dafs, bevor ich weiter gehe, ich dieses zuerst zu beschreiben
nöthig finde, so schw eres auch is t, Dinge dieser A r t , als die
Ganglagen sind, deutlich zu beschreiben, da sie sich so oft in
ihrer Form verändern, und nicht durchaus und allenthalben
bestimmte Gränzen haben. Das oft scheinbar regelmäfswe
gewinnt unerwartet durch ein dazwischen kommendes fremdartiges
Stück ein ganz andres Ansehen. Krystallisirte und unkrys-
tallisirte Theile liegen unter einander; die verschiedenen Übergänge
und die öftern Abwechselungen in der B re ite , Lage und
Berührung der Ganglagen, alles dieses macht eine deutliche und
vollkommene Darstellung ungemein schwer .
Selten dürfte wohl ein Gang gefunden werden, und mir ist
unter so vielen, die ich beobachtet habe, keiner vorgekommen,
der durchaus aus Ganglagen von einerley Gangart und aus Einer
Erzart zusammen gesetzt wäre, oder wo eine sich besonders auszeichnende
Ganglage immer von einer und eben derselben Beschaffenheit
in der ganzen Ausdehnung des Ganges b lieb e .
Wenn es auch zuweilen in gewissen Distanzen von einigen L achtern
nach dem Streichen und Fallen des Ganges das Ansehen
ha t, als wäre dieses, so zeigen doch bald darauf unvermuthet
vorkommende Veränderungen in den Gang - und Erzarten gerade
das Gegentheil; daher denn nur aus der Zusammenstellung mehrerer
dergleichen Veränderungen und Abwechselungen . eine
gewisse Bestimmung über das allgemeine Verhalten eines Ganges
und seiner verschiedenen Ganglagen zu erlangen is t.
Oft scheint die Masse der Gang - und Erzarten nichts weiter
als ein zusammen verbundenes Ganzes ohne die mindeste
scheinbare Ordnung der Theile auszumachen, zumal an den
Stellen, wo das eine und das andre re in, nämlich Gangart für
sich, und Erz für sich, vorzukommen pflegen; und es ist auch
da wirklich schwer, z. B. wo der Gang aus lauter Quarz, oder
Schwerspath, oder Ble yg lan z , Kupfererz u. s. w. besteht, dem
ersten Ansehen nach etwas regelmäfsiges zu entdecken. Untersucht
man aberdergleichen Stellen genau, so siehet man, der
anscheinenden Gleichförmigkeit ungeachtet, die Absonderung
der Gang - und Erzarten in die schon mehrmalen genannten
Ganglagen, und die anfänglich dem Ansehen nach durchaus
gleiche und dichte Masse läfst mehr oder weniger merkbare
Gränzlinien wähl nehmen, nach welchen die verschiedenen an
einander liegenden Ganglagen zu erkennen sind. In den meisten
Fällen sind diese Gränzlinien nach verschiedenen Richtungen
der Lagen gleichlaufend oder concentrisch gekrümmt, schlangenförmig,
und zwey auch mehrere vereinigen sich und gehen am
Ende unter sehr spitzigen Winkeln zusammen. Es kommen
aber auch Fälle vor, wo sie aus geraden gleichlaufenden Linien
allein, oder aus geraden und krummen L inien zusammen gesetzt
sich fortziehen, und den Gang in beträchlichen Längen von
mehreren Lachtern in Lagen von der Breite einer halben Linie
bis auf einen und mehrere Zolle regelmäfsig abtheilen. D e r
Z u s am m e n h a n g o d e r di e i n n i g e V e r b i n d u n g de r
L a g e n a b e r i s t g em e i n i g l i c h so s t a r k u n t e r e i n a n de
r , daf s s i e s i c h b e ym Z e r s c h l a g e n e i n e s s o l c
h e n S t ü c k s G a n g a r t n u r s e l t e n v o n e i n a n d e r
t r e n n e n u n d a b s o n d e r n .
Ich glaube durch eine Zeichnung deutlicher zu machen,
was durch eine""«'örtlicheBeschreibung nicht so geschehen kann,
und verweise daher auf die v i e r t e T a f e l , auf welcher ein
Stück von dem alten Halsbrückner Gange nach der natürlichen