Indessenistmir doch ein auf obigeFrage passendes Beyspiel
aus unsern Gebirgen bekannt, wo man mit dem Betrieb eines
Stollens bis unter eine am Tage in Gestalt eines abgestumpften
Kegels heraus ragende grofse und an mehrern Orten in kenntliche
Säulen gebildete Basaltmasse gekommen zu seyn scheint. Am
nördlichen Abhange des so genannten Bärensteiner Hügels ,
eines hinter Annaberg gegen Süden gelegnen Bäsaltberges, hatte
man seit mehrern Jahren im Gneise, woraus der Fufs des Berges
besteht, (denn nur da, wo er steil aufzusteigen anfängt, findet
sich der Ba sa lt) einen Stollen unter dem Namen der limenbaum-
stollen getrieben, um die im Berge sich findenden Gänge zu
untersuchen; doch war er im Jahr 178 3 , als ich ihn befuhr,
bereits wieder verlassen . Aus des Stollens äufserer Lage konnte
ich nicht schliefsen, ob man damit unter den Basalt gekommen
se y . Nach einem Markscheiderrisse aber, den ich nachhef von
dem Stollen machen liefs, scheint es höchst wahrscheinlich,
dafs man, vom Eingänge des Stollens an gerechnet, in einer Länge
von ungefähr 50 Lachtern gegen Süden unter den Basalt gekom-
men, und darunter noch 56 Lachter bis d a , wo man ihn verlassen
hatte , weiter fortgegangen sey. Der Stollen war auf einem
einige Zoll breiten aus Gneis und Letten bestehenden Gange
getrieben, der in unveränderlicher Richtung eine allenthalben
gleiche Beschaffenheit, auch da, wo er unter dem Basalt in
einer Tiefe von 22 Lachtern w a r , behalten hatte. Nirgends
war eine Zerrüttung im Gestein, nirgends etwas von Basalt in
dieser Tiefe wahrzunehmen, woraus nur eine Vermuthung eines
Durchbruchs oder Emporsteigens hätte genommen werden können
. Die abgestumpfte kegelförmige Basaltkuppe, unter welche
der Stollen am Ende, nahe an 44 Lachter tie f, gekommen seyn
würde, scheint vielmehr nur eine aus Säulen zusammen gesetzte
und keineswegs in die Tiefe eindringende Basaltmasse zu seyn,
welche auf. dem dasigen Gneisgebirge ru h e t.
Übrigens ist es keinem Zweifel mehr unterworfen, dafs
nicht Basalt auch unter anderm Gestein und zwischen seinen
Schichten gefunden werde. Ich habe Beyspiele davon in meiner
Mineralogischen Geographie angeführt, und nach ihrer Herausgabe
habe ich, bey spätem Beobachtungen am obern Gehänge
des Fichtelberges bey Wie sen thal, da wo sich durch eine kleine
Schlucht der vordere vom hintern Fichtelberge trennt, den Eingang
eines alten Stollens, Dietrich von Bären genannt, gefunden,
in welchem man, wie mich der damals noch lebende Schichtmeister
versicherte, be y Absinkung eines Schachtes im Gneise
auf ein Basaltlager gekommen, welches man aber seiner Festigkeit
wegen nicht habe durchbrechen können. Der Basalt lag
häufi°- in grofsen Stücken auf der Halde, und vom Eingänge des
Stollens bis auf den höchsten Punkt des Gebirges konnte man
füglich mehrere hundert Fufs annehmen, als so tie f der Basalt
unter dem Gneise, woraus der Fichtelberg besteht, gefunden
worden.
Im Glimmerschiefer habe ich den Basalt unweit Grobsdorf
in Schlesien gefunden. Er bildete ein eigenes Lager zwischen
den Lagern des Glimmerschiefers von 1 bis 2 Fufs Breite, und
hatte ein gleiches Fallen mit ihnen zwischen 50 und 70 Grad.
Man hatte es beym Betrieb eines Stollens entdeckt, der ehedem
zur Untersuchung des dasigen Gebirges mochte gedient h ab en ,
und war im Glimmerschiefer neben dem Bäsaltlager einige 20
bis 30 Lachter hingegangen, so dafs man in dieser Länge die
Beschaffenheit des Lagers deutlich beobachten und die feste und