigen Erzgebirges ausmacht, und durch seinen alten Silberund
Kobalt-Bergbau berühmt ist, finden sich ebenfalls Wackengänge
in dem dasigen Gneisgebirge, wovon ich folgende bemer-
kenswerthe Beobachtung habe. In der Grube, die Galliläische
Wirthschaft genannt, wird 28 Lachter unter der Oberfläche des
Gebirges beym Durchschnitt des Morgenganges Ritter St. George
und des flachen Ganges Hülfe Gottes, auf der so genannten Tagestrecke,
letzteier 8 Lachter bis an einen unbenannten Morgen-
gang von einem 20 bis 30 Z oll breiten Wackengange, der ein
gleiches Streichen mit dem flachen Gange hat, begleitet: beym
unbenannten Morgengange hat seine Breite bis auf i|r und 2
Lachter zugenommen, und hiermit zieht er sich weiter gegen
Osten mit dem flachen Gange in seinem Liegenden fort. Eben
so zieht er sich vereinigt mit dem Morgengange Ritter St. George
auf seinem Hangenden gegen We sten fort; beym Durchschnitt
der Anfangs genannten beiden Gänge aber verliert sich der flache
Gang gänzlich an dem Wackengange, und seine Fortsetzung ist
nur erst wieder in dem Liegenden des Morgenganges bey dem
fortgesetzten Baue in unveränderter Richtung nach seinem Streichen
Bekannt geworden. Im Wackengange hat man an den vor-
hin genannten Orten zur Zeit noch kein Erz gefunden, hingegen
einige wenige eingemengte Theilchen von Kobalt in den aus Ge-
birgsgestein, Quarz und Thonlagen bestehenden, einige Zoll breiten
Morgen - und flachen Gängen. Eine ähnliche Vereinigung
und ein ähnliches Anschaaren eines aus Wacke bestehenden
Ganges mit einem andern Morgengange von nur gedachter Beschaffenheit
hat man in einer Länge von 9 Lachtern, und in
einer Tiefe von 74 Lachtern bemerkt, wonach sich der Wacken-
Öga naÖ; wieder verloren.
A u f ähnliche Weise hat man in der Grube Markus Rohling
in dem dasigen tiefen Stollen, welcher etliche 70 Lachter unter
der Oberfläche des Gebirges is t , auf dem Spathgange Grüner
Donnerstag genannt, in einer Entfernung von 18 Lachtern von
einem andern Gange, der seigere flache genannt, einen 20 bis 30
Z oll breiten Wackengang gegen Osten, unter einem Streichen
in der M ittag s-L in ie, und mit 70 Grad Fallen gegenWesten entdeckt,
welcher den obgenannten Spathgang, ohne ihn im geringsten
in seiner Richtung zu verändern, durchschneidet.
Diese hier angeführten Beyspiele beweisen, dafs die unter
dem Namen der Wacke bekannte Gesteinart eigene Gänge ausmacht,
die ebenfalls Erz haltend sind, wie es diese Gänge in dem
Wiesenthaler Gebirge zeigen, und wie man auch nachher in den
Gruben Galliläische Wirthschaft und Markus Rohling zu St- Annaberg
an andern Orten die Wacke mit darin liegenden Theilchen
undTriämchen von Kobalt gefunden hat. Ihr übriges Verhalten
ist aufserdem andern Gängen gleich ; nur bleiben sie in Ansehung
ihrer Masse merkwürdig, indem sie hierin ganz von den bekannten
und gewöhnlichen Gangarten abweichen, und das so eigene
Gemenge eines thonigen und basaltartigen Gesteins ausmachen,
■ worin zugleich Kalkspath, Hornblende, Krys ta lle , eine dem
Olirin ähnliche Masse, ingleichen einzelne sechsseitige Glimmer