wenn sie vorher in beträchtlichen Distanzen ganz dicht und von
fest mit einander verbundenen Ganglagen gewesen sind, auf
einmal wieder häufige Drusen von verschiedener Gröfse, in
grofse'r Menge * und in lang verbreiteten Distanzen gefunden
hat. Gemeiniglich aber wird der kleinen Drusen, die in ihrer
Holung nur bis auf wTenige Z oll auch gar nur Linien ausgedehnt
sind, wenn nicht eine ganz besondere Krystallisation die Aufmerksamkeit
erregt, gar nicht gedacht;! und dieser sind eigentlich
die meisten, die man allenthalben bey der kleinsten T ren nung
der Ganglagen in den Gängen findet. Auch diese dürfen
der Bemerkung nicht entgehen; denn sie allein sind schon hinreichend,
die fast allgemein gewordne Sage, dafs die Drusen
sich bey gröfserer Tiefe in den Gängen verlören, zu entkräften.
40.
Was ich bisher von der Beschaffenheit und dem Verhalten
der aus Gang - und Erzarten zusammen gesetzten Ganglagen,
gesagt habe, mufste voraus gehen, wenn ich die Erscheinungen
beschreiben wollte, die sich beym Zusammenkommen oder
der Vereinigung zw'eyer oder mehrerer Gänge zeigen. Geschie-
het eine solche Vereinigung nach dem Streichen der Gänge,
welche bey der Verschiedenheit desselben allemal Vorkommen
mufs, so wird sie das D u r c h s c h n e i d e n oder D u r c h k r e u z
e n der Gänge genannt; und geschieht sie bey verschiedener
Neigung zweyer oder mehrerer Gänge gegen einander, so wird
sie das D u r c h f a l l e n genannt; beide Fälle aber kommen sowohl
jeder besonders für sich als auch zusammen genommen vor.
Die Bestimmung der Durchschnitte und der Durchschnittswinkel,
ingleichen die Bestimmung der Lage der gemeinsehaftliehen
Linie des Durchfallens, oder der sogenannten K r e u z l
i n i e , und ihre Neigung gegen eine Horizontal-Ebene, ist einem
jeden leicht, der die Lehren von der Lage der Ebenen aus der
Geometrie kennt, und weifs, dafs man auf jedem Gange Horizontal
- Linien nach seinem Streichen, und Ebenen nach dem
Fallen eines Ganges annehmen kann, die ihn in den meisten
Punkten berühren. Alles das gehört aber nicht hierher, da ich
nur blofs das, was beym Zusammenkommen der Gänge in geogno s-
tischer Hinsicht zu beobachten vorkommt, beschreiben will.
B e y d e r V e r e i n i g u n g z w e y e r o d e r m e h r e r e r
Gär ige w i r d g em e i n i g l i c h s o w o h l b e ym D u r c h s
c h n e i d e n a l s a u c h b e ym D u r c h f a l l e n e i n e V e r ä n d
e r u n g i h r e r L a g e g e g e n di e , w e l c h e sie v o r d e r s
e l b e n h a t t e n , w a h r g e n om m e n , di e s i c h a u c h s e h r
o f t a u f di e N a t u r u n d B e s c h a f f e n h e i t d e r Ma s s e
d e r G a n g l a g e n , i h r e B r e i t e u n d i h r g a n z e s ü b r i g e s
V e r h a l t e n e r s t r e c k t , u n d e n t w e d e r n u r b e y e i n em
o d e r dem a n d e r n Ga n g e , ö f t e r s a b e r a u c h b e y a l l e n
z u g l e i c h g e f u n d e n w i r d . Ich will die verschiedenen darüber
gemachten Beobachtungen nach einander hersetzen. Erstens
verlieren sich zuweilen die Ganglagen des durchschneidenden
Ganges an dem Durchschnittsorte des andern so, dafs sie ganz
aufhören, und in dem durchschnittenen Gange nichts weiter,
als einige nach der Richtung oder dem Streichen des erstem
durchgehende Haarklüfte übrig la ^ e n , wodurch der Ort des
Durchschnitts kenntlich bleibt; und in diesen Fällen pflegt alsdann
der Bergmann zu sagen, d e r Ga n g hat in K l ü f t e n
ü b e r g e s e t z t . Hier bleiben also die Ganglagen des einen
Ganges unverändert, wenn die Ganglagen des andern sich in