Spaltungen und Klüfte nach allen Richtungen getrennte Steinmasse
bilden.
Das Erz ist allen diesen Gesteinarten eingemengt und eingemischt,
und besteht gröbsten Theils aus Zinnerz, worauf
besonders im Mühlberge der wichtige Bergbau in dem so genannten
Altenberger Zinnzwitterstockwerke 13) geführt wird. Aüfser-
dem findet man noch K u p fe re rz , rothen Eisenstein, Eisenglan
z, gediegenen Wifsmuth, Arsenik-und Schwefelkies, W o lfram
und Wasserbley darin. Alle diese Erzarten liegen in verschiedenen
Tiefen im Gestein in gröfsern und kleinern Theil-
chen einzeln zerstreut, auch mit und durch einander gemengt.
Das Zinnerz ist zum gröbsten Theile so innig mit der aus Quarz
und Thon zusammen gesetzten Gesteinart gemischt, dafs nur
durch die Schwere derselben und . durch Versuche mit dem
Sichertroge auf den Zinngehalt geschlossen werden k an n . An
einigen Orten liegt es in mehr kenntlichen Theilchen beysam-
m en , bildet kleine krystallisirte Häufchen von unbestimmter
Gestalt, zuweilen kleine einzelne Zinnerz - K rysta llen , und verliert
sich endlich unmerklich an den Gränzen seiner Ausdehnung
wieder in das Gestein. Sind dergleichen Stellen von beträchtlicher
Gröfse und Ausdehnung, so bestehen sie*auch meistens
aus so genanntem reichem Zin nzwitte r und derbem Zinnstein.
Aufser den Erzarten findet sich, jedoch nicht häufig, grüner
und veilchenblauer Flufsspath, der so genannte Ber.yllschörl
zuweilen in grofsen Massen, sehr feine, buntfarbige, dem Jaspis,
und nach den verschieden gestreiften Theilen dem Achat
ähnliche Thonarten, Speckstein, den ich in regelmäfsigen K rys tallen
im Eisenglanz gefunden habe; und alle diese Fossilien
13 ) M in e ra l, Geogr. S . 149.
sind mit dem Gestein und Erz ebenfalls auf vorher beschriebene
Weise gemengt. Diese 'merkwürdige und sonderbare Zusammensetzung
so vieler Gesteine und Erzarten ist vorzüglich durch
den seit mehrern Jahrhunderten in den Stockwerken getriebenen
Bergbau kundig geworden, und von anhaltender Beschaffenheit
bis in eine Tiefe von beynahe tausend F u fs , so w e it man nämlich
zur Z e it mit den Bauen in die Tiefe gekommen is t , und zu
d re y , v ie r , fün f und mehrern hundert Lachtern in horizontaler
Verbreitung nach verschiedenen Richtungen und in verschiedentlich
über und neben einander ausgehauenen grofsen unterirdischen
Höhlen oder Weitungen gefunden worden.
Ob man gleich von den übrigen Anfangs genannten Olten
des dasigen Gebirges ein gleiches von dem Verhalten derselben
in ihrem Innern bis in so eine ansehnliche Tiefe zur Z e it noch
nicht sagen kann, so läfst sich doch nicht nur aus der ähnlichen
Beschaffenheit der Gesteinarten, sondern auch aus gleichen und
ähnlichen Erscheinungen , die man an verschiedenen Orten bey
dem darin betriebenen Bergbau wahrgenommen und entdeckt
h a t, eben dasselbe mit gröfster Wahrscheinlichkeit vermuthen.
16 .
Was ich bisher von dem verschiedenen Vorkommen der Erze
in und zwischen den Schichten und Lagern des Gebirgsgesteins
gesagt und durch Beyspiele, die sich durchaus auf B eobachtungen
gründen, zu erläutern gesucht hab e , führt nunmehr zu folgenden
allgemeinen Bemerkungen:
E s s in d a l l ema l S c h i c h t e n u n d L a g e r d e s G e b
i r g s g e s t e i n s , di e t h e i l s me h r , t h e i l s w e n i g e r e r z h
a l t e n d s i n d ; sie n e hme n k e i n e d u r c h das g a n z e
C l I A A f S H T I E R . 5